Offiziell: Schwab verlässt Rapid

Nach sechs Jahren ist für Stefan Schwab Schluss bei Rapid. Der bisherige Kapitän konnte sich mit dem Rekordmeister nicht über eine Verlängerung des mit Saisonende ausgelaufenen Vertrages einigen. Den 29-jährigen Mittelfeldspieler dürfte es ins Ausland zum griechischen Vizemeister PAOK Saloniki ziehen, außer das italienische Sehnsuchtsziel US Lecce steigt doch nicht ab.

Schwab bedankte sich am Mittwochabend „bei der gesamten Rapid-Familie“ für eine unvergessliche Zeit. „Es waren sechs unvergleichliche Jahre, in denen ich mich zuerst als neuer Spieler etablieren musste und es mit der Kraft der Gemeinschaft sogar bis zum Kapitän des SK Rapid geschafft habe“, sagte Schwab in einer Rapid-Aussendung. „Es war mir nie eine Aufgabe, sondern immer eine Ehre, bei Rapid zu sein und ich bin sicher, dass sich in der Zukunft unsere Wege, in welcher Form auch immer, wieder kreuzen werden.“

 

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Hallo Leute! Nach sechs wunderschönen Jahren in Hütteldorf geht meine Zeit in Wien zu Ende. Daher möchte ich mich bei der gesamten Rapid-Familie für die unglaublich schöne und unvergessliche Zeit in Grün-Weiß bedanken. Es war ein sehr intensiver Lebensabschnitt, der viele Aufgaben, Herausforderungen aber vor allem super Momente beinhaltet hat. Ich kann menschlich und sportlich ungemein viel von dieser wunderbaren Zeit mitnehmen! Ganz besonders war immer die großartige Unterstützung unserer Fans! DANKE! Die letzten Tage waren nicht einfach für mich und ich musste Entscheidungen treffen die mir wirklich sehr schwer gefallen sind. Wir mussten alle aufgrund der angespannten Situation viel Geduld beweisen. Die Zeiten durch die wir alle momentan gehen müssen sind nicht einfach. Ich möchte aber auch darauf hinweisen, dass für mich finanzielle Aspekte keinesfalls vordergründig waren oder sind, zu wichtig ist mir der SK Rapid Wien. Wir alle waren bereit in den letzten Monaten Abstriche zu machen und ich persönlich legte meinen Fokus stets auf die sportliche Entwicklung. Trotz aller Gespräche konnten wir keine gemeinsame Lösung finden. Ich möchte mich insbesondere bei Zoran Barisic für die offene Gesprächskultur bedanken. Einen Dank auch an die anderen Verantwortlichen, allen voran Michael Krammer, Andy Marek, Christoph Peschek, Didi Kühbauer und das gesamte Trainer- und Betreuerteam, auch der letzten Jahre, sowie meinen Mannschaftskollegen. Ebenso danke ich den fleißigen Mitarbeitern des SK Rapid und all jenen, die mich auf meinem grün-weißen Weg begleitet haben. Ich wünsche euch allen nur das Beste! Ich verlasse den Verein nur schweren Herzens, da mir Hütteldorf, die Fans und die Mitarbeiter wirklich ans Herz gewachsen sind. Jedem einzelnen bin ich zu Dank verpflichtet, und ich werde euch nie aus den Augen verlieren, ich habe jeden einzelnen Moment bei diesem großartigen Verein genossen. . Meine Reise geht nun weiter und ich werde euch in den kommenden Tagen darüber informieren wohin sie gehen wird. Euer Stefan #skrapidwien #scr #danke

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241 Pflichtspiele für Grün-Weiß

Schwab trug das Trikot der Grün-Weißen seit der Saison 2014/15. In 241 Pflichtspielen stehen 51 Tore und 51 Assists zu Buche, er war auch im Corona-Jahr 2020 unumstrittener Stammspieler (acht Tore/acht Vorlagen) unter Trainer Dietmar Kühbauer. Einen Titel mit Rapid holte er nicht. Die riesigen Fußstapfen des Vorgänger-Kapitäns Steffen Hofmann schienen ihm auf dem Platz manchmal zu groß, die integrative Wirkung Schwabs im Tagesgeschäft wurde in Hütteldorf aber stets gepriesen.

Sport-Geschäftsführer Zoran Barisisc verhandelte bis zuletzt vergebens. „Wir haben alles wirtschaftlich Mögliche versucht, um ihn bei Rapid zu halten und sind auch unter den aktuellen Corona-Rahmenbedingungen soweit gegangen, wie es für uns als Verein unter Maßgabe der Vernunft noch möglich war“, sagte Barisic. Schwab habe aufgrund seiner Klasse Begehrlichkeiten geweckt und sich für das beste Gesamtpaket aus seiner Sicht entschieden, meinte Barisic. „Wir akzeptieren seine Entscheidung natürlich, bedanken uns bei ihm auf das Herzlichste und werden ihn immer in Hütteldorf gerne willkommen heißen.“

Griechenland oder Italien?

Griechische Medien berichteten von einer mündlichen Übereinkunft mit PAOK. Schwab werde demnach am Donnerstag in Saloniki erwartet, um abschließende Gespräche und einen Medizincheck zu absolvieren. Dem Jungvater soll beim griechischen Vizemeister, einem möglichen Kontrahenten Rapids in der anstehenden Champions-League-Qualifikation, ein Dreijahresvertrag zur Unterschrift vorgelegt werden.

Sein Bruder und Berater wollte dieses Szenario nicht gänzlich ausschließen. „Es ist aber auch nicht beschlossen. Wir wollen den heutigen Tag abwarten, wie sich der entwickelt“, erklärte Roland Schwab. Die Situation bei US Lecce spielt dabei eine Rolle. Schwab liegt ein Angebot von den Süditalienern vor, diese könnten bei vier Punkten Rückstand auf Genoa aber bereits am Mittwochabend in die Serie B absteigen. Holen sie zumindest zwei Zähler auf, fällt die Entscheidung über Lecces Ligazugehörigkeit erst in der letzten Serie-A-Runde am Sonntag.

Ein Wechsel des Kurzzeit-Teamspielers (1 Minute gegen Uruguay/2017) zu PAOK scheint deswegen aktuell naheliegender – und brisanter: Vor acht Jahren kam es zwischen Rapid und PAOK in der Europa-League-Qualifikation zu Ausschreitungen der beiden Fan-Lager. Seither ist der griechische Club für die Rapid-Fans, die eine Fanfreundschaft zum PAOK-Rivalen Panathinaikos Athen pflegen, ein rotes Tuch.

https://www.skysportaustria.at/2-liga-keine-auswaertsfans-in-den-stadien/

(APA)

Beitragsbild: GEPA