ManUnited-Trainer Solskjaer hält Gehaltsdebatte für „unfair“

Manchester-United-Trainer Ole Gunnar Solskjaer hält die öffentliche Debatte über den bisher ausgebliebenen Gehaltsverzicht der Profis in der englischen Premier League in der Coronavirus-Krise für unfair geführt.

Viele gut bezahlte Fußballer würden die Gesellschaft auch in dieser schwierigen Phase unterstützen, betonte der Norweger am Dienstag. „Für mich ist der Fußball manchmal ein einfaches Ziel“, sagte Solskjaer. „Es ist unfair, mit dem Finger auf irgendjemanden zu zeigen. Ich kenne Spieler, die viel Arbeit in gesellschaftliche Projekte stecken und viel tun, um in der aktuellen Situation zu helfen.“

Profis in der englischen Premier League, der finanzkräftigsten Liga der Welt, verdienen in der Woche mehr als ein durchschnittlicher Brite im Jahr. Allerdings wird mit diesem Geld mitunter auch geholfen – den jeweiligen Gemeinden und in der Corona-Pandemie auch dem nationalen Gesundheitsdienst NHS.

FA warnt vor Vereinssterben

Ein Gehaltsverzicht würde vor allem den Clubs helfen. Der englischen Fußball-Verband (FA) warnte vor einem möglichen Vereinssterben, sollte es in der aktuellen Krise keine Unterstützung geben. „Wir drohen Clubs zu verlieren und auch Ligen, wenn die Finanzen kollabieren“, sagte FA-Präsident Greg Clarke am Dienstag in einer Verbandssitzung.

Clarke sprach sich dafür aus, die Last auf den Schultern aller Beteiligten zu verteilen, um das Spiel „am Leben zu erhalten“ – Spieler, Fans, Clubs, deren Besitzer und den Organisatoren. „Wir müssen einen Plan haben, damit der englische Fußball nicht dezimiert wird, sollte diese Saison verloren sein und auch die nächste beeinflusst“, meinte der Verbandschef.

Die Clubs sind bestrebt, ihre Personalkosten zu senken, weil sie durch den Stillstand des Ligabetriebs massive Umsatzeinbußen verzeichnen. Die Spielergewerkschaft PFA hat einen kollektiven Gehaltsverzicht bisher aber strikt abgelehnt. Die Spieler seien laut PFA-Angaben zwar bereit, Teile ihres Gehaltes für karitative Zwecke abzugeben. Den Clubbesitzern soll es aber nicht zugutekommen.

(APA)

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