Glasners Eintracht träumt von langer Europa-Reise

Eintracht Frankfurt hat schon wieder Großes vor in Europa. Und träumt nach dem historischen Einzug in die K.o.-Phase der Königsklasse von einem zweiten FC Villarreal.

Die Spanier waren in der vergangenen Saison bis in Halbfinale der Champions League vorgedrungen. Nach dem spektakulären Gewinn der Europa League in der vergangenen Saison haben die Hessen um Cheftrainer Oliver Glasner in der Königsklasse die Aussicht auf weitere magische Nächte.

Dank des hart erarbeiteten 2:1 in Lissabon wurde die Gruppe D auf dem zweiten Platz abgeschlossen. Daichi Kamada (62./Handelfmeter) und Randal Kolo Muani (72.) drehten mit ihren Treffern das Spiel. Glasner war im Anschluss daran stolz, wie seine Mannschaft auf die schwache erste Halbzeit reagiert hat. „Es ist Wahnsinn, was die Spieler einfach immer wieder leisten, wie sie auch mit Rückschlägen immer wieder umgehen“, sagte der Oberösterreicher.

Große Feierlichkeiten genehmigte der frühere LASK-Trainer und SV-Ried-Ehrenkapitän seiner Mannschaft nicht. „Die Jungs wissen es noch nicht, aber es gibt keine Feier heute“, sagte Glasner. „Wir werden anstoßen, aber dann geht es ins Bett.“ Drei Partien stehen bis zur Winterpause noch an. „Wir ziehen das jetzt durch bis Mainz. Ich habe aber einen Bonus für die Spieler: Im Januar dürfen sie einen Tag später mit dem Training beginnen.“

Glasner: „Ich kann es noch nicht richtig glauben“

Villarreal als Vorbild

Im Achtelfinale sind Spiele gegen europäische Schwergewichte fast garantiert. „Jetzt gibt es nur noch ganz große Kaliber und Weltstars, die da kommen“, sagte Kapitän Sebastian Rode. „Wir sind nicht chancenlos, aber sicher der Außenseiter.“ Genauso wie Villarreal in der vergangenen Saison. „Sie haben es vorgemacht“, erinnerte Rode. „Top 16 in Europa, und irgendwie so auf leisen Sohlen so ein verträumtes Villarreal – das ist etwas, was ich mir durchaus vorstellen kann“, sagte Vorstandschef Axel Hellmann.

Auch Club Brügge ist nach den bisherigen Vorstellungen eine weitere Überraschung zuzutrauen. Die Belgier setzten sich sensationell und vorzeitig in ihrer Gruppe gegen Leverkusen und Atletico Madrid durch. „Wer das vorausgesagt hätte, wäre ins Irrenhaus gesteckt worden“, sagte Trainer Carl Hoefkens. Der 44-Jährige, der erst seit Juli im Amt ist, trauerte nach dem 0:0 in Leverkusen sogar dem knapp verpassten Gruppensieg nach. Porto zog mit dem 2:1 gegen Atletico noch um einen Punkt vorbei.

„Ich habe meinen Spielern gesagt, dass ich leicht enttäuscht bin, was viel über das Vertrauen aussagt, das ich in diese Gruppe habe“, sagte Hoefkens. „Aber das ist schnell der Erkenntnis gewichen, dass uns etwas ganz Besonderes gelungen ist.“ In fünf der sechs Spiele blieb Brügge ohne Gegentor. „Wir haben bewiesen, dass wir stabil sind“, betrieb Hoefkens Understatement. „Also dürfen wir in unsere Qualität vertrauen. Wir können es jedem Team schwer machen.“

Am anderen Ende der Erwartungsskala feierten die Bayern ihr „Sechs-Siege-Triple“. Als erster Club lieferten die Münchner zum dritten Mal eine makellose Gruppenphase ab. Die Königsklasse erweist sich für den deutschen Rekordmeister erneut als Goldgrube. Mit 78,42 Millionen Euro waren die Münchner der Prämien-Krösus unter den insgesamt 32 teilnehmenden Vereinen. Dazu kommen jetzt schon die Zuschauereinnahmen aus mindestens vier Heimspielen sowie ein vermutlich ebenfalls zweistelliger Millionenbetrag aus dem Markt-Pool.

(APA)/Bild: Imago