Nach 611 Spielen & 22 Titel: Kult-Kapitän Brown verlässt Celtic

Doppeltes Ende einer Ära bei Celtic Glasgow: Nach neun Meisterschaften in Folge muss Celtic in dieser Saison dem Erzrivalen Rangers FC den Vortritt lassen. Mit weitaus mehr Dankbarkeit verabschiedet sich der Verein von Langzeit-Kapitän und Mittelfeldspieler Scott Brown, der nach 14 Jahren den Klub verlässt.

Der 35-jährige Abräumer spielte seit 14 Jahren für Celtic und war als Kapitän des Vereins nahezu Sinnbild des historischen Erfolgslaufs der letzten Jahre: Insgesamt 22 Titel sammelte „Broony“ mit dem Verein: Zehn Meisterschaften sowie jeweils sechs Pokal- und Ligapokalsiege konnte der 55-fache schottische Teamspieler bejubeln.

 

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Aufgrund seiner robusten Spielweise und seiner nahezu regelmäßigen Konflikte mit Gegenspielern polarisierte Brown innerhalb Schottlands wie kaum ein anderer Profi – bei Celtic avancierte er so zum Publikumsliebling. Insgesamt 142 Gelbe Karten stehen daher 46 Toren in seiner Celtic-Zeit gegenüber – die Selbstironie, mit der Brown selbst gelgentlich auf diese tatsache hinwies, untermauerte dabei seinen Kultstatus.

Auch auf europäischer Ebene hielt der Mittelfeldmotor in insgesamt 70 Spielen seine Knochen hin, so machten auch Salzburg und Rapid Wien in der Europa League mit dem Celtic-Urgestein Bekanntschaft.

 

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Besonders im hitzigen „Old Firm“ der schottischen Rivalen wechselten sich umjubelte Aktionen mit Unsportlichkeiten ab. Während er in einem Cup-Duell 2011 mehrmals mit Rangers-Profi El-Hadji Diouf aneinander geriet, sicherte er in diesem Jahr seinem Gegenspieler Glen Kamara seine vollste Unterstützung zu, nachdem der Rangers-Spieler zuvor rassistisch beleidigt wurde.

Abschied als „Captain, Leader, Legend“

Celtic zollt dem Profi bereits seit dem festsstehenden Abgang in Form mehrerer Aktionen Respekt: Neben speziellen Aufwärmwesten zum letzten Heimspiel wurde er auch auf der Fassade des Celtic Parks gewürdigt. Auch sein Ex-Teamkollege, der 89-fache schwedische Teamspieler Mikael Lustig, würdigte Brown mit einem besonderen Video.

Während sein 610. Spiel den Abschied aus dem „Paradise“ genannten Heimstadion markiert, wird das heutige Gastspiel bei seinem Ex-Verein Hibernian Edinburgh den endgültigen Abschluss bilden. Von den „Hibs“ war Brown im Sommer 2007 um 6,6 Mio. Euro zu den „Celts“ gewechselt  – Rekordsumme für einen Transfer innerhalb Schottlands.

Doch auch in der kommenden Saison wird Brown an seine langjährige Wirkungsstätte zurückkehren: Anstatt seine Karriere zu beenden, heuert er beim Ligarivalen Aberdeen als Spielertrainer an – und wird dadurch in seiner langjährigen Heimat gefeierter Held und gefürchteter Gegner zugleich sein.

 

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(Red.)

Beitragsbild: Imago.