„Mit allem, was ich habe“: Flick kämpft um Alaba und Thiago

Hansi Flick als Kaderplaner: Der Bayern-Trainer kämpft bei der Münchner Double-Party um den Verbleib von David Alaba und Thiago.

Auf Hansi Flicks Haut klebte der Champagner, das weiße Double-Siegershirt war nach der Schampus-Dusche in der Kabine durchtränkt. Bayern Münchens Feierlichkeiten nach dem 20. Gewinn des DFB-Pokals waren kaum in Fahrt gekommen, da warb der Trainer des Rekordchampions um seine Lieblings-Partygäste David Alaba und Thiago.

Ich werde mich mit allem, was ich habe, dafür einsetzen, dass wir solche zwei Qualitätsspieler in den Reihen halten können„, sagte Flick nach dem 4:2 (2:0)-Sieg gegen Bayer Leverkusen im 77. Cupfinale: „Ich versuche, dass der Kader, so wie er aktuell ist, zusammenbleibt.“ Doch dieses Vorhaben dürfte selbst Alles-Gewinner Flick misslingen.

Das goldene Lametta war noch gar nicht versprüht, da lag schon Abschiedsstimmung über dem Berliner Olympiastadion. Ein wenig bei Alaba, dem Flick nach dem Schlusspfiff väterlich die Wange tätschelte, noch mehr bei Thiago. Flick nahm den Spanier auf dem Siegerpodest zur Seite, beide umarmten sich und plauschten – über die Zukunft? Thiago flirtet heftig mit Jürgen Klopps FC Liverpool.

Er habe Hoffnung, dass sich Thiago, dessen Vertrag wie der von Alaba 2021 endet, doch noch für einen Verbleib entscheide, sagte Flick: „Ich versuche alles, damit er hier bleibt.“ Wohl vergeblich. „Wir haben mit ihm seriös verhandelt und ihm alle seine Wünsche erfüllt. Doch es sieht so aus, dass er zum Ende seiner Karriere noch einmal etwas Neues machen möchte„, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.

Und weil die Bayern „keinen Spieler im nächsten Jahr kostenlos verlieren“ wollten, wie Rummenigge betonte, könnte jetzt alles sehr schnell gehen. Der Kurzauftritt im Pokalendspiel wäre dann der letzte nach sieben Münchner Jahren für den so begnadeten Mittelfeldspieler gewesen.

Bei Alaba ist es noch nicht ganz so weit, das weiß auch Flick. „David ist ein sehr wichtiger Spieler für uns. Ein Herzstück„, sagte der Coach über seinen Abwehrchef: „Auf dem Platz ist er ein Weltklasse-Spieler, neben dem Platz immer positiv, motiviert die Mitspieler. Ich bin zuversichtlich, dass er bei uns verlängert.

Auch den Österreicher (28) lockt England, dazu Spanien. Flick versuchte es mit Romantik. „Man kann in dem Verein, in dem man ausgebildet wurde, auch die Karriere beenden„, sagte er, die Wertschätzung für Alaba sei im ganzen Klub „riesengroß„.

Ähnliches gilt für Leroy Sane, bei dessen Transfer nach München Flick ebenfalls eine Schlüsselrolle spielte. Und auch um Leverkusens Juwel Kai Havertz hat er geworben. „Es gibt wenig Trainer, die etwas dagegen hätten, wenn Kai in ihrer Mannschaft spielen würde. Da würde ich mich anschließen„, sagte Flick Anfang Juni. Zumindest in diesem Sommer aber, betonte Rummenigge bei Sport1, werde dieser Transfer „für uns finanziell nicht möglich sein„.

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(SID)

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