ÖSV-Athleten mit dichtem Biathlon-Auftaktprogramm in Finnland

In Kontiolahti wird am Dienstag mit einem Männer-Einzelrennen über 20 km die neue Biathlon-Weltcupsaison eröffnet. Bis Sonntag stehen in Finnland für beide Geschlechter jeweils vier Rennen auf dem Programm. „Das wird extrem zach, aber ich fühle mich körperlich sehr gut“, betonte Felix Leitner vor dem dicht getakteten Start auf den ab 8. Dezember die Heimbewerbe in Hochfilzen folgen.

Leitner hat eine mäßige Olympiasaison hinter sich, unter dem neuen ÖSV-Cheftrainer Vegard Bitnes will der Tiroler wieder näher zur Spitze heranrücken. „Es hat sich viel verändert, das taugt mir. Das Gefühl ist wieder, wie es sein sollte“, meinte der 25-Jährige ohne Bitnes‘ Vorgänger Ricco Groß anzusprechen. Im neuen Teamgefüge unter Leitung des Norwegers fühle er sich an gute alte Stams-Zeiten erinnert. „So stelle ich mir das vor, es macht doppelt Spass, auch von den Trainingsinhalten her.“ Dadurch beflügelt möchte Leitner wieder mehr Beständigkeit auf hohem Niveau zeigen. „Das Ziel ist, dass ich konstant besser werde und zur Weltspitze aufschließe. Ich hoffe, dass mir das heuer gelingt.“

Ein anderer ÖSV-Hoffnungsträger ist unverändert auch mit bald 40 Jahren Simon Eder. Der Salzburger war im vergangenen Winter als Gesamtweltcup-15. der beständigste Österreicher. Podestplätze oder gar eine Olympia-Medaille blieben aber auch für ihn aus. Ebenfalls in Finnland am Start sind David Komatz, Harald Lemmerer und Patrick Jakob, der zuletzt von einer Augenentzündung behindert wurde.

Die klare Nummer eins im rot-weiß-roten Frauen-Team ist Massenstart-Weltmeisterin Lisa Hauser. Weiters treten Katharina Komatz, Julia Schwaiger, Dunja Zdouc und Anna Juppe an. Anna Gandler steht als Reserve bereit. Die Gesamtweltcup-Dritte Hauser dämpfte nach einer Corona-Erkrankung und anderen gesundheitlichen Problemen in der späteren Vorbereitung aber die Erwartungen für den Auftakt. Ihr Sommer sei alles andere als optimal gewesen. Die jüngsten Trainingswochen stimmen sie jedoch schon wieder zuversichtlich. „Ich glaube schon, dass das Niveau den Umständen entsprechend recht gut passt“, meinte die 28-Jährige nach guten Testrennen in Obertilliach.

Die Olympia-Vierte im Sprint musste sich in Geduld üben, verfiel aber nicht in Panik. „Ich weiß schon, an welchen Schrauben ich drehen kann. Aber Geduld ist nicht meine Stärke. Ich musste mich schon darauf einstellen, dass ich wieder positiver werde, weil es im Sommer nicht leicht war.“

Norwegen-Duo vorerst out

Noch deutlich mehr Probleme hatten und haben aber Norwegens Olympiasiegerinnen Tiril Eckhoff und Marte Olsbu Röiseland, die beide wegen langfristiger Auswirkungen nach Corona-Infektionen vorerst fehlen. Eckhoff hatte nach Problemen samt Erschöpfungsanzeichen unlängst eine Pause auf unbestimmte Zeit verkündet. Weltcuptitelverteidigerin Röiseland kämpft nach wie vor mit der Nachwehen einer Gürtelrose-Erkrankung.

Dass auch ihr Körper aufgrund von Corona in Verbindung mit hoher Belastung rebelliert haben könnte, wollte Hauser auf ihre gesundheitlichen Schwierigkeiten angesprochen nicht ausschließen. Die vergangenen Jahre seien sehr fordernd gewesen, sie sei nach den Rückschlägen im Sommer aber wieder fit und nach wie vor topmotiviert, versicherte die Tirolerin.

Grundlegend umgestellt wurde die Punkteverteilung im Weltcup. Nach dem Wegfall der bisher üblichen Streichresultate erhalten die ersten sechs nun abgestuft von 90 bis 40 Zählern (bisher 60 bis 38) deutlich mehr Punkte. Das findet Hauser „fair für alle“. Neu ist außerdem, dass die Ergebnisse der WM im Februar in Oberhof erstmals seit 1993 nicht mehr in den Weltcup einfließen. Unverändert bleibt hingegen der Ausschluss der Teams aus Russland und Belarus aufgrund des Angriffskrieges auf die Ukraine.

(APA) / Bild: GEPA