Für LASK-Jungstürmer Raguz ist Nationaltem das „Riesenziel“

Marko Raguz ist derzeit die heißeste junge Aktie beim LASK. Nach einem Jahr im Schatten der 2. Liga startet der 21-jährige Stürmer nun in der Fußball-Bundesliga durch und ist für Trainer Valerien Ismael zur echten Option geworden.

„Es kann so weitergehen“, meinte der vierfache Saisontorschütze, der sich mittelfristig auch für Österreichs A-Nationalteam empfehlen will. „Das ist mein Riesenziel.“ 17 Nachwuchsteamspiele hat Raguz bereits in den Beinen, die Konkurrenz auf seiner Position in seiner Altersklasse scheint überschaubar. „Der Markt bei jungen Stürmern, generell in Europa, ist nicht so dicht. Da habe ich vielleicht einen kleinen Vorteil. Aber damit beschäftige ich mich nicht so“, erklärte Raguz vor dem Europa-League-Spiel bei PSV Eindhoven am (heutigen) Donnerstag.

Angst, das kroatischstämmige Juwel könnte dem ÖFB abhandenkommen, scheint derzeit nicht angebracht. „Kroatien hat noch nie angefragt. Wenn es soweit ist, dann kann man drüber reden. Aber, ganz ehrlich: Mein Ziel ist es, für Österreich zu spielen“, betonte Raguz, der seit seinem 18. Lebensjahr eigenen Angaben nach nur noch die österreichische Staatsbürgerschaft besitzt.

Vor nicht allzu langer Zeit noch war das alles – zumindest von außen betrachtet – kein Thema. Denn die erste Saison bei den Profis 2017/18 gestaltete sich durchwachsen. In den 14 – meist kurzen – Einsätzen deutete Raguz zwar sein Können an, wurde aber auch von Verletzungen zurückgeworfen. Eine Leihe sei damals durchaus Thema gewesen, Raguz nahm aber das Angebot von Trainer Oliver Glasner an, bei den Juniors in der 2. Liga Praxis zu sammeln – zumindest eine Zeit lang. „Es ist dann ein ganzes Jahr geworden.“

Rückblickend ein richtiger Schritt. Denn nach einem mauen Herbst explodierte Raguz im Frühjahr 2019 förmlich: Mit 12 Toren in 14 Partien empfahl er sich bei Neo-Coach Ismael, der den 1,86-m-Mann erst für seine Rotation benötigte, inzwischen aber auch aus Prinzip auf ihn setzt. So stand er zuletzt u.a. bei Sporting Lissabon in der Startelf und erzielte beim 1:2 auch das einzige Tor. Dass es für den Brasilianer Joao Klauss nicht ganz nach Plan läuft, eröffnet Raguz neue Chancen.

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Übereilig hatte er es ohnehin nie. Zwei Probetrainings bei Red Bull Salzburg habe er absolviert, sich schließlich aber für den Weg in Linz entschieden, wo er ab seinem 14. Lebensjahr die Akademie besuchte. „Im Nachhinein war das die richtige Entscheidung“, sagte Raguz, der nach wie vor in der 4.000-Einwohner-Gemeinde Eferding, rund 25 km von Linz entfernt wohnt.

Was immer die Zukunft bringt, Raguz – er findet als „regelmäßiger“ Kirchgänger nicht zuletzt im Glauben Halt – scheint auch mental gerüstet. „Ich bin sehr kritisch. Früher habe ich mich zum Teil selbst fertiggemacht, wenn es nicht so gelungen ist. Inzwischen habe ich gelernt, dass das Auf und Ab dazugehört.“

Beitragsbild: GEPA
(APA)