Kühbauer vor Mattersburg-Spiel: „Sieg notwendig“

Nach seinem Einstand in der Europa League wird es für Dietmar Kühbauer mit Rapid auch in der Fußball-Bundesliga ernst. Die Hütteldorfer empfangen am Sonntag den SV Mattersburg, müssen dabei die Strapazen des 1:3 gegen die Rangers abschütteln und unbedingt drei Punkte einfahren, um in der Tabelle dem sechsten Rang wieder näherzukommen.

Von einem Platz in der Meistergruppe sind die achtplatzierten Grün-Weißen derzeit vier Zähler entfernt – die Folge von zuletzt drei Liga-Niederlagen en suite. Dieser Abwärtstrend soll nun gestoppt werden. „Ein Sieg ist notwendig, damit wir dort hinkommen, wo wir hinkommen wollen“, erklärte Kühbauer.

Mit welchem Personal das gelingen soll, ließ der 47-Jährige offen. „Die Leute, die auf dem Platz stehen werden, werden das machen, was man braucht, um als Sieger vom Platz zu gehen“, versprach Kühbauer. Mateo Barac wird nicht dazu zählen – nach der Attacke von Alfredo Morelos trat der kroatische Innenverteidiger am Freitag die Heimreise aus Glasgow mit einem verbundenen linken Auge an.

Kühbauers Spieler lecken ihre Wunden – und werden dennoch gegen Mattersburg mit großem Einsatz bei der Sache sein, wie der Coach ankündigte. „Wir müssen in die letzte Zone kommen, da muss Dampf dahinter sein.“

Der Burgenländer hatte nach dem Rangers-Match gemeint, dass ein „körperliches Problem“ erkennbar gewesen sei. Dass es sich dabei – wie von mancher Seite interpretiert – um eine Kritik an seinem Vorgänger Goran Djuricin gehandelt habe, wies Kühbauer entschieden zurück. „Es geht um die physische Präsenz in den Duellen, das ist ein Unterschied zur konditionellen Verfassung.“

Kühbauer: „So wie im Cup-Match werden wir nicht mehr auftreten“

Gerade gegen einen Gegner wie die Mattersburger kommt der Zweikampfstärke eine besondere Bedeutung zu. „Der Trainerwechsel greift, sie haben ein System gefunden. Aber ich glaube schon, dass wir die größere Qualität haben“, sagte Kühbauer.

Davon war beim erzitterten Cup-Aufstieg vor eineinhalb Wochen im Pappelstadion wenig zu sehen. „Aber so wie in diesem Match werden wir nicht mehr auftreten, das kann ich garantieren“, betonte Kühbauer.

Die Statistik spricht für diese Ankündigung. Die Hütteldorfer sind gegen Mattersburg seit elf Liga-Partien ungeschlagen. Zudem verlor von den vergangenen acht Rapid-Trainern nur einer – Damir Canadi – sein Meisterschaftsdebüt.

Kapitän Stefan Schwab wünscht sich eine Fortsetzung dieses Trends. „Ein Erfolgserlebnis gegen Mattersburg wäre wichtig, damit wir mit einem positiven Gefühl in die Länderspielpause gehen. Dann werden wir sicher die Handschrift des neuen Trainers vermittelt kriegen. Er wird das eine oder andere Schrauberl drehen, das uns helfen wird“, sagte der Mittelfeldspieler.

Rapids Glasgow-Reise als SVM-Vorteil?

Mattersburg-Betreuer Klaus Schmidt hat schon für Sonntag einen gewissen Trainereffekt einkalkuliert. „Bei jedem Trainerwechsel ist es so, dass eine Mannschaft danach anders auftritt, und davon gehen wir auch jetzt aus“, erklärte der Steirer, der selbst erst seit wenigen Wochen im Amt ist und zuletzt zwei Liga-Siege holte.

Dazwischen gab es das unglückliche Cup-Aus gegen Rapid. „Aber immerhin waren wir da auf Augenhöhe, das ist wichtig fürs Selbstvertrauen“, merkte Schmidt an. Als Vorteil für den SVM könnte sich auch Rapids kräftezehrender Glasgow-Trip erweisen. „Doch das Stadion mit 20.000 Zuschauern wird ihnen sicher über eventuell auftretende physische Probleme drüberhelfen“, sagte der Mattersburg-Betreuer.

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(APA)