Pfeifer trotz verpatzter WM-Generalprobe „guter Dinge“

So ein Ergebnis wolle man zwei Tage vor der WM „definitiv nicht“ haben, sagte Marko Pfeifer mit Blick auf die Ergebnisliste des Weltcupslaloms am Samstag in Chamonix. Man werde analysieren, aber nicht alles über den Haufen werfen. „Hoffen wir, dass wir mit den Speedbewerben gut reinstarten, das ist einmal wichtig. Ich bin guter Dinge“, meinte der Rennsportleiter von Österreichs Männer-Skiteam vor dem WM-Auftakt.

Bei den Weltmeisterschaften in Courchevel/Meribel geht es für die Männer am Dienstag mit der Kombination los. Österreichs Team wird am Sonntag offiziell nominiert, wird aus Olympiasieger Johannes Strolz, Titelverteidiger Marco Schwarz, Vincent Kriechmayr, Raphael Haaser und Stefan Babinsky bestehen. Dies bestätigte Pfeifer vorbehaltlich eines letzten Gesprächs mit Alpinchef Herbert Mandl ebenso wie das Slalom-Quartett für den WM-Schlusstag mit Manuel Feller, Schwarz, Fabio Gstrein und Adrian Pertl.

Bis zum Torlauf am 19. Februar ist aber noch viel Zeit. „Wir müssen Ruhe bewahren und Selbstvertrauen haben“, gab Pfeifer angesichts der Ränge 13 durch Gstrein, 14 durch Feller und 21 durch Pertl vor. Mehr Österreicher hatten es bei der WM-Generalprobe am Samstag nicht in das Klassement geschafft.

Im ersten Durchgang fehlte durch die Bank der Speed, das Material betreffend wurden für den zweiten beim Kantentuning Änderungen vorgenommen. „Aber auch das Skifahren war zu hart, das muss ein bisschen feiner, geschmeidiger gehen. Das war einfach nicht wirklich ein gutes Skifahren. Im Finallauf kamen auch noch Fehler dazu“, sagte Pfeifer.

„Vielleicht wollten sie ein bissl zu viel mit der Brechstange und nochmals vor der WM ein richtig gutes Ergebnis machen. Die anderen, die um die Tickets gefahren sind, haben ein bissl zu viel verwaltet“, stellte der Männer-Chef fest. „Es sind ein paar Sachen zusammengekommen, wir werden uns zusammensetzen, den Kopf nicht in den Sand stecken und positiv Richtung WM blicken.“ Trotzdem gelte es, das Rennen aufzuarbeiten und Schlüsse daraus zu ziehen. „Das kann man nicht so stehen lassen, das war kein gutes Rennen von uns heute.“

Zwei Slalomfahrer sind bereits am Dienstag in Courchevel in der Kombination im Einsatz, aber mit Schwarz hat nur einer von ihnen derzeit einen Fixplatz für das WM-Rennen im Torlauf. Auf eine Erkrankung wollte Pfeifer dessen nicht geschaffte Qualifikation für den zweiten Durchgang nicht schieben. „Blacky ist aber die ganze Woche nicht Ski gefahren, das war heute aus dem Stegreif. Es geht sicher schnell bei ihm, wenn er wieder im Vollbesitz seiner körperlichen Kräfte ist, dass er eine gute Kombi fährt. Ich hoffe, dass sich das dann im Slalom einpendelt.“

Bei Johannes Strolz, Silbermedaillengewinner bei Olympia, sei indes „wirklich der Wurm drinnen“. Man müsse schauen, dass man das für die Kombi hinbekomme. „Wir müssen hinterfragen, wieso so viele Einfädler passieren. Da muss etwas grundlegend nicht passen. Wir müssen uns mit den Trainern zusammensetzen und analysieren, wo der Haken ist.“ Im Training würden keine Einfädler passieren, im Rennen schon. „Irgendwie muss da der Druck oder Stress herkommen, dass er da einfach zu früh immer dran ist.“

Gstrein und Pertl sahen beide vor dem WM-Slalom noch viel Analyse und Arbeit auf sich zukommen. „Die WM ist die WM, das ist ein eigenes Rennen, da gibt es nur Vollgas anrauchen“, sagte Gstrein. „Wenn ich so fahre, muss ich mir eh noch was überlegen, was ich tue. Ich hoffe, dass ich dabei bin und dort alles riskieren kann“, meinte Pertl.

(APA)

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