LASK-Trainer Ismael: „Haben momentan noch keine Grenze“

Als aktiver Fußballer war Valerien Ismael unter anderem zweifacher Double-Gewinner in Deutschland, als Trainer erlebt er aber erst jetzt beim LASK seine erste erfolgreiche Phase. Der Durchmarsch in der Europa League, den er zu verantworten hat, sei „einfach unfassbar“, meinte der Franzose. „Die Grenze dieser Mannschaft kann ich nicht sagen. Wir haben momentan noch keine Grenze.“

Das 2:1 beim norwegischen Spitzenclub Rosenborg Trondheim am Donnerstagabend mache ihn sehr stolz, weil die Mannschaft nach einer durchwachsenen ersten Hälfte ihre Leistung gesteigert und noch souverän gewonnen habe. „Das ist dann das Schönste, wenn es zum Beispiel so ist wie heute“, sagte der 44-Jährige aus Straßburg. Wenn man von außen sehen könne, dass die Spieler Inputs annehmen, was in der Folge zu einem positiven Ergebnis führt, sei das eine spezielle Befriedigung für einen Trainer.

https://www.skysportaustria.at/uefa-el/sieg-in-trondheim-lask-fixiert-einzug-in-el-k-o-phase/

Das Lob gebühre aber hauptsächlich der Mannschaft, wollte sich Ismael nicht in den Mittelpunkt stellen. „Als Trainer bist du immer abhängig von der Qualität deiner Spieler. Punkt. Es ist so“, erläuterte er. „Das heißt, die Mannschaft hat die Qualität, die Mannschaft setzt die Dinge um. Dann kannst du als Trainer nur dankbar sein. Deswegen macht es so einen riesigen Spaß.“

Seine Spieler würden die Grenze permanent neu nach oben verschieben, schwärmte Ismael. „Die Mannschaft lernt, was es bedeutet, eine Topmannschaft zu sein und alle drei Tage immer wieder die Leistung abzurufen, immer wieder am Limit zu sein und nicht nachzulassen. Es ist klar, man kann nicht in jedem Spiel den Gegner an die Wand spielen und Champagner-Fußball spielen. Es gibt solche Spiele auch. Aber innerhalb eines Spiels sind wir immer wieder in der Lage, das zu korrigieren.“

Der vorzeitige Aufstieg in die K.o.-Phase sei für den LASK nicht zu erwarten gewesen. „Ich glaube einfach, es ist unglaublich, was wir geschafft haben“, sagte Ismael. „Ich denke, ohne zu übertreiben, dass wir souverän durch die Gruppenphase marschiert sind. Wenn man das Spiel in Lissabon (1:2 gegen Sporting; Anm.) noch dazunimmt, wo wir auch die drei Punkte holen hätten können…“ Durch die zwei Sechzehntelfinal-Spiele warte im Februar nun „der nächste Monsterblock“ auf sein Team, „aber das nehmen wir gern“.

https://www.skysportaustria.at/uefa-el/lask-verspuert-lust-auf-mehr-jetzt-wollen-wir-gruppensieg/

Als Aktiver stand Ismael unter anderem bei Werder Bremen und Bayern München erfolgreich in der Verteidigung seinen Mann. Siege als Spieler und Trainer könne man aber überhaupt nicht miteinander vergleichen. „Es ist ein komplett neues Gefühl, weil als Trainer bist du verantwortlich für viele Sachen und musste viele Dinge im Kopf haben. Manchmal klappt es nicht, manchmal klappt es ganz gut“, erklärte er.

Speziell Dank richtete er an den Präsidenten des LASK, Siegmund Gruber, und an Jürgen Werner, der als Vizepräsident die Sportkompetenz einbringt. Die beiden hatten Ismael trotz wenig erfolgreicher Kurzzeit-Engagements bei Nürnberg, Wolfsburg und dem griechischen Club Apollon Smyrnis das Vertrauen geschenkt. „Es freut mich auch besonders für Siegmund Gruber und für Jürgen Werner, denn als wir diese ganze Geschichte angefangen haben, haben wir uns das natürlich nicht erträumt, was jetzt passiert ist“, betonte er.

Die Konstellation beim LASK sei für jeden Trainer eine ideale. Das jetzige Hoch sei die Bestätigung davon. „Es freut mich für die beiden, dass wir es geschafft haben, das auf das nächste Level zu bringen. Wir wissen jetzt, was auf uns zukommt.“ Auf diesem Level zu bleiben, werde nicht leicht. Er habe für die Zukunft aber ein gutes Gefühl, sagte Ismael.

(APA)

Artikelbild: GEPA Pictures