Nigeria bezwingt Island mit 2:0

Nigeria hat das drohende Aus bei der Fußball-WM mit einem 2:0-Sieg gegen Island verhindert. Ein Doppelpack von Ahmed Musa (49., 75.) brachte den Afrikanern am Freitag in der Hitze von Wolgograd in Gruppe D ein Endspiel gegen Argentinien ein. Nigeria könnte damit im besten Fall bereits mit einem Remis den Achtelfinal-Einzug schaffen.

Island startete ambitioniert in die Partie. Gylfi Sigurdsson testete den erst 19-jährigen Francis Uzoho in Nigerias Tor früh per Freistoß (3.) und Weitschuss (6.). Es war gleichzeitig das Ende der frühen Druckphase. Im Vergleich zum sensationellen 1:1 gegen Argentinien schwärmten die Nordländer zwar bei Ballbesitz engagierter aus, änderten jedoch nichts am Defensivkonzept. Die bis zu acht Mann in und um den eigenen Strafraum ließen gegen Nigeria vorerst wenig anbrennen.

Nur elf der bis zu diesem Zeitpunkt bei dieser Endrunde erzielten 53 Tore waren innerhalb der ersten Stunde erzielt worden: Da passte es ins Bild, dass sich beide Mannschaften bei schwülwarmen Temperaturen um die 30 Grad Celsius in Wolgograd gegenseitig neutralisierten.

Die junge nigerianische Mannschaft hatte mehr Ballbesitz, trug ihre Angriffe aber kompliziert und wenig konkret vor. Schnörkelloser spielten dies die Isländer, doch hier fehlte es an Strafraumpräsenz. Wie bei Birkir Bjarnasons Stanglpass, der an Freund und Feind vorbeiging (42.). Die „Wikinger“ erhöhten kurz vor der Pause die Schlagzahl: Aber ein von Spielmacher Sigurdsson gefährlich zur Mitte getretener Freistoß brachte wie Jon Bödvarssons Kopfball (45.+1) nichts ein.

Nach dem Seitenwechsel erwischte Nigeria, das in der ersten Hälfte ohne einen einzigen Schuss aufs Tor geblieben war, den Gegner eiskalt mit dem ersten forsch vorgetragenen Konter. Musa stoppte sich die Hereingabe von Victor Moses technisch perfekt und knallte den Ball unter die Latte (49.). Das erste Tor in Russland bescherte den „Super Eagles“ Aufwind: Wilfred Ndidi prüfte Goalie Hannes Halldorsson (57.), Leon Balogun setzte später seinen Kopfball nur knapp drüber (72.).

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Dann avancierte Musa endgültig zum Mann des Spiels. Sekunden nachdem er noch mit einem Lattentreffer Pech gehabt hatte, enteilte der zuletzt an Leicester City verliehen Angreifer Kari Arnason, umkurvte Goalie Halldorsson und schob überlegt zum 2:0 ein (75.).

Landsmann Tyronne Ebuehi machte die Partie mit einer ungestümen Elfer-Attacke an der Toroutlinie an Alfred Finnbogason zwar noch einmal heiß: Sigurdsson trat den Strafstoß jedoch über das Tor (83.). Weil auch Finnbogason den Anschlusstreffer ausließ (88.), haben die Männer vom Nordatlantik das Weiterkommen nicht mehr in der eigenen Hand und müssen auf jeden Fall gegen Kroatien siegen, um doch noch ins Achtelfinale aufzusteigen.

Beitragsbild: Getty Images

(APA)