NHL-Boss Bettman schließt Saisonabbruch nicht mehr aus

Gary Bettman, Commissioner der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL, hat erstmals öffentlich infrage gestellt, ob die aufgrund der Corona-Pandemie unterbrochene Saison zu Ende gespielt werden kann.

„Das Beste und Einfachste wäre es, wenn wir irgendwann die reguläre Saison abschließen und dann wie üblich in die Play-offs gehen könnten“, sagte Bettman dem TV-Sender NBC Sports: „Wir sehen aber ein, dass das möglicherweise nicht möglich ist, und deshalb ziehen wir jede erdenkliche Alternative in Betracht, um mit jeder Eventualität fertig zu werden.“

Derzeit lohne es sich „nicht einmal, zu spekulieren, denn niemand in irgendeiner der Sportart weiß genug, um tiefgreifende Entscheidungen zu treffen. Hoffentlich werden wir alle bis Ende April mehr wissen“, führte der 67-Jährige aus: „Aus Liga-Sicht betrachten wir alle Optionen. Wir wollen bereit sein, sobald wir grünes Licht bekommen – und das grüne Licht ist vielleicht nicht ganz klar, denn es könnte immer noch einige Orte geben, an denen wir nicht spielen können. Wir prüfen alle Optionen. Nichts ist ausgeschlossen.“

Weiterhin würde irgendwann die Zeit knapp, beteuerte Bettmann, „denn wir müssen uns auch auf die nächste Saison konzentrieren.“

Umdenken innerhalb einer Woche

Noch in der Vorwoche hatte Bettmans Stellvertreter Bill Daly erklärt, man wolle die unterbrochene Saison unter allen Umständen zu Ende spielen. Dabei hatte er auch eine Verkürzung der Spielzeit ausgeschlossen.

In der NHL müssten die Teams noch zwischen elf und 14 Spiele in der regulären Saison absolvieren, anschließend stünden die Play-offs der besten 16 Mannschaften auf dem Programm. Der gebürtige Kölner Leon Draisaitl (Edmonton Oilers) hat der bisherigen Spielzeit den Stempel aufgedrückt und führt die Scorerwertung mit 110 Scorerpunkten (43 Tore, 67 Vorlagen) souverän an.

(SID)

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