Lewis Hamilton nach Schubser von Raikkönen: „Interessante Taktik“

Silverstone (APA/Reuters) – Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton hat das Vorgehen von Ferrari und Kimi Räikkönen gegen ihn nach dem Grand Prix von Großbritannien in Silverstone infrage gestellt. „Interessante Taktik von ihrer Seite, würde ich sagen, aber wir werden alles tun, was wir können, um gegen sie zu kämpfen und uns im nächsten Rennen zu verbessern“, erklärte der Brite nach der von Räikkönen verursachten Kollision.

Was war passiert?

Räikkönen verbremste sich in Kurve drei, berührte den Weltmeister rechts hinten und dieser drehte sich von der Strecke.

“Das war mein Fehler, daher habe ich es verdient”, sagte Räikkönen über seine folgende Zehn-Sekunden-Strafe. Ob das für die Buhrufe bei der Siegerehrung auch galt, sei dahingestellt. Hamilton reihte sich nach seinem Dreher in der ersten Runde weit hinten wieder ein, startete aber eine Aufholjagd. Nach elf Runden lag der Lokalmatador bereits wieder auf Rang sechs.

Hamilton sauer

Auf die Frage, ob der Brite Räikkönen und seinem Team Absicht unterstelle, reagierte er ausweichend: „Alles, was ich sagen würde, ist, dass Ferrari in zwei Rennen jeweils einen Mercedes aus dem Rennen genommen hat.“ Die Zeitstrafen für Sebastian Vettel in Le Castellet und nun Räikkönen (5 bzw. 10 Sekunden) seien für sie nicht ins Gewicht gefallen. „Valtteri und ich habe in diesen beiden Szenarien aber viele Punkte verloren.“

Auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff war mit der milden Bestrafung nicht glücklich. „Aber das sind die Regeln“, sagte der Wiener. Der nun bei Mercedes tätige, frühere Ferrari-Technikchef James Allison habe ihn gefragt, ob er an Absicht oder Inkompetenz der Italiener glaube. Wolff in einem englischen TV-Interview: „Dieses Urteil müssen wir uns erst bilden.“

Vettel verwies alle Vorwürfe gegen seinen Teamkollegen ins Reich der Fantasie. „Ich denke, es ist ziemlich dumm, zu denken, dass es absichtlich passiert ist. Für mich wäre es ziemlich schwierig, jemanden so präzise aus dem Rennen zu nehmen“, sagte der Deutsche. „Ich glaube nicht, dass Absicht dabei war. Ich finde es ein bisschen unnötig, überhaupt darüber zu sprechen.“ In Frankreich habe er mit einem kaputten Flügel zudem sein eigenes Rennen zerstört.

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