Peter Hlinka: „Spüre nicht die Unterstützung vom Verein“

Zu Gast bei „Talk und Tore“ am Sonntag, 6. April 2014 waren Spielervermittler , Wr. Neustadt-Spieler  und die beiden Sky-Experten  und . Zudem wurde ein Interview aus der Generali-Arena mit Austria-Vorstand  zugespielt. Hier einige Aussagen des von Martin Konrad moderierten Live-Talks.

Jürgen Werner:

…über seinen Schützling Valentin Grubeck: „Der Schock sitzt auch in der Familie sehr tief, weil es zwar auch körperliche Leiden sind, aber vor allem von der Psyche her, wo man sagt, ich kann nach dem Training nicht mehr heimgehen, weil ich erwarten muss, dass mich jemand attackiert. Da ist eine Grenze überschritten worden.“

…glaubt, dass Grubeck in ein bis zwei Wochen wieder trainieren kann: „Das ist der Letztstand. Wie gesagt, aus meiner Sicht ist die Psyche mehr angezählt als der Körper. Aber natürlich weiß man ohnehin, wenn man Tritte bekommt, dass man Blutergüsse davonträgt. Das hat mit Fußball nichts zu tun. Das sind Kriminelle.“

…über den möglichen neuen Trainer in Grödig: „Man munkelt, dass Gerald Baumgartner von St. Pölten ein Kanditat ist. Ich kann nur seine Arbeit in Pasching beurteilen. Dort hat er es richtig gut gemacht. Ich glaube, dass der Weg, wieder einem jungen österreichischen Trainer die Chance zu geben, für Grödig der richtige ist.“

…über Austria und seine Spieleragentur Stars & Friends: „Ich bin der Meinung, dass wir unseren Beitrag geleistet haben. Wir haben viele Spieler dort, aber auch Qualitätsspieler. Sie haben das bei ‚Talk und Tore‘ diskutiert. Danach haben gegen Salzburg drei Stars & Friends-Spieler die Tore geschossen, was mich sehr gefreut hat. Ich weiß gar nicht, wo das hinführen soll, wenn man sagt, Thomas Parits nimmt einfach so viele Spieler von uns. Sondern er nimmt Spieler, wo er von der Qualität überzeugt ist und mit denen er schlussendlich auch Meister geworden ist und Champions League gespielt hat.“

…über Spielervermittler generell: „Ich sehe es so, dass wir nicht nur Spieler von A nach B vermitteln sondern sie auch richtig fördern. Wenn es sein, stellen wir ihnen einen Rechtsexperten beiseite, jemanden, der sie physisch in Ordnung bringt oder einen Ernährungsvortrag macht. Das Gesamtpaket wollen wir abdecken und versuchen, den Spieler stärker zu machen. Und dann kann man die Karriere pushen und vielleicht transferieren.“

Peter Hlinka:

…über seine persönliche Zukunft: „Die Zeiten sind wie sie sind. Spieler müssen jede Erfahrung mitnehmen. Was bei Wr. Neustadt jetzt mit meiner Person passiert ist auch eine wertvolle Sache. Ich weiß noch nicht, wohin die Reise geht. Die Zukunft ist einfach ungewiss. Aber ich werde mir die Möglichkeiten anschauen und bin für alles offen.“

…über zeitweise Kritik an Heimo Pfeifenberger oder Mitspielern: „Der Trainer und ich waren nicht oft derselben Meinung. Trotzdem bin ich der Ansicht, dass gewisse Kritik im Fußballgeschäft notwendig ist. Und wie auch mein Kollege Pichlmann sagt, es muss nicht immer kontraproduktiv sein, im Gegenteil. Ich versuche immer, auch wenn man kritische Worte benutzt, positiv zu sein. Kritik ist wichtig im Fußball. Der Trainer sieht das nicht immer so.“

…über Respekt gegenüber seiner Person: „Ich denke immer an meinen Ex-Kollegen Steffen Hofmann. Er hat auch schwere Zeiten gehabt, er hat auch Zeiten auf der Bank erleben müssen. Aber der Verein hat sich für ihn entschieden und sie haben ihn unterstützt. Und jetzt spielt er wieder gut, er setzt gute Akzente. Darum geht es. Ich habe die Unterstützung vom Verein teilweise nicht gespürt. Trotzdem bin ich der Meinung, dass ich meine Leistung gebracht habe.“

Oliver Prudlo:

…über die Gründe des Fast-Abstiegs der Innsbrucker: „Die Qualität des Kaders war schon im letzten Jahr nicht gut und sie hat in diesem Jahr noch einmal abgenommen. Auch das Budget nimmt jedes Jahr kontinuierlich ab. Geld schießt auf Sicht schon Tore.“

…nimmt Ex-Trainer Roland Kirchler in Schutz: „Es gab letzten Sommer eine Phase des Umbruchs, vom alten zum neuen Vorstand. Sportlich verantwortlich war eigentlich nur Trainer Roland Kirchler, der zwar schon lange im Profigeschäft ist, aber eben nur als Spieler. Als Trainer war er sehr jung. Ihm die ganze Verantwortung der Kaderplanung und des Trainings aufzubürden, das ging eben nicht.“

…sieht Spielervermittler mit kritischen Augen: „Es kommt auf die handelnden Personen an und wie sie sich verhalten. Das kann für die Austria ein Segen sein. Es kann auch ein Fluch sein, wenn sie einen starken Einfluss im Verein ausüben können, ihn fast aussaugen können, so wie es das eine oder andere Mal in Deutschland schon passiert ist.“

Hans Krankl:

…über die Vorfälle rund um Grubeck: „Null Toleranz. Wenn sowas vorkommt, muss man die Schuldigen zur Verantwortung ziehen. Das wird die Polizei tun und der Verein, also Rapid, wenn es Rapidler waren. Solche Leute haben im Stadion nichts verloren. Das muss man endlich, sofort und für immer ganz einfach abstellen.“

…über den Fast-Abstieg von Innsbruck: „Es ist schade. Ich gehe gar nicht so weit zurück bis zur Vienna oder dem Sportclub. Wenn ich an Wacker Innsbruck denke oder an den LASK, so ein Hinterland, solche Anhänger und natürlich auch der GAK. Das sind Vereine, die zur österreichischen Bundesliga gehören. Das ist ewig schade. Innsbruck braucht eine starke Mannschaft, damit die Zuschauer kommen. Ich schätze die Arbeit der kleinen Vereine, dort trainieren ja überall meine Spieler. Aber was mit den Traditionsvereinen passiert, das ist schrecklich.“

Markus Kraetschmer (Vorstand Finanzen Austria Wien):

…über die geforderte Abrüstung der Worte: „Nein, bei diesem Begriff bleibe ich, weil es nicht nur dieser eine Vorfall war sondern auch die Busaktion in Ried, wo unser Bus beschmiert wurde. Was ich mir erhoffe und auch erwarte, und das habe ich auch Präsident Krammer mitgeteilt, ist, dass wir jetzt von der Polizei die entsprechenden Daten auch bekommen und diese Leute auch lückenlos vom Verein ausgeschlossen werden. Das war in der Vergangenheit leider nicht immer so. Ich möchte betonen, es war nicht nur ein Schlag gegen die Austria-Familie sondern es ist für den gesamten Fußball schlecht, auch für die gesamte Bundesliga.“

…über Herbert Gagers Zukunft: „Herbert Gager hat einen klaren Auftrag von uns bekommen. Der lautet, wir wollen uns für einen europäischen Platz qualifizieren, das heißt Platz zwei oder drei in der Liga. Mit der heutigen Niederlage ist es weiterhin ein harter Kampf. Wenn der 11. Mai vorbei ist, werden wir uns mit ihm zusammensetzen. Schaffen wir die Qualifikation, wird er sicher unser erster Ansprechpartner sein.“

…zur Zukunft von Vorstand Thomas Parits: „Thomas Parits und Präsident Wolfgang Katzian haben bereits Gespräche geführt. Er ist derzeit im Ausland. Wenn er zurückkommt, bin ich überzeugt, dass er sich mit ihm zusammensetzt. Wir im Vorstand arbeiten schon tagtäglich auf das nächste Jahr hin und ich denke es wird auch diese finalen Gespräche zwischen den beiden geben.“