Keita trifft doppelt: Leipzig klettert auf Platz zwei

Erst ein Traum-Solo, dann per Kopf: Dank eines Doppelpacks von Naby Keita hat Aufsteiger RB Leipzig seinen Höhenflug fortgesetzt und Werder Bremen die zweite Niederlage unter dem neuen Trainer Alexander Nouri zugefügt. Die in der Fußball-Bundesliga weiter ungeschlagenen Sachsen setzten sich verdient mit 3:1 (1:0) durch und kletterten erstmals auf den zweiten Tabellenplatz. Mit nur zwei Punkten Rückstand ist das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl nun ärgster Verfolger von Rekordmeister Bayern München.

Während Leipzig dank des überragenden Keita (42./74.) und Davie Selke (90.+5) vor 42.558 Zuschauern im ausverkauften heimischen Stadion durch eine lange Zeit konzentrierte Vorstellung über den fünften Saisonsieg jubelte, ist die kleine Serie der Bremer beendet. Nach zuvor sieben Punkten aus drei Spielen mussten sich die Gäste, für die Serge Gnabry (76.) zum Anschluss traf, wieder geschlagen geben und verpassten den Anschluss an das Mittelfeld.

Nouri: „Waren nicht konsequent genug“

„Wir waren heute gezwungen, ein dickes Brett zu bohren gegen eine Mannschaft, die tief stand. Der Dosenöffner war das 1:0 durch Keita. Er ist ein wahnsinniger Fußballer“, sagte Hasenhüttl bei Sky. Werders Fin Bartels meinte: „Am Ende nehmen wir leider nichts Zählbares mit. Davon dürfen wir uns nicht umwerfen lassen.“

Die laufstarken Leipziger setzten die Gäste von Beginn an unter Druck und zwangen Werder durch ihr intensives Spiel zu Fehlern. Die erste große Chance hatte der Däne Yussuf Poulsen (5.), als er alleine vor Felix Wiedwald stand, jedoch noch am Keeper scheiterte. Besser machte es dann Keita, der die komplette Bremer Hintermannschaft bei seinem starken Solo umkurvte und sehenswert zur Führung traf.

Rangnick: „Nach zehn Spielen kann man was sagen“

Der 21-Jährige aus Guinea sorgte für den Höhepunkt in der ansonsten recht ereignisarmen ersten Halbzeit, in der Bremen insgesamt viel zu wenig für das Spiel nach vorne tat. In den bisherigen drei Auswärtsspielen zuvor hatten die Nordlichter bereits zwölf Gegentore kassiert und keinen Punkt geholt. Die einzig halbwegs gute Gelegenheit vor der Pause konnte Ousman Manneh (31.) nicht nutzen.

Junuzovic: „Leipzig war zu stark heute“

Nach der Pause hätte es jedoch fast zum Ausgleich gereicht. Leipzigs Bernardo konnte erst in letzter Sekunde vor Gnabry retten (49.), ehe RB langsam wieder die Kontrolle über das Spiel übernahm. Gerne hätte dabei auch der frühere Bremer Davie Selke dabei geholfen. Doch der Stürmer, der im Vorjahr für acht Millionen Euro zum damaligen Zweitligisten gewechselte war, hoffte vergeblich auf einen Platz in der Startelf. Immerhin wurde der 21-Jährige jedoch in der 72. Minute eingewechselt.

Selke: „Denken von Spiel zu Spiel“

Bremens Trainer-Neuling Nouri (37) setzte hingegen von Beginn an auf die zuletzt angeschlagenen Serge Gnabry (Wirbelprellung) und Lamine Sané (Mandelentzündung). Gnabry versuchte phasenweise zwar, für Gefahr zu sorgen, konnte sich aber zu selten entscheidend durchsetzen.

Die Hausherren um das schwedische Geburtstagskind Emil Forsberg, der am Sonntag 25 Jahre alt wurde, kontrollierten zwar lange clever das Tempo des Spiels, konnten diese Überlegenheit aber nicht zu einer frühen Entscheidung nutzen. Poulsen (63.) hatte per Kopf eine weitere gute Gelegenheit, ehe erneut Keita per Kopf nach starker Vorarbeit Selkes (74.) traf. Fast im Gegenzug machte es Gnabry mit seinem Treffer noch einmal spannend, ehe Selke in der Nachspielzeit ins leere Tor der Bremer traf.

SID tw er

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