Marc Janko beim Sky Podcast DAB | Der Audiobeweis zum Entscheidungsspiel der Salzburger gegen Sevilla: „Ich würde mir wünschen, dass sie einfach unbekümmert und befreit aufspielen“

Am Montag war im Sky Sport Austria Podcast „DAB I Der Audiobeweis“ Marc Janko zu Gast.

Themen waren u.a. das 334. Wiener Derby und das Entscheidungsspiel des FC Salzburg gegen den FC Sevilla am Mittwoch (ab 20 Uhr live auf Sky Sport Austria 2 – streame das Spiel mit dem SkyX-Traumpass) in der UEFA Champions League.

Die ganze Folge zum Anhören:

Alle Stimmen zu „DAB | Der Audiobeweis“

Marc Janko (Sky Experte):
…über das 334. Wiener Derby: „Im Großen und Ganzen ein durchschnittliches Spiel, mit einem gerechten Unentschieden am Ende des Tages.“

…über den Weg der Austria, mit vielen jungen, österreichischen Spielern: „Sie haben es verdient, dass sie auf höchstem Level ihr Talent unter Beweis stellen können. Und wie man es so oft in der Vergangenheit gesehen hat und auch jetzt bei der Austria sieht: In der Not wird auf einmal eine Tugend daraus, dass man auf die Jugend setzt und siehe da, der eine oder andere macht sich gar nicht so schlecht. Und man ist dann im ersten Moment überrascht, dass es so gut funktioniert. Da würde ich mir wünschen, dass der eine oder andere Verein auch ein bisschen mutiger ist und nicht erst, wenn das Wasser bis zum Hals steht, auf die Jugend setzt, sondern auch einmal, wenn es gut läuft. Sie zahlen es in den meisten Fällen, wenn man sie dementsprechend gut scoutet, auch mit Leistung zurück. Man darf auch nicht außer Acht lassen, dass sie in weiterer Folge ein guter Business-Case für den Verein sind, weil sie dann auch die Möglichkeit haben, einen nächsten Schritt zu gehen und der bedeutet meistens Ausland. Und das bedeutet wiederum für den abgebenden Verein: Kohle.“

…über Neo-Ried-Trainer Robert Ibertsberger, der ab 01.01.2022 im Amt sein wird: „Ibertsberger hat schon in der Bundesliga gearbeitet, teilweise auch erfolgreich. Insofern ist es für die Rieder ein logischer Schritt, den sie hier gehen, mit einem jüngeren, ambitionierten Trainer. Die Frage wird sein, ob er den Riedern seine Spielidee umschnallen kann.“

…über den LASK und über die Wichtigkeit des Siegs am vergangenen Sonntag gegen Ried: „Es war sehr, sehr notwendig, dass sie den Dreier eingefahren haben. Es ist jetzt noch alles möglich. Sie haben jetzt auch einen positiven Trend erkennen lassen, in den letzten paar Spielen. Daher bin ich extrem gespannt auf die letzten Runden, bevor der ominöse Strich ins Spiel kommt.“

…über den FC Red Bull Salzburg: „Es ist eine lange und intensive Saison, sie spielen einen enorm physisch intensiven Fußball und diese Leistung alle drei, vier Tage, über ein halbes Jahr abzurufen, ist nicht so einfach und auch bei einer Mannschaft wie Red Bull Salzburg sichtbar.“

…über das Entscheidungsspiel in der Champions League gegen den FC Sevilla: „Nach dem Ausgleich gegen Hartberg war wieder diese Unbekümmertheit im Spiel der Salzburger. Ich würde mir wünschen, dass sie das gegen Sevilla länger auf den Platz bringen können und einfach befreit aufspielen. Denn in Wahrheit können sie nichts verlieren. Nur Mut und bitte den Kopf ausschalten, was aber natürlich leichter gesagt, als getan ist.“

…weiter zum Spiel gegen Sevilla: „Unbekümmert heißt aber nicht, dass man immer nur nach vorne rennt und das Heil nur in der Offensive sucht, sondern dass sie in den Umschaltmomenten, die auf sie zukommen werden, kaltschnäuziger sind. Das ist auch eine Form von Unbekümmertheit.“

…über Karim Adeyemi, seine Form und dem Trubel um seine Person: „Er wird es sicherlich nicht zugeben, aber natürlich ist es eine Belastung für so einen jungen Menschen. Ich sage immer bewusst ,Menschen´, weil am Ende des Tages ist es keine Maschine. Und wenn du so jung bist, wie Adeyemi es ist und du dich mit diesen Sachen beschäftigen musst, belastet es natürlich. Im Hinterkopf hat man dann auch immer ein Stück weit: Ja nicht verletzen, weil vielleicht ist sonst die Chance weg, dass ich den ganz großen Schritt mache. Es ist eine verdammt schwierige Situation, für so einen jungen Spieler.“

…über die Erwartungshaltung an die Salzburger in der CL-Gruppe: „Man hat sich vielleicht nach diesen ersten drei Spieltagen etwas blenden lassen. Ich habe es auch teilweise auf Sendung gesagt, dass sowohl Sevilla, als auch Wolfsburg, als auch Lille zu Beginn Probleme hatten. Salzburg hat diesen Startvorteil eindrucksvoll für sich genutzt, aber man muss auch das in die Bewertung reinwerfen. Sevilla ist jetzt die Nummer 2 in Spanien, sie haben sich wieder erfangen, Lille macht seine Sache zumindest in der Champions League ganz ordentlich und Wolfsburg ist auch wieder um einiges stabiler, als sie es zu Saisonbeginn waren. Diese Dinge muss man auch berücksichtigen. Daher kommt es für mich nicht überraschend und ich vergleiche es immer wieder gerne mit dem Tennissport. Ein Match ausservieren, ist das Schwierigste im Tennissport und da sind auch schon die Größten der Großen daran gescheitert. Daher denke ich, dass man das auch der jüngsten Mannschaft der Champions League-Saison zugestehen kann.“

…angesprochen auf das Entscheidungsspiel der Rapidler in Genk: „Ich bin einmal Zwangsoptimist und sage: Ja, sie schaffen es.“

Alfred Tatar (Sky Experte):
…zum 334. Wiener Derby: „Ich denke, dass es keinen Sieger verdient hätte. Beide Teams waren eigentlich schwach. Aus meiner Sicht war es kein gutes Spiel.“

…weiter zum Derby: „Aber man muss auch sagen, dass alle Vereine bereits über dem Limit sind, nach dieser langen Saison, mit vielen Spielen. Daher kann man nicht verlangen, dass es so explosiv zugeht, wie im Sommer, wo wir wirklich hervorragende Spiele gesehen haben. Es ist nur allzu menschlich, aber trotzdem darf man es dann so einordnen.“

…auf die Frage, ob er davon ausgeht, dass es sowohl die Austria als auch Rapid in die Meistergruppe schaffen: „Bei Rapid darf man nicht erwarten, dass der neue Trainer in diesen zwei Spielen vor der Winterpause Wunder bewirken kann. Man hat es auch gesehen, dass im Wesentlichen nichts verändert wurde. Daher müssen wir die Winterpause abwarten, was Rapid betrifft. Bei der Austria haben wir mit Schmid eine Konstante, die sicherlich auch im Frühjahr weiterarbeiten wird. Dort sind einige gute, junge Spieler in dieser Herbstsaison gereift, die dort sicherlich auch weitermachen werden. Man muss nur abwarten, inwieweit man mit einem neue Investitionsschub – der vielleicht kommen kann – neue Ziele ausgeben will, sprich internationaler Bewerb. Insgesamt eine Entwicklung, die bei beiden offen bleibt.“

…auf die Frage, ob es den nächsten Trainerwechsel vielleicht beim LASK oder bei Altach geben wird: „Ich glaube, weder noch. Ich glaube, Siegmund Gruber wird Andreas Wieland als Cheftrainer behalten und auch Altach wird in diese Richtung nichts unternehmen. Eher muss Altach auf dem Transfermarkt fündig werden, nämlich für offensive Kräfte, die auch treffen. Dort liegt nämlich der Hund begraben. Ich glaube, dass die Vereinsfunktionäre gut beraten sind, die beiden Trainer zu behalten.“

…über Austria Klagenfurt und Trainer Peter Pacult: „Der Peter Pacult hat in seinen Kader geschaut und hat genau durchforstet, was er diesem Team zumuten kann. Oft einmal herrscht nämlich zwischen dem, was sich ein Trainer vorstellt und dem, was das Spielerpotenzial hergibt, ein großer Spagat. Und ich glaube, der Winkel zwischen diesen Schenkeln ist bei Klagenfurt null. Heißt also, dass was der Peter gesehen hat, stimmt mit dem überein, was das Team spielen kann. Und genau das spielen sie und deshalb sind sie erfolgreich.“

…über das Entscheidungsspiel der Salzburger in der Champions League gegen Sevilla: „Ich glaube, dieses Spiel gegen Sevilla wird rein durch taktische Disziplin entschieden.“

…über die Gründe seiner Auffassung: „Aus meiner Sicht sind die Spanier das bessere Team. Die kommen aus der Primera División, wo sie permanent gefordert werden und sind einfach hoch einzuschätzen. Daher glaube ich, dass sich das Spiel so entwickeln wird – weil die Spanier das Spiel gewinnen müssen – dass sie das Spiel sofort in die Hand nehmen werden, mit Ballbesitz und dem typisch spanischem Spiel. Jetzt ist die Frage, wie man dem entgegensetzen kann. Aus meiner Sicht ist das Wichtigste für Salzburg, dass sie eine defensive Stabilität haben werden. Salzburg muss das Hirn einschalten und abgezockt verteidigen, solange es geht. Je länger es 0:0 steht, desto größer werden die Räume bei den Spaniern. Und das ist genau das Spiel, das Adeyemi und noch ein paar andere Spieler benötigen. Daher denke ich, dass dieses Spiel gegen Sevilla im taktischen und nicht im emotionalen entschieden wird.“

…angesprochen auf das Entscheidungsspiel der Rapidler in Genk: „Natürlich hoffe ich, dass es Rapid noch macht. Aber von den Leistungen her, vor allem auswärts, wo man in dieser Saison noch keinen Sieg holen konnte, wäre der erste Auswärtssieg fällig. Wäre schön, wenn Rapid ihn dort holen würde.“