Liverpool-Coach Jürgen Klopp vor Rückkehr nach Dortmund: „Hasse den Hype“

Dortmund/Liverpool (APA/dpa) – uefa euDer Rummel um seine Person kann sogar Jürgen Klopp zu viel werden. „Ich freue mich auf die Rückkehr, aber ich hasse auch den Hype um meine Person, der bei so einem Spiel entsteht“, sagte der extrovertierte Liverpool-Coach, der am Donnerstag (21.05 Uhr/live Puls 4) im Viertelfinal-Hinspiel der Europa League mit den „Reds“ bei seiner alten Liebe Borussia Dortmund gastiert.

Klopp macht allerdings auch keinen Hehl daraus, welche Bedeutung die Reise nach Dortmund für ihn hat. „Dass das speziell werden wird, ist ja klar. Ich war superglücklich in Dortmund“, sagte der Coach. „Ich war sieben Jahre da, das muss man ja auch nicht wegdiskutieren, ganz im Gegenteil.“

Und das mit großem Erfolg. Aus dem damaligen Mittelklasse-Kandidaten formte er von 2008 bis 2015 ein Titelteam. Unter seiner Leitung wurde die Borussia 2011 deutscher Meister und holte ein Jahr später das Double. 2013 unterlagen Klopps Dortmunder erst im Finale der Champions League dem FC Bayern.

Daher verschweigt der frühere Profi seine Gefühle gar nicht erst. „Im Fußball ist es glücklicherweise ein bisschen anders als im normalen Leben, man darf mehrere Lieben haben“, erklärte der gebürtige Stuttgarter. „Ich hatte eine sehr intensive Beziehung zu Mainz 05, bis heute, durfte eine sehr intensive Beziehung zu Borussia Dortmund aufbauen, und bin jetzt hier in Liverpool auch schon ein halbes Jahr.“

Am Donnerstag zählt nur Liverpool

Am Donnerstag will Klopp allerdings nur noch Liverpool-Trainer sein. „Ich werde bei Toren auch jubeln“, kündigte er bereits an. Doch Favorit ist für ihn der Tabellenzweite der deutschen Bundesliga. „Wir wissen alle, wie unfassbar schwer dieses Los ist, wie unfassbar stark Dortmund ist, dass sie der haushohe Favorit in diesem Wettbewerb sind“, teilte Klopp mit.

Kein Wunder, dass Dortmunds Verantwortliche nostalgische Einlullung befürchten. „Das wird sicherlich ein besonderer Moment sein. Aber wir wollen keine romantischen Abende veranstalten, sondern uns sportlich durchsetzen“, erklärte etwa Sportdirektor Michael Zorc. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sah es ähnlich: „Wir sollten im Wettkampfmodus und nicht im Umarmungsmodus sein.“

Am Donnerstag stehen aber noch drei weitere Viertelfinalpartien am Programm. In einem Primera-Division-Duell empfängt Athletic Bilbao Titelverteidiger FC Sevilla, der dritte spanische Vertreter und Rapid-Gruppengegner Villarreal hat Sparta Prag zu Gast, das im Achtelfinale Lazio Rom eliminierte. Schließlich kommt der ukrainische Vertreter Schachtar Donezk zu Sporting Braga (alle 21.05).