NBA-Superstars schenken „Coach K“ zum Abschied Gold

Gold-Hattrick im Spaziergang: Auch in Rio de Janeiro hat der Weltmeister USA seine Ausnahmestellung im Basketball untermauert und Trainer Mike Krzyzewski mit dem dritten Olympiasieg in Serie verabschiedet. Die NBA-Stars feierten im Endspiel ein 96:66 (52:29) gegen Serbien. Wie vor zwei Jahren im WM-Finale zwischen beiden Mannschaften wurde das Duell nie spannend.

Auf dem Weg zur 15. Goldmedaille rief der große Favorit seine Klasse ab. Anders als beim mühsam erkämpften Sieg in der Vorrunde (94:91) dominierten die Amerikaner nach leichten Startschwierigkeiten den Gegner, zur Pause war das Spiel entschieden. Es wurde für die Serben danach nicht ganz so schlimm wie bei der WM 2014 (92:129) – damals verloren sie mit 37 Punkten Unterschied, diesmal mit 30.

Krzyzewski, 69, hinterlässt dem Nachfolger Gregg Popovich von den San Antonio Spurs große Fußstapfen. Unter „Coach K“ gab es in elf Jahren nur eine einzige Niederlage (!) – im WM-Halbfinale 2006 gegen Griechenland. Dreimal stand Krzyzewski bei Olympia an der Seitenlinie (2008, 2012, 2016), dreimal gab es Gold. Dazu die Weltmeistertitel 2010 und 2014.

In Brasilien verbreiteten die Amerikaner selten Glanz, Erinnerungen an das erste NBA-„Dream Team“ von 1992, das mit der Konkurrenz spielte, wurden nie wach. „Wir haben gekämpft, es war nicht immer schön anzusehen“, sagte Carmelo Anthony.

Und doch geriet Gold nicht in Gefahr, nach der durchwachsenen Gruppenphase löste der Rekord-Olympiasieger seine Aufgaben gegen Argentinien (105:78), Europameister Spanien (82:76) und Serbien souverän bis eindrucksvoll.

Die Mannschaft von Aleksandar Djordjevic, künftig Trainer bei Bayern München, machte dem Team USA im Finale nur zehn Minuten das Leben schwer. Dann fand der Favorit in den Rhythmus und profitierte wie gegen Spanien von seiner Überlegenheit bei den Rebounds. Und ein bisschen gezaubert wurde dann doch noch, vor allem nach der Pause war es ein Schaulaufen der Amerikaner.

Kevin Durant (Golden State Warriors) machte allein im zweiten Viertel 18 Punkte und sorgte fast im Alleingang dafür, dass die USA weit davon zogen. Durant stand am Ende bei 30 Punkten – er war aber schon neun Minuten vor dem Ende vom Feld gegangen. Dabei umarmte er DeAndre Jordan, als sei das Spiel bereits vorüber.

Teamkollege Anthony schrieb in Brasilien Geschichte, als erster Basketballer gewann er zum dritten Mal Gold. „Das ist etwas Besonderes für mich. Auch, weil ich wusste, dass es das letzte Mal für mich ist. Es ist vorbei“, sagte er.

Wie so oft haben die NBA-Millionäre die Pflichtaufgabe mit ihrer individuellen Klasse gelöst. Mehr Talent, mehr Physis, mehr Athletik – die anderen Teams hatten schlechte Karten, selbst wenn sie im Zusammenspiel besser waren. In vier Jahren stellt sich in Tokio wieder nur die Frage, ob das Team USA aufzuhalten sein wird. Nichts spricht gegen die 16. Goldmedaille, auch nicht der Wechsel von Krzyzewski zu Popovich. Der 67-Jährige gilt als einer der besten Trainer der Welt.

SID us th