Kloses „Comeback-Altacher“ zu Gast bei Angstgegner Sturm

Nach dem geschafften Kunststück gastiert der SCR Altach am Samstag bei Angstgegner Sturm Graz (ab 19 Uhr live & exklusiv auf Sky Sport Austria 1 – streame das Spiel mit dem Sky X Traumpass!).

Das 3:2 gegen die Wiener Austria löste in Vorarlberg Begeisterungsstürme aus, erstmals seit 16 Jahren drehte Altach einen 0:2-Rückstand. Sturms Lauf in die Champions League endete am Dienstag hingegen gegen Dynamo Kiew – nach kräfteraubenden 120 Minuten bangt Christian Ilzer noch um einige Stammkräfte.

Für Altach war der erste Saisonsieg speziell, für Miroslav Klose auch der erste Sieg als Profitrainer. Fünf Tage später wollte der WM-Rekordtorschütze keine Freuden-Saltos mehr drehen, verbietet seinem Team den „Höhenflug“, sagte stattdessen: „Die Mannschaft macht immer noch Fehler, das ist klar.“

Bei der Positionierung, dem ersten Ballkontakt und dem kollektiven Verteidigen sieht Klose Steigerungsbedarf. Der Umgang mit „Trauermomenten“ am Feld bessere sich aber mit jedem Spiel. „Es ist ein Rucksack da vom letzten Jahr. Aber die Jungs schaffen es immer wieder Steine rauszunehmen. Er wird immer leichter.“

Klose setzt auf Ballbesitz

Freitagmittag machte sich Altach zum insgesamt 20. Mal auf die lange, selten glorreiche Busreise Richtung Graz. Ein Last-Minute-Sieg vom Dezember 2019 steht drei Remis und 15 Niederlagen gegenüber, mit im Schnitt 2,7 Gegentoren ging es retour.

Klose sieht den Fast-Absteiger der Vorsaison für den schweren Gang nach Graz gerüstet. Er setzt auf lange Ballbesitzphasen mit der Zielvorgabe: Sich so zu positionieren, dass man Sturm „fünf Meter länger und vielleicht umsonst laufen lässt“.

Mit Klose kommt auch Siegeshunger: „Wir wollen eine gewisse Identitätsveränderung durchleben, uns mit einem 2:2 nicht zufrieden geben“, blickte Goalie Tino Casali zurück – und nach vor: „19:30, Flutlicht, Graz-Liebenau – da geht wenig drüber in Österreich. Wir rechnen uns schon auch was aus – aber nur, wenn wir am Limit sind.“

Der Grazer Champions-League-Gegner Dynamo Kiew verkörperte diese Tugenden, doch hat auch Altach die notwendige Qualität dafür? „Wenn ich ehrlich bin, sage ich nein“, sagte Klose schonungslos ehrlich und lachte. „Aber es kommt immer darauf an, wie das Kollektiv funktioniert. Individuell sind wir schlechter (als Sturm) besetzt, klar.“ Standardsituationen könnten erneut ein Schlüssel sein. Vor allem Sturmtank Atdhe Nuhiu (vier Tore) blüht unter der Leitung des früheren Bayern-Goalgetters auf.

Sturm mit Verletzungssorgen

In Graz verarbeitete man noch die Nachwehen vom knappen K.o. gegen Dynamo. Der verletzungsbedingte Austausch von Jungstürmer Rasmus Höjlund war ein Dämpfer, der nicht von langer Dauer sein dürfte. Der Däne ist trotz Muskelverhärtung im Oberschenkel zumindest ein Thema für den Matchkader.

Bei Stefan Hierländer (Knie) und Amadou Dante (Sprunggelenk) fehlte Freitagnachmittag aber ebenso Ilzers Dienstfreigabe. Bei Jakob Jantscher war die Sache klar: Das Comeback des an der Wade bedienten Routiniers verzögert sich weiter. „Wir müssen diagnostisch noch näher hinschauen“, kündigte Ilzer weitere Untersuchungen an.

Vor Altach zeigte Sturms Trainer Respekt. „Die Handschrift von Miroslav Klose ist klar zu erkennen. Man sieht klare Ideen, Variantenreichtum und auch Resultate. Wesentlich ist aber, dass wir unsere Leistung auf hohem Level bringen“, sagte Ilzer, dessen Team nach drei Runden bei fünf Punkten hält. Altach hat vier vorzuweisen.

(APA)/Bild: GEPA