Kein CL-Startplatz: Kapfenberg Bulls kritisieren ÖBV-Präsident Martens

Die Vergabe der internationalen Startplätze nach der abgebrochenen Saison der ADMIRAL Basketball Superliga 2019/20 sorgt bei den Kapfenberg Bulls für Unmut. Die Meister von 2019 kritisieren in einer Aussendung die Auswahl sowie die Kommunikation des ÖBV-Präsidenten Gerald Martens.

„Bei allem Respekt vor der Leistung von Gmunden im Grunddurchgang, können wir diese Entscheidung nicht nachvollziehen. Die Vergabe des Platzes in der Champions League Qualifikation ist auf Grundlage eines Zwischenstandes in einem Bewerb – der Meisterschaft – erfolgt, der nicht regulär beendet worden ist“, stellt Bulls-Obmann Clemens Ludwar fest. Zuvor hatte Martens im exklusiven Sky-Videopodcast erklärt, dass die Swans Gmunden als Tabellenführer nach dem Grunddruchgang den Startplatz in der Qualifikation der Champions League erhalten werden. Die Bulls würden stattdessen nur im Europe Cup antreten.

Das gesamte Interview mit ÖBV-Präsident Gerald Martens:

https://www.skysportaustria.at/videopodcast-9-mit-oebv-praesident-gerald-martens/

Der Kapfenberger Obmann argumentiert die Kritik auch mit der regulären Austragung des Cups, den die Bulls gewinnen konnten: „Sehr wohl zu Ende gespielt worden ist der Cup. Wir sind somit regierender Meister (2019), Supercupsieger (2019) und Cupsieger (2020) und somit der Auffassung, dass uns der Start in der Qualifikation zur Champions League zugesprochen hätte werden müssen, wenn man diese Entscheidung denn jetzt treffen müsste.“

Nicht nachvollziehbar ist für die Kapfenberger aber nicht nur die Vergabe selbst, sondern auch die fehlende Kommunikation vorab: „Vor allem aber stellen wir das Zustandekommen dieser Entscheidung in Frage – in so einen wichtigen Prozess gehören die betroffenen Clubs vorab eingebunden – das sind zumindest Gmunden, Klosterneuburg und Kapfenberg. Das ist wieder einmal nicht passiert. Wir wissen auch, dass es keine Vorstandssitzung gegeben hat, die nach den Bestimmungen dafür notwendig gewesen wäre.“

Bulls-Geschäftsführer: „Alle Basketballvereine in ihrer Existenz bedroht“

Auch abgesehen von der Diskussion um die internationalen Startplätze sorgt sich Kapfenberg-Geschäftsführer Oliver Freund um die Zukunft der Vereine: „Alle Basketballvereine in Österreich sind massiv in ihrer Existenz bedroht. Wir können in dieser Situation des gesamten österreichischen Basketballs einer – pro forma – positiven Kommunikationspolitik auf Zuruf nichts abgewinnen. Es wird verdammt schwierig und wir werden keineswegs ein Feuerwerk zünden, sondern wir müssen alles mobilisieren, um zu überleben.“

Derzeit befinden sich alle Mitarbeiter des Vereins in Kurzarbeit. Man hofft allerdings nicht nur auf finanzielle Unterstützung des Bundes, sondern auch von Seiten des Österreichischen Basketballverbandes.

https://www.skysportaustria.at/dab-der-audiobeweis-folge-60-gerald-martens-ueber-den-rueckzug-von-novomatic-und-zwei-internationale-startplaetze-fuer-bsl-k/

Beiragsbild: GEPA.