Robert Lewandowski hat die WM-Bühne mit gemischten Gefühlen verlassen. „Auf der einen Seite können wir stolz sein, wir haben alles versucht. Auf der anderen Seite haben wir verloren“, sagte der Weltfußballer nach dem 1:3 im Achtelfinale gegen Weltmeister Frankreich am Sonntag. Ob der Star des FC Barcelona auch in dreieinhalb Jahren beim Turnier in den USA, Kanada und Mexiko dabei sein wird, ist offen. Im Sommer 2026 wird Lewandowski fast 38 Jahre alt sein.
Vor der Weltmeisterschaft in Katar hatte sich Lewandowski nicht festgelegt – und auch nach dem Aus tat er das nicht. „Es ist jetzt schwer zu sagen. Von der körperlichen und sportlichen Seite habe ich keine Sorge, aber es gibt so viele unterschiedliche Dinge, die alle zusammen darüber entscheiden können, dass es die letzte WM sein könnte“, sagte er. Der Vater zweier Töchter wies darauf hin, dass es so viele Dinge außerhalb des Fußballs gebe – und man müsse eben alle Punkte bewerten und entscheiden. Lewandowskis Vertrag beim FC Barcelona endet am 30. Juni 2026. Wenn die WM beginnt, wird er also voraussichtlich noch Profi sein.

Lewandowski spricht nach Aus gegen Frankreich
„Ich wäre gerne länger bei der WM geblieben, aber am Ende haben wir unser Ziel erreicht“, meinte Lewandowski nach dem Aus gegen Frankreich. „Wenn du gegen den Weltmeister spielst, ist es immer hart.“ Gegen Lionel Messi und Argentinien gab es ein 0:2, gegen Mbappé und Co. ein 1:3. Zwar ging Lewandowski jeweils als Verlierer vom Platz, aber er hat auch nicht so exzellente Mitstreiter wie die beiden. „Wenn du kleine Fehler gegen Frankreich machst, kassierst du zwei Tore“, betonte er. „Wir haben gekämpft und unser Bestes versucht.“
Erstes Achtelfinale für Polen seit 1986
Das große Ziel war das erste Achtelfinale Polens bei einer Weltmeisterschaft seit 1986 – und das erste WM-Tor für Lewandowski. Beides glückte dem früheren Bayern-Star. Mit dem ersten Treffer beim 2:0 gegen Saudi-Arabien erfüllte er sich einen „Traum aus frühester Kindheit“, war danach ungewohnt emotional. Gegen Frankreich traf er noch einmal, als er einen Hand-Elfmeter im zweiten Versuch verwandelte. Ärgerlich war für ihn und das Team der verschossene Elfmeter beim 0:0 gegen Mexiko zum Start.
Polens Teamchef Czeslaw Michniewicz zollte seiner Mannschaft großes Lob. Dass das Offensivspiel die meiste Zeit über stockte und der wichtigste Spieler im Turnier Torhüter Wojciech Szczesny war, ließ er aber nicht unerwähnt. „Wir haben gewisse Grenzen. Aber nach ein paar Wochen und Monaten wird sich die Sichtweise verändern. Wir werden dann mit Stolz sagen können, dass wir etwas erreicht haben, das Polen 36 Jahre nicht geschafft hat.“ Auch wie es mit Michniewicz persönlich weitergeht, ist unklar. Sein Vertrag läuft nach Medienberichten bis zum Jahresende.
(APA)/Bild: Imago