Moldau: Alle Fakten zum Gegner des ÖFB-Teams

Die „Echipa Națională“ der Republik Moldau trifft am Freitag um 20.45 Uhr auf die Auswahl des ÖFB. Die Österreicher müssen einen Pflichtsieg einfahren, wenn sie weiter im Rennen für die Tickets zur Weltmeisterschaft 2018 in Russland bleiben wollen. Etwas befreiter können die Gäste aufspielen, die in der Qualifikation kaum noch gut abschneiden können. Bisher haben die Moldawier (Moldawien wird das Land umgangssprachlich genannt) beim 1:1 in Georgien nur einen Punkt aus den bisherigen vier Spielen der Gruppe D geholt.

Die ÖFB-Kicker müssen trotzdem gewarnt sein: für die Süosteuropäer, die in der WM-Qualifikation für Brasilien 2014 mit ihren drei Siegen die Gesamtzahl ihrer Siege in WM-Qualifikationen mehr als verdoppelt sowie insgesamt die Rekordanzahl von elf Punkte errungen haben, geht es nämlich mittlerweile um die Ehre. In der Generalprobe gegen den Zwergenstaat San Marino gewann das Team des ehemaligen russischen Nationalspielers und Marseille-Legionärs Igor Dobrovolski 2:0 nach Toren von Veaceslav Posmac (26.) und Alexandru Gațcan (72.).

Die Republik Moldau gehört zu einigen der jüngsten Staaten in Europa und ist das Armenhaus des Kontinents. Im Human Development Index von 2015, in dem die UNO den Entwicklungsstand eines Landes anhand der Lebenserwartung, Ausbildung und Kaufkraft misst, rangiert Moldawien auf Platz 114 hiner Boliven und vor El Salvador, Österreich auf Platz 23. Knappe 5% der Stadtbevölkerung leben in absoluter Armut, auf dem Land sind es 19%. Der Binnenstaat (grenzt an Rumänien und wird von der Ukraine umschlossen) erklärte sich 1991 von der Sowjetunion unabhängig. Die Amtssprache der 3,6 Millionen Einwohner ist Rumänisch, regelmäßig gerät das Land wegen dem Transnistrien-Konflikt in die internationalen Schlagzeilen. Hauptstadt ist das 700.000 Einwohner zählende Chișinău.

Der neugegründete Verband wurde 1993 UEFA-Mitglied, ein Jahr später der FIFA. Fußballerisch hat das Land bis auf die drei Siege in der WM-Qualifikation 2014 keine nennenswerten Erfolge erzielen können. Die beste Platzierung im FIFA-Ranking hatte das Nationalteam mit Rang 37 im Jahre 2008 in der ersten Amtszeit von Dobrovolski zwischen 2006 und 2009. Aktuell ist solch eine hohe Platzierung Wunschdenken, momentan ist man abgeschlagen 162.

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Die Divizia Națională ist die höchste Spielklasse. Seit 2001 hat der finanzstärkste Verein Sheriff Tiraspol, hinter dem das größte Unternehmen des Landes Sheriff steht, ein Abonnement auf den Meistertitel. Einzig 2011 und 2015 gewannen mit dem FC Dacia Chișinău und dem FC Milsami andere Vereine als der Serienmeister die Liga. 

Über eine weiße Weste verfügt die ÖFB-Auswahl gegen die Nummer 162 der FIFA-Weltrangliste nicht. Unter Teamchef Hans Krankl setzte es 2003 in der EM-Qualifikation in Tiraspol ein 0:1. Dieser Niederlage stehen drei knappe Siege gegenüber, das Torverhältnis in vier Spielen lautet 5:2 für Österreich. Beim jüngsten 1:0 im September 2015 in Wien traf Zlatko Junuzovic per Abstauber.

Zu den aktuellen bekanntesten Spielern aus dem Kader gegen Österreich gehören die Legionäre Nicolae Calancea (CS Universitatea Craiova), Alexandru Epureanu (Istanbul BB) und Alexandru Gațcan (FK Rostov).

Echipa de start a Moldovei în meciul amical cu San Marino. #haimoldova 🇲🇩

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