Hummels offen: „Mein Selbstvertrauen war ein bisschen angeknackst“

  • Der Dortmunder Weltmeister: „Das hatte ich vorher so nicht“
  • Beckenbauer zu Guardiola: „Wieso etwas trennen, das zusammengehört?“
  • Der Sky Experte über Ancelotti: „Ein geeigneter Nachfolger“
  • Frankfurts Veh: „Bin überzeugt, dass wir das schaffen können“

Wien, 13. Dezember 2015In – die KIA Fußballdebatte sprachen u.a. Sky Experte Franz Beckenbauer, Jamaikas Nationaltrainer Winfried Schäfer, Ex-Profi Michael Schulz, Mats Hummels und Armin Veh über das Geschehen am 16. Spieltag der Fußball-Bundesliga.

(Kapitän ): „Es war wichtig für uns und für mich persönlich, so ein Spiel zu haben mit einigen Szenen, die offenkundig gut waren. Mein Selbstvertrauen war zum ersten Mal in meiner Karriere so ein bisschen angeknackst in den letzten Wochen. Das hatte ich vorher so nicht, dass ich in ein Spiel gegangen bin und gedacht habe: ‚Jetzt bloß kein Fehler‘. Vorher habe ich ein ganz anderes Selbstverständnis gehabt, jetzt war das ein bisschen angeknackst. Deshalb tut so ein Spiel natürlich gut.“

(Trainer )
… zu Mats Hummels: „Heute habe ich ihn sehr stark gesehen in allen Bereichen des Spiels. Ich glaube, dass ihm das sehr gut getan hat, so ein Spiel zu machen. Wir haben darüber gesprochen, ich wusste, dass es nicht spurlos an ihm vorbeigegangen ist. Er hat überlegt im Spielaufbau. In dem Moment, in dem du nicht mehr handelst, sondern nachdenkst, ist das nicht mehr die beste Entscheidung. Ich bin froh, dass er durch so eine Phase gegangen ist. Wir brauchen ihn unbedingt, und wir brauchen ihn in Topform.“

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… zur Zukunft von Pep Guardiola: „Wenn er das Bedürfnis hat, München zu verlassen, dann ist das seine Entscheidung. Ich würde das bedauern, weil die Mannschaft durch ihn zusammengewachsen ist. Sie haben sich gefunden. Wieso sollte man etwas trennen, das zusammengehört? Ich würde es sehr begrüßen, wenn er das eine oder andere Jahr noch dranhängen würde. Er ist der begehrteste Trainer, er kann sich die Klubs aussuchen auf der Welt. Die Entscheidung sollte jetzt fallen. Man sollte nicht bis April oder Mai warten. Das kann man niemandem zumuten.“

… über Carlo Ancelotti als möglichen Trainer von Bayern München: „Ich halte sehr viel von ihm Das Lehrstück, das er dem FC Bayern vor anderthalb Jahren erteilt hat. Alle Achtung. Mein Wunschkandidat ist Pep Guardiola. Aber für den Fall eines Weggangs wäre Ancelotti sicher ein geeigneter Nachfolger.“

… zur Situation in der Bundesliga: „Fünf Punkte Rückstand ist nicht die Welt. Es ist machbar, in der Rückrunde waren die Bayern zuletzt immer schwächer als in der Vorrunde. Sollte das diesmal wieder so sein, dann könnten die Dortmunder die Bayern schon einholen.“

… zu Eintracht Frankfurts Trainer Armin Veh: „Er hat durchaus das Recht, an die Öffentlichkeit zu gehen. Es ist der letzte Weg, und den ist er offensichtlich gegangen.“

… über Stefan Kießling: „Dass er ein wertvoller und klasse Spieler ist, das wissen wir. Ich würde ihn auf jeden Fall behalten. Er ist ein unglaublich wichtiger Spieler. Den kannst du immer gebrauchen.“

(Nationaltrainer Jamaika)
… zur Dominanz von Bayern München: „Wichtig wäre, dass die anderen Vereine in der Bundesliga nicht so viel Angst haben. Sie sollten sagen, dass sie gewinnen wollen. Und nicht nur, dass sie möglichst nicht so hoch verlieren wollen.“

… über seinen Job in Jamaika: „Die Insel ist fantastisch, sie ist wunderschön. Aber ich bin Trainer, und ich muss arbeiten. Die Probleme sind die Plätze, wir haben ganz, ganz schlechte Trainingsplätze. Wir haben zwei Stadien, und wenn die Plätze präpariert werden, dann sind sie okay. Aber danach wird es wieder vernachlässigt.“

… über seine eigene Zukunft: „Jeder interessiert sich für die Bundesliga, aber es ist nicht so, dass ich sage, dass ich in die Bundesliga will. Ich habe einen wunderbaren Job in Jamaika und möchte diese Mannschaft nach Moskau führen. Das heißt zur WM. Ich baue eine neue Mannschaft auf.“

… über Eintracht Frankfurt: „Ich bin der Meinung, ich kann nicht an die Öffentlichkeit gehen und die Mannschaft an den Pranger stellen. Für mich ist das unmöglich. Die Mannschaft und der Trainer müssen eine Einheit sein. Sonst kann es nicht funktionieren. Nach dem 1:0 hat er da gesessen und sich das Spiel angeguckt ohne Reaktion. Das fällt auf.“

… über Pep Guardiola: „Ich glaube, dass er bleibt, weil er noch nicht fertig ist.“

… über Stefan Kießling: „Der Stürmertyp ist nicht mehr so beliebt. Aber er hat gezeigt, dass es doch geht. Er hat die Leverkusener wieder in eine gute Situation gebracht.“

Alexander Meier (): „Wenn wir uns als Mannschaft zusammenraufen, und jeder alles gibt, dann haben wir einfach eine gute Mannschaft. Und dann werden wir auch unten wieder rauskommen.

(Trainer )
… über die Situation bei Eintracht Frankfurt und zum Spiel in Dortmund: „Die Mannschaft hat eine gute Reaktion gezeigt und richtig gut trainiert in dieser Woche. Ich habe ein gutes Verhältnis zu meiner Mannschaft. Mit elf Mann haben wir uns schon schwer getan, mit zehn war es fast unmöglich. Den Platzverweis muss man nicht geben, es war für uns schon spielentscheidend. Wir müssen jetzt im Winter die Reset-Taste drücken. Da muss man durch, ich bin überzeugt, dass wir das schaffen können – auch wenn wir eine sehr schwere Zeit durchgehen.“

… über Winfried Schäfer: „Ich habe gehört, was der Winnie gesagt hat. Das war so eine Art Bewerbungsschreiben, was er hier von sich gelassen hat. Aber es wird nichts passieren, Winnie. Das kann dir sagen. Er hat sich ja schon öfter beworben in der Liga, von daher ist das ja nichts Neues.“

… auf Schäfers Aussage, er hoffe, dass die Eintracht die nächsten Spiele gewinnt: „Das glauben auch nur Sie, dass er das hofft. Das kann man so in fünf Minuten nicht klären. Das funktioniert so nicht.“

Michael Schulz (Ex-Profi)
… zur Situation in der Bundesliga: „Die Dominanz der Bayern ist zu groß. Wenn sie von massivstem Verletzungspech verschont bleiben, sind sie nicht zu schlagen. Bayern ist einfach eine Idee besser.“

…  zu Mats Hummels: „Es ist mutig und es hilft, wenn man so etwas zugeben kann. Es war offensichtlich, dass er nicht den Weltklasse-Fußball gespielt hat, den er zur WM-Zeit gespielt hat. Ich schätze ihn als Spieler, als Persönlichkeit und Menschen. Ein Tag wie heute kann die ganze Sache mit einem Mal beenden.“

… zu Pierre-Emerick Aubameyang: „Er hat einen riesigen Lauf, und den hat man als Stürmer ganz selten ein ganzes Jahr. Ich glaube, dass es in der Rückserie die eine oder andere Maßnahme gibt, das zu verhindern. Ich glaube schon, dass er noch trifft. Aber nicht mehr in diesem Ausmaß.“