NFL-Star Bennett berichtet von rassistisch motivierter Polizeigewalt

Los Angeles (APA/dpa) – American-Football-Profi Michael Bennett ist nach eigener Aussage Opfer von rassistisch motivierter Polizeigewalt geworden. In einem offenen Brief berichtete der Spieler vom NFL-Team Seattle Seahawks am Mittwoch, nach dem Boxkampf von Floyd Mayweather gegen Conor McGregor (26. August) in Las Vegas von einem bewaffneten Polizisten unter anderem mit dem Tod bedroht worden zu sein.

Erst nachdem seine Identität als Football-Star geklärt war, sei er ohne Erklärung entlassen worden. Mit Hilfe des Bürgerrechtsanwalts John Burris will Bennett nun die Möglichkeit einer Bürgerrechtsklage prüfen. Der Defensiv-Star der Seahawks hatte zuletzt bereits damit für Aufsehen gesorgt, dass er aus Protest gegen Polizeigewalt bei der US-Hymne vor Spielen sitzengeblieben war.

Bennett berichtete von einer „traumatischen Erfahrung“. Auf dem Weg zu seinem Hotel habe er nach schussähnlichen Geräuschen mit anderen Passanten zu laufen begonnen. Polizisten hätten ihn wegen seiner Hautfarbe isoliert und gewaltsam festgehalten. Ein Beamter habe gedroht, ihm „den verdammten Kopf wegzuschießen“, schrieb Bennett. „Alles woran ich denken konnte war: ‚Sterbe ich jetzt aus keinem anderen Grund als dem, dass ich schwarz bin und meine Hautfarbe irgendwie eine Bedrohung darstellt?'“

NFL-Sprecher Brian McCarthy stärkte Bennett den Rücken. Man werde ihn und alle NFL-Spieler unterstützen, die sich für Gleichbehandlung vor dem Gesetz und für Respekt zwischen Strafverfolgungsbehörden und ihnen anvertrauten Gemeinschaften einsetzten. Die NFL-Saison beginnt in der Nacht auf Freitag. Seattle ist erstmals am Sonntag im Schlager bei den Green Bay Packers im Einsatz.

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