Schwere Stürze überschatten Kitzbühel-Abfahrt

Die erste von zwei Weltcup-Abfahrten in Kitzbühel in dieser Ski-Weltcup-Saison ist am Freitag zweimal unterbrochen worden. Der US-Amerikaner Ryan Cochran-Siegle sowie der Schweizer Urs Kryenbühl kamen an verschiedenen Stellen im Schlussabschnitt der Streif schwer zu Sturz. Beide wurden mit dem Hubschrauber von der Strecke transportiert. Nach dem Sturz von Kryenbühl lag sein Landsmann Beat Feuz an der Spitze vor dem Österreicher Matthias Mayer.

Cochran-Siegle erwischte die Einfahrt in das steil weghängende Gelände vor dem Zielhang nicht optimal und kam zu Fall. Er riss dabei das Sicherheitsnetz aus der Verankerung und zerstörte es. Laut Jury-Funk habe der 28-Jährige vor seinem Abtransport über nur leichte Schmerzen berichtet. Kryenbühl hatte bei seinem Zielsprung einen hohen Luftstand, bekam dann Übergewicht nach vorne und prallte mit Oberkörper und Kopf auf den Boden. Laut ersten Information war er kurz danach ansprechbar.

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Feuz sagte im ORF-Fernsehen, Kryenbühl habe einen Trainer beim direkten Anblick erkannt. Medizinisch könne man nach der Erstversorgung noch nichts sagen. Feuz sprach den letzten Sprung an und sparte dabei nicht an Kritik: „Es geht bei der Piste eigentlich seit drei Tagen nur um den Zielsprung. Er geht einfach zu weit. Ich bin ja auch heute dort 16, 17 Meter rausgesegelt wahrscheinlich. Muss nicht sein, sollte nicht sein. Ich hoffe, dass dem Urs nicht allzu viel passiert ist“, sagte der 33-jährige Wahl-Tiroler.

Der Zielsprung war in der Vergangenheit schon Auslöser für einige der schwersten Kitzbühel-Stürze. 2008 crashte der US-Amerikaner Scott Macartney an der Stelle und erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma. 2009 erwischte es Daniel Albrecht im Abschlusstraining. Auch der Schweizer erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und Lungenquetschungen. Nach mehr als dreieinhalb Wochen erwachte er am 12. Februar aus dem Koma.

Zu Cochran-Siegle, der in diesem Winter den Super-G in Bormio gewonnen hatte, hieß es vom US-Skiverband, er sei auf seinen Beinen sei und „ok“. Der Abtransport mit dem Hubschrauber sei die Standard-Prozedur in Kitzbühel.

(APA/red.) / Bild: GEPA