Beleidigende Plakate im Bayern-Sektor: Spielunterbrechung in Hoffenheim

Ein verunglimpfendes Transparent durch Fans von Bayern München in Richtung von TSG-Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp in der zweiten Halbzeit des Bundesligaspiels hat für eine rund zehnminütige Spielunterbrechung gesorgt. Sogar ein Spielabbruch drohte.

Zum ersten Mal wurde das Banner in der 68. Minute beim Stande von 6:0 für den Rekordmeister gezeigt. Die Bayern-Bank lief sofort empört in Richtung der Bayern-Kurve. Vorneweg Cheftrainer Hansi Flick, einst als Sportdirektor in Diensten der Kraichgauer, und Assistent Hermann Gerland. Lautstark schimpfte der Bayern-Trainerstab mit den Anhängern der Münchner. Auch einige Bayern-Spieler hatten sich vor dem Fanblock aufgebaut. Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge suchte sofort das Gespräch mit Hopp auf der Tribüne.

In der 77. Minute wiederholte sich der Vorgang, wiederum eilten die Bayern-Spieler in Richtung Fanblock. Schiedsrichter Christian Dingert unterbrach die Partie daraufhin und drohte bei einem erneuten Vorfall mit einem Spielabbruch. Nachdem die Partie wieder aufgenommen wurde, spielten sich die Spieler beider Mannschaften aus Protest gegen das Transparent jedoch nur noch lustlos den Ball zu. Zu ernsthaften Aktionen kam es in den verbleibenden 13 Minuten nicht mehr. „Die Idee kam von den Spielern“, berichtete Bayern-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge anschließend über den Boykott der Spieler.

Rummenigge: „Wir werden die Leute zur Rechenschaft ziehen“

„Ich schäme ich zutiefst für diese Chaoten und habe mich bei Dietmar Hopp auch entschuldigt“, sagte Rummenigge. Der Bayern-Boss kündigte das schärfste Vorgehen gegen die Verursacher des Skandals an: „Wir haben alles mitgefilmt und werden die Leute zur Rechenschaft ziehen.“

Rummenigge glaubt, dass das Spiel in Sinsheim eine Zäsur bedeutet: „Die ganze Bundesliga, die DFL und der DFB müssen zusammenstehen und gegen diese Chaoten vorgehen. Das war das hässliche Gesicht von Bayern München. Dafür gibt es keine Entschuldigung.“

Erst vor Wochenfrist hatte ein Anti-Hopp-Banner beim Spiel Mönchengladbach-Hoffenheim für eine kurzfristige Spielunterbrechung gesorgt. Auch dort hatten die Gastgeber, vor allem in Person von Sportdirektor Max Eberl, sofort interveniert. Schiedsrichter Felix Brych (München) hatte das Spiel erst fortgesetzt, nachdem die Transparente, darunter ein Bild von Hopp im Fadenkreuz, wieder abgehängt worden waren.

(SID).

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