Neue Ära im Europapokal beginnt: Die Auswärtstorregel ist Geschichte

In der Champions League, Europa League und Europa Conference League beginnt ab heute eine neue Ära (alle Spiele der UEFA-Bewerbe gibt’s LIVE auf Sky – Streame bereits ab 15 Euro pro Monat mit dem SkyX-Traumpass). Die Auswärtstorregel ist endgültig Geschichte, damit soll in KO-Spielen mehr Fairness entstehen.

Damit muss eine Mannschaft in den großen UEFA-Bewerben zwingend ein Tor mehr als der Gegner geschossen haben, um in die nächste Runde aufzusteigen. Dieser Beschluss wurde vom UEFA-Exekutivkomitee im Juni 2021 gefasst.

Viele legendäre Spiele durch Auswärtstorregel entschieden

In der jüngeren Vergangenheit machte der FC Salzburg Bekanntschaft mit der umstrittenen Auswärtstorregel. In der Saison 2018/19 scheiterte der österreichische Serienmeister im Champions-League-Playoff nach Auswärtstoren an Roter Stern Belgrad (0:0 im Auswärtsspiel, 2:2 im Heimspiel). Damals kam der serbische Traditionsklub im Rückspiel von einem 0:2-Defizit zurück und konnte noch ausgleichen. Ab sofort reicht dem Gästeteam in diesem Szenario der Ausgleich nicht mehr.

Noch dramatischer ging es in derselben Spielzeit im Frühjahr zu, als mit Ajax Amsterdam und Tottenham Hotspur zwei Überraschungsteams im Halbfinale standen. Ajax gewann das Hinspiel mit 1:0, im Rückspiel stand es kurz vor Schluss 2:2. Den „Spurs“ gelang in der sechsten Minute der Nachspielzeit der Führungstreffer und in der Endabrechnung stand es 3:3 – die Auswärtstorregel brachte den Tottenham letztlich ins Finale.

In der „Königsklasse“ gab es zahlreiche denkwürdige Unentschieden, die kontroverse Sieger hervorbrachten: AS Rom gegen den FC Barcelona 2018 (4:4), Chelsea gegen PSG 2015 (3:3) oder Chelsea gegen Barcelona 2009 (1:1) – nun endet die Zeit, in der man Spiele mit einem Remis für sich entscheidet.

Pro und Contra der Regel

Befürworter der Auswärtstorregel sind der Ansicht, dass sie in einer Verlängerung der Heimvorteil eines Teams ausgleicht. Außerdem kommt es dadurch selten zu unattraktiven Verlängerungen, was im Idealfall kleineren Mannschaften zugutekommt. Aufgrund von Setzlisten müssen Außenseiter oft im Rückspiel auswärts spielen.

Die Widersacher der Auswärtstorregel argumentieren, dass Heimteams eher zum Defensivspiel tendieren. Die Gesamtlogik ist nicht ganz nachvollziehbar, wenn in einem Hin- und Rückspiel beide Mannschaften gleich viele Tore erzielt haben und dennoch ein Team siegreich ist. Generell ist die Regel veraltet: Normierte Bälle, professionelle Schiedsrichter und konstant gute Platzbedingungen machen den Auswärtsnachteil geringer als vor einigen Jahrzehnten.

https://www.skysportaustria.at/salzburg-will-nach-historischem-herbst-im-cl-achtelfinale-angreifen/

(Red.)

Bild: Imago