Joelinton schießt Hoffenheim gegen Lautern weiter

1. FC Kaiserslautern vs. TSG Hoffenheim 1:6

Die TSG Hoffenheim hat sich für den Bundesliga-Auftakthit am Freitag beim Meister Bayern München warmgeschossen. Der Champions-League-Starter feierte in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals trotz zahlreicher Ausfälle einen 6:1 (3:1)-Kantersieg beim Drittligisten 1. FC Kaiserslautern.

1.FC Kaiserslautern – 1899 Hoffenheim – die Highlights im VIDEO

Dreierpacker Joelinton (6. 22. und 53.), Nico Schulz (13.), Pavel Kaderabek (51.) und Joshua Brenet (63.) trafen für die Hoffenheimer, deren Trainer Julian Nagelsmann vor seinem Wechsel zum Ligarivalen RB Leipzig nach Saisonende den Meistertitel und den Einzug ins Königsklassen-Achtelfinale anstrebt. Lukas Spalvis (33.) war für den FCK erfolgreich.

Die 332.000 Euro an garantierten Einnahmen für das Erreichen der zweiten Runde dürfte der Klub von Mehrheitseigner Dietmar Hopp unter „Peanuts“ verbuchen.

Die Hoffenheimer mussten ohne die Langzeitverletzten Nadiem Amiri, Kerem Demirbay, Dennis Geiger und Lukas Rupp sowie Vize-Weltmeister Andrej Kramaric, Benjamin Hübner und Harvard Nordtveit auskommen. Zudem verzichtete Nagelsmann auf Stammtorwart Oliver Baumann und Florian Grillitsch. In der Startelf standen dagegen die Neuzugänge Leonardo Bittencourt, Vincenzo Grifo und der zuletzt an Rapid Wien ausgeliehene Brasilianer Joelinton.

Nagelsmann plant trotz der Verletztenmisere keine weiteren Transfers. „Wir sind bekanntlich Dritter geworden in der vergangenen Saison. Wenn ich jetzt einen Spieler für die Position acht holen will, der uns besser macht, wird das ein finanzielles Unterfangen, bei dem wir uns schnell vom Transfermarkt verabschieden“, sagte der Coach zuletzt.

Vor 22.818 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion dominierte der Bundesligist die Anfangsphase gegen den Zweitliga-Absteiger. Der frühe Treffer von Joelinton kam nicht von ungefähr. Die TSG ließ den viermaligen Meister und zweimaligen Pokalsieger aus der Pfalz auch im Anschluss nicht zur Entfaltung kommen, Schulz baute die Führung aus. Der FCK wurde zeitweise schwindelig gespielt, Joelinton ließ das nächste Tor folgen.

Dass die Gastgeber rund zehn Minuten später ihren ersten Treffer erzielen konnten, hatten sie vor allem dem Hoffenheimer Ersatztorwart Gregor Kobel zu verdanken. Der Keeper sah beim Kopfball-Tor des Litauers Spalvis nach einer Freistoß-Flanke von Florian Dick ganz schlecht aus. Erst danach waren die Pfälzer etwas besser im Spiel.

Kurz nach dem Seitenwechsel vergab Adam Szalai die Chance auf das vierte TSG-Tor (47.), Kaderabek und Joelinton machten es kurz darauf besser. Der Doppelschlag war Gift für die Lauterer Moral, der eingewechselte Brenet machte das halbe Dutzend für die Gäste voll.

SV Drochtersen/Assel vs. Bayern München 0:1

Rekordsieger Bayern München hat einen Stotterstart in die neue Pokalsaison hingelegt: Die Weltstars von Trainer Niko Kovac setzten sich beim Dorfklub SV Drochtersen/Assel nur mit großer Mühe 1:0 (0:0) durch und zogen völlig glanzlos in die zweite Runde des DFB-Pokals ein. Der niedersächsische Regionalligist schnupperte gegen den turmhohen Favoriten zeitweise an einer Sensation. Auf dem Weg zum angestrebten 19. Gewinn des Wettbewerbs müssen sich die Bayern erheblich steigern.

SV Drochtersen/Assel – Bayern München – die Highlights im VIDEO

Robert Lewandowski (81.) sorgte vor 8000 Zuschauern im provisorisch ausgebauten Kehdinger Stadion letztlich für den Pflichtsieg. Insbesondere die Bayern der ersten 45 Minuten konnten Kovac aber so gar nicht gefallen, der Auftritt entsprach dem Anspruch des Rekordmeisters in kaum einer Minute. Bis auf Torannäherungen von Thomas Müller (6.) und zweimal Javi Martinez (8., 27.) war Torhüter Patrick Siefkes viel zu wenig gefordert.

„Es ist ein schöner Pokal, den will ich wieder in den Händen halten“, hatte Kovac vor der Partie gesagt. In der vergangenen Saison hatte er mit Eintracht Frankfurt die Bayern im Finale besiegt. Nun hatte der Kroate das Ziel ausgerufen, den „Pott“ nach München zu holen, und der Trainer zeigte in Drochtersen auch, wie ernst er den Wettbewerb nimmt. Kovac spielte mit „voller Kapelle“. Von Nationaltorhüter Manuel Neuer über den Wechselkandidaten Jerome Boateng bis zu Stürmerstar Lewandowski bot der Coach eine stark besetzte Elf auf.

Doch dies genügte lange nicht, um die erwartungsgemäß größeren Spielanteile in Zählbares umzumünzen. Bayern hätte vor den Augen von DFB-Präsident Reinhard Grindel sogar in Rückstand geraten können, Neuer musste in der 33. Spielminute gegen den sträflich freigelassenen Florian Nagel retten. Drochtersen, das als Tabellenzweiter der Regionalliga Nord in die Partie gegangen war, ärgerte den großen Favoriten immer mehr.

Die letzte Erstrundenpleite der Münchner datierte vom 14. August 1994 – die Blamage von Lothar Matthäus, Oliver Kahn und Co. beim TSV Vestenbergsgreuth gilt für die Bayern noch immer als Warnung vor Leichtsinn. Die Underdogs leiten aus dem beinahe historischen Ereignis einen Funken Hoffnung ab. So auch die SV D/A um Trainer Lars Uder, die sich vor ihrem „Jahrhundertspiel“ eine Siegchance von einem Prozent ausgerechnet hatte.

Kovac reagierte kurz nach der Halbzeitpause auf den schwachen Auftritt und brachte mit Kingsley Coman für den unauffälligen Arjen Robben neue Offensivpower. Auch Mats Hummels setzte sich anstelle von Neuzugang Leon Goretzka auf die Bank, die Bayern wurden jetzt zwingender. Thiago versuchte es aus der Distanz und scheiterte nur an der Latte (55.), Martinez verfehlte per Kopf knapp (62.), ehe Goretzkas Schuss von Siefkes pariert wurde (65.).

SV Linx vs. 1. FC Nürnberg 1:2

Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Nürnberg ist im Pokal dank Mikael Ishak knapp an einer Blamage vorbeigeschrammt. Der Club kam beim Fünftligisten SV Linx nach einer indiskutablen Vorstellung nur zu einem mühevollen und glücklichen 2:1 (1:1). Eine Woche vor dem Ligaauftakt bei Hertha BSC wartet auf FCN-Trainer Michael Köllner noch jede Menge Arbeit.

SV Linx – 1. FC Nürnberg – die Highlights im VIDEO

Ishak brachte den neunmaligen deutschen Meister und viermaligen Pokalsieger in der 15. Minute in Führung. Marco Rubio gelang für den südbadischen Oberligisten aus dem 1200-Seelen-Dorf mit einem fragwürdigen Foulelfmeter (20.) der Ausgleich. Erneut Ishak sorgte spät für die Entscheidung (88.).

Der Underdog begann sein „Riesenspiel“ (Trainer Sascha Reiß) im Rhein-Stadion von Kehl vor 5600 Zuschauern durchaus frech und hatte auch die erste Chance. Bei einem Freistoß von Pierre Venturini (4.) hatte FCN-Torwart Fabian Bredlow einige Mühe. Bredlow erhielt den Vorzug vor Zugang Christian Mathenia, der vom Hamburger SV zum Club gewechselt war.

Die Franken übernahmen aber schnell die Initiative. Nach einem ersten Warnschuss von Hanno Behrens (8.) hätte kurz darauf der völlig frei stehende Edgar Salli die Führung für die Nürnberger erzielen müssen. Wie es geht, zeigte Ishak. Der Angreifer stand nach einem Freistoß von Tim Leipold, der vom Pfosten zurückprallte, goldrichtig.

Der Schwede könnte bald Konkurrenz im Sturm bekommen. Der FCN steht vor der Verpflichtung des japanischen Nationalspielers Yuya Kubo von KAA Gent. Der Club will den 24-Jährigen für ein Jahr ausleihen.

Einen treffsicheren Profi hätte der Club schon in Linx benötigt. Trotz einiger Chancen blieb es bis zur Pause bei nur einem Treffer. Die Nürnberger agierten viel zu umständlich und harmlos.

Auch nach dem Wechsel änderte sich wenig. Dem Club fehlten Leidenschaft, Ideen und viel zu oft die Klasse vor dem Tor gegen tapfere Linxer, die durch Rubio das 2:1 (74.) verpassten.

Wormatia Worms vs. SV Werder Bremen 1:6

Der sechsmalige Cupsieger Werder Bremen hat seine Pflichtaufgabe in der ersten DFB-Pokal-Runde ohne Mühe erfüllt. Beim Regionalligisten Wormatia Worms gewann der Fußball-Bundesligist souverän mit 6:1 (5:1).

Neuzugang Yuya Osako (9.), Florian Kainz (21.), Philipp Bargfrede (31.), Kapitän Max Kruse (41./Foulelfmeter), Maximilian Eggestein (45.+1) und Johannes Eggestein (79.) trafen für das Team von Trainer Florian Kohfeldt. Cedric Mimbala erzielte das zwischenzeitliche 1:4 (44.).

VfR Wormatia Worms – SV Werder Bremen – die Highlights im VIDEO

Die Gäste, die sich in ihrer Pokalhistorie noch nie einem Viertligisten geschlagen geben mussten, begannen erwartungsgemäß dominant. Osako, der für 4,5 Millionen Euro vom 1. FC Köln gekommen war, war nach einem Freistoß von Kainz per Kopf erfolgreich. 14-Millionen-Mann Davy Klaassen traf neun Minuten später nur die Latte, ehe Kainz aus 20 Metern sehenswert nachlegte.

Kohfeldt musste in Worms auf die Neuzugänge Martin Harnik und Kevin Möhwald (beide Muskelfaserriss) verzichten. Vereins-Ikone Claudio Pizarro, 2009 mit Werder Pokalsieger, wurde im ersten Pflichtspiel nach seiner Rückkehr nach Bremen in der 73. Minute eingewechselt.

Die Gastgeber, die mit zwei Siegen und zwei Niederlagen nur durchschnittlich in die Regionalliga Südwest gestartet waren, hatten nach dem frühen Rückstand vor 8000 Zuschauern große Mühe, zurück ins Spiel zu finden.

Mit der Führung im Rücken spielte Bremen souverän, der Klassenunterschied wurde mehrfach deutlich. Klaassen, der auffällige Kruse und Kainz vergaben zunächst weitere gute Möglichkeiten. Bargfrede traf dann nach klugem Pass von Kruse per Lupfer.

Worms kam in dieser Phase zu selten in die Nähe des Bremer Strafraums. Auf der Gegenseite wusste sich Abwehrspieler Sascha Korb gegen Klaassen nur mit einem Foul zu helfen. Schiedsrichter Benedikt Kempkes (Thür) entschied sofort auf Strafstoß, den Kruse sicher verwandelte. Mimbala sorgte für den Höhepunkt aus Sicht der Gastgeber mit seinem Treffer zum 1:4, Eggestein antwortete nach einem Fehler von Linus Radau aber postwendend.

Für Werder, das nach dem Einzug in die zweite Runde um 332.000 Euro reicher ist, beginnt der Alltag in der Bundesliga am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) mit dem Spiel gegen Hannover 96.

1. CfR Pforzheim vs. Bayer Leverkusen 0:1

Bayer Leverkusen ist mit einem konzentrierten, aber glanzlosen Auftritt in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Die Werkself siegte eine Woche vor dem Bundesliga-Auftakt 1:0 (1:0) beim tapfer kämpfenden baden-württembergischen Oberligisten 1. CfR Pforzheim. Lucas Alario erzielte per Foulelfmeter (27.) den entscheidenden Treffer für den Europa-League-Teilnehmer und zerstörte damit alle Träume der Pforzheimer auf ein Wunder in ihrem ersten DFB-Pokalspiel seit 19 Jahren.

1.CfR Pforzheim – Bayer 04 Leverkusen – die Highlights im VIDEO

Nach einer Ecke von Nationalspieler Julian Brandt wurde Bayer-Kapitän Sven Bender von Akiyoshi Saito umgerissen, Schiedsrichter Frank Willenborg (Osnabrück) entschied korrekt auf Foulelfmeter, den Alario sicher verwandelte. Kai Havertz (32.) und Kevin Volland mit einem Freistoß an die Latte verpassten vor der Pause die Vorentscheidung.

Herrlich bot im mit 4725 Zuschauern ausverkauften Holzhofstadion in Mitchell Weiser lediglich einen Neuzugang von Beginn an auf. Die Mittelfeldakteure Leon Bailey, Karim Bellarabi und Charles Aranguiz fehlten angeschlagen.

Der Pokalsieger von 1993 kontrollierte über die gesamte Spieldauer die Partie, blieb aber in der Offensive einiges schuldig. Die Gastgeber igelten sich mit einer Fünferkette hinten ein und versuchten nach Ballgewinnen mit schnellen Kontern gefährlich zu werden.

Mit einem solchen Gegenstoß über Kapitän Dominik Salz erspielte sich der Underdog auch die erste große Chance der Partie. Bayers Torwart Ramazan Özcan, der Neuzugang Lukas Hradecky vertrat, parierte jedoch mit einer starken Parade den Schuss des völlig freistehenden Stanley Ratifo (23.). Eine gute Viertelstunde vor Schluss verpasste Salz mit einem Pfostentreffer aus halbrechter Position den Ausgleich und die mögliche Verlängerung. Kurz darauf verwehrte der Unparteiische den Pforzheimern nach einer Ecke einen möglichen Handelfmeter.

Unter der knallenden Sonne im Norden des Schwarzwaldes nutzte Leverkusens Trainer Heiko Herrlich eine Trinkpause, um energisch auf seine Mannschaft einzureden, die immer wieder Probleme mit den Kontern der Gastgeber hatte.

Ein Tor wollte den couragiert auftretenden Pforzheimern trotz guter Ansätze in der Offensive aber nicht gelingen. CfR-Trainer Gökhan Gökce hatte im Vorfeld der Partie noch das Ziel ausgerufen „mindestens einmal das Stadion jubeln zu lassen“.

Zuletzt hatte der FC Pforzheim, der 2010 mit dem VfR Pforzheim zum CfR fusionierte, 1999 in der zweiten Pokalrunde gegen den SC Freiburg verloren.

Die Werkself startet am Samstag in Gladbach (18.30 Uhr) womöglich ohne „Sechser“ Julian Baumgartlinger in die Bundesliga. Der Österreicher musste kurz vor der Pause nach einem Zweikampf im Mittelfeld mit einer Bänderverletzung im linken Knie ausgewechselt werden.

TuS Dassendorf vs. MSV Duisburg 0:1

Fußball-Zweitligist MSV Duisburg hat erstmals seit vier Jahren wieder die erste Runde des DFB-Pokals überstanden. Die Zebras, vor sieben Jahren zum vierten und letzten Mal im Finale, setzten sich beim Fünftligisten TuS Dassendorf mit 1:0 (1:0) durch.

TuS Dassendorf – MSV Duisburg – die Highlights im VIDEO

Vor 3400 Zuschauern im Stadion Sander Tannen in Bergedorf, in das Dassendorf umziehen musste, brachte Borys Taschtschy die Gäste in Führung (24.). Es war das erste Pflichtspieltor der Duisburger, die mit zwei Niederlagen in die 2. Liga gestartet sind, in dieser Saison – nach 204 Minuten.

Die Amateure aus dem 3200-Seelen-Dorf vor den Toren Hamburgs hielten das Spiel aber offen. Dassendorf, zum fünften Mal in Folge Meister der Oberliga Hamburg, verzichtete aus wirtschaftlichen Gründen auf den Aufstieg in die Regionalliga.

SV Elversberg vs. VfL Wolfsburg 0:1

Die schwerfälligen Fußballer des VfL Wolfsburg haben sich mit viel Mühe in die zweite Runde des DFB-Pokals geschleppt. Beim Viertligisten SV Elversberg gewann der Cupsieger von 2015 mit 1:0 (0:0) – ist für seinen knackigen Start in die Bundesliga in einer Woche aber noch nicht vollends gewappnet.

SV Elversberg – VfL Wolfsburg – die Highlights im VIDEO

Neuzugang Daniel Ginczek (76.) erlöste mit seinem späten Treffer die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia, die am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen Vizemeister Schalke 04 in die Liga startet und danach zum Europa-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen reisen muss.

Zuletzt waren die Niedersachsen 2011 gegen den damaligen Regionalligisten RB Leipzig in der ersten Pokalrunde gescheitert. Dass sie sich unweit der deutsch-französischen Grenze so schwer tun würden, war aufgrund der vielversprechenden Vorbereitung nicht zu erwarten. Angesichts der zurückliegenden Spielzeiten, in denen zweimal der Klassenerhalt erst in der Relegation geglückt war, aber doch irgendwie zu befürchten.

Labbadia berief vor 5321 Zuschauern von seinen Neuzugängen einzig Jerome Roussillon und Ginczek in die Startelf. Während Ginczek im Angriff allerdings die meiste Zeit auf verlorenem Posten stand, versuchte Abwehrspieler Roussillon auf der linken Außenbahn mit seinen Vorstößen immerhin, das Offensivspiel anzukurbeln.

Die besseren Chancen zur Führung besaß im ersten Durchgang jedoch das Tabellenschlusslicht der Regionalliga Südwest. In der 13. Minute verfehlte Sinan Tekerci das Tor aus spitzem Winkel nur knapp, er schürte mit seiner Aktion bei den Teamkollegen für die Folgezeit damit aber merklich den Glauben an eine Überraschung.

Für die zweite Halbzeit wechselte Labbadia den Schweizer Nationalspieler Admir Mehmedi für den unauffälligen Renato Steffen ein. Mit Mehmedi, der fünf Monate nach seinem Bänderriss das erstes Pflichtspiel bestritt, agierten die Wölfe prompt variabler und zielstrebiger.

Der neue Kapitän Joshua Guilavogui (52.) versuchte es zunächst mit einem satten Schuss, kurze Zeit später köpfte Robin Knoche (56.) knapp über das Tor. Als die Angriffe aber wieder vermehrt verpufften, zog Labbadia im eingewechselten Yunus Malli seinen letzten Offensiv-Joker.

Die Wölfe mussten unmittelbar danach aber gleich zweimal zittern, als zuerst Tekerci (72.) den Ball über das Tor zirkelte und Kevin Lahn (73.) in hervorragender Position vertändelte. Auf der anderen Seite reichte eine gute Kombination für die umjubelte Führung.

SV Rödinghausen vs. Dynamo Dresden 3:2 n.V.

Fußball-Zweitligist Dynamo Dresden hat sich im DFB-Pokal kräftig blamiert. Die Sachsen unterlagen beim Viertligisten SV Rödinghausen mit 2:3 (2:2, 2:2) n.V. und schieden damit zum siebten Mal in der ersten Runde des Cup-Wettbewerbs aus. Regionalligist Rödinghausen feierte unterdessen eine starke Premiere im DFB-Pokal.

SV Rödinghausen – Dynamo Dresden – die Highlights im VIDEO

Der in der 109. Minute eingewechselte Maximillian Hippe gelang in der Nachspielzeit der Verlängerung (120.+3) der umjubelte Siegtreffer für den Underdog. Zuvor hatten Linus Meyer (20.) und Simon Engelmann (45.+1) für die Hausherren jeweils egalisiert. Haris Duljevic (11.) und Aias Aosman (25.) hatten die Gäste aus Sachsen zweimal in Führung geschossen.

Vor 3862 Zuschauern im Stadion von Drittligist Sportfreunde Lotte machte der Underdog Dresden über die komplette Distanz das Leben schwer, der Sieg des Außenseiters geht in Ordnung.

Erzgebirge Aue vs. FSV Mainz 05 1:3

Der FSV Mainz 05 hat trotz einer schnellen Roten Karte für Neuzugang Moussa Niakhate die Auftakthürde im DFB-Pokal gemeistert. Der Bundesligist siegte am Samstag beim Zweitligisten Erzgebirge Aue 3:1 (1:0) und zog in die zweite Runde ein. Dabei spielte Mainz nach dem frühen Platzverweis des französischen U21-Nationalspielers Niakhate schon ab der 3. Minute in Unterzahl.

Die in der 2. Bundesliga nach zwei Spielen noch tor- und sieglosen Sachsen mussten wie in den beiden Vorjahren den bitteren Erstrunden-K.o. hinnehmen.

Alexandru Maxim (31./65.) traf doppelt für die Mainzer, die rund eine Woche vor dem Bundesliga-Auftakt gegen den VfB Stuttgart Steigerungspotenzial offenbarten. Zudem war der eingewechselte Robin Quaison (59.) erfolgreich. Der Ehrentreffer gelang Pascal Testroet (83.).

„Wir haben gezeigt, dass wir eine Mannschaft mit Charakter sind. Es ist gut, so in die Saison zu starten“, sagte Doppel-Torschütze Maxim.

Erzgebirge Aue – FSV Mainz 05 – die Highlights im VIDEO

Das erste Pflichtspiel der neuen Spielzeit begann für Mainz denkbar ungünstig. Niakhate kam gegen den enteilten Aue-Angreifer Sören Bertram zu spät und brachte diesen kurz vor dem Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Felix Zwayer (Berlin) schickte den Debütanten mit der Roten Karte vom Platz – eine vertretbare Entscheidung. Der anschließende Freistoß brachte nichts ein.

Der Favorit wirkte geschockt und tat sich mit der neuen Situation schwer. Viele Fehlpässe störten den Spielfluss, das Mittelfeld überbrückte Mainz kaum. Jean-Philippe Mateta, neben Niakhate und Aaron Martin einer von drei Neuzugängen in der Startelf, wurde im Sturmzentrum kaum ins Spiel eingebunden. Bei seiner einzigen Chance in der ersten Halbzeit scheiterte der später für Quaison ausgewechselte Mateta kläglich (43.).

Aue zeigte vor 7600 Zuschauern das aus der Liga gewohnte Bild. Defensiv stand das Team von Trainer Daniel Meyer stabil, im Angriff sorgten die offensiv ausgerichteten Sachsen aber kaum für Gefahr. Aus der nummerischen Überlegenheit machte Aue viel zu wenig.

Nach der Pause verlagerte Aue das Spiel mit schnellen und direkten Kombinationen auf die Außen und stellte Mainz damit vermehrt vor Probleme. FSV-Schlussmann Florian Müller musste mehrfach eingreifen. Mitten in der Drangphase schockte der kurz zuvor eingewechselte Quaison die Gastgeber. Der Joker schob den Ball nach guter Vorarbeit von Maxim an Aue-Torhüter Martin Männel vorbei. Nach dem zweiten Tor von Maxim war das Spiel entschieden.

Hansa Rostock vs. VfB Stuttgart 2:0

Der VfB Stuttgart hat gegen seinen persönlichen Pokalschreck Hansa Rostock erneut verloren und ist völlig überraschend in der ersten DFB-Pokalrunde gescheitert. Der Fußball-Bundesligist unterlag beim Drittligisten trotz drückender Überlegenheit mit 0:2 (0:1) und verpatzte den Pflichtspielstart. Der VfB ging damit auch im vierten Pokalduell gegen Hansa als Verlierer vom Platz.

Den Führungstreffer für die Rostocker im Ostseestadion schoss Cebio Soukou in der 8. Minute, vorausgegangen war ein Fehler des Ex-Nationalspielers Holger Badstuber. Danach hatte Stuttgart zwar viel Ballbesitz, doch es fehlte die Durchschlagskraft, um den peinlichen Erstrunden-K.o. abzuwenden. Mirnes Pepic (84.) sorgte für die Entscheidung.

Beim VfB saß der französische Weltmeister Benjamin Pavard wegen seines verspäteten Einstiegs ins Mannschaftstraining wie erwartet nur auf der Bank. Von den Neuzugängen schickte Trainer Tayfun Korkut ein Quartett von Beginn an aufs Feld: Gonzalo Castro, Daniel Didavi, Pablo Maffeo und Nicolas Gonzalez.

Die für viele Millionen Euro neuformierte Stuttgarter Mannschaft wurde jedoch von den Rostockern, die mit zwei Heimsiegen in die Drittliga-Saison gestartet sind, früh überrascht. Nachdem Mario Gomez in der 3. Minute eine Einschusschance liegen ließ, machte es auf der Gegenseite Soukou besser: Der sehr auffällige Offensivspieler gewann das Laufduell gegen den zuvor zögerlichen Badstuber deutlich und vollendete gekonnt per Außenrist.

Die Stuttgarter bemühten sich daraufhin um den schnellen Ausgleich, doch spielerisch fiel dem großen Favoriten zunächst wenig ein. Gefährlich wurde der VfB fast nur bei hohen Bällen und bei Standards wie beim Freistoß von Dennis Aogo. Kapitän Gomez sah sich früh gezwungen, seine Mitspieler mit lautstarken Anweisungen aufzuwecken. Die Rostocker waren lange Zeit giftiger im Zweikampf, lauffreudiger und setzten über den schnellen Soukou auch einige Konter zur Entlastung.

Nach einer halben Stunde wurden die Gäste immer dominanter und zogen ein Powerplay auf. Einige gute Ansätze wurden allerdings nicht konsequent genug zu Ende gespielt, Rostock verteidigte mit viel Leidenschaft.

Nach dem Wechsel drängte der VfB auf den Ausgleich, ein Kopfball von Gonzalez verfehlte sein Ziel knapp (52.). In der Folge mangelte es dem Spiel der Schwaben an Präzision. Pepic nutzte einen der wenigen Entlastungsangriffe zum zweiten Treffer der Gastgeber.

SID

Beitragsbild: Gettyimages