Rapid mit guten Erinnerungen in Duell mit LASK

Rapid und der LASK haben sich am Donnerstag in der Fußball-Europa-League-Qualifikation von ihrer besten Seite gezeigt. Am Sonntag (17.00 Uhr/ live bei Sky) messen sich die beiden Teams in der vierten Bundesliga-Runde in Pasching. Die Hütteldorfer nehmen den Schwung vom 4:0-Kantersieg gegen Slovan Bratislava mit, die Linzer müssen trotz 2:1-Erfolgs das bittere Out gegen Besiktas Istanbul wegstecken.

https://www.skysportaustria.at/bundesliga-at/die-4-runde-der-tipico-bundesliga-mit-dem-topspiel-lask-rapid-exklusiv-bei-sky/

„Der Sieg war wirklich wichtig, es war enormer Druck da, und die Mannschaft hat eine deutliche Antwort gegeben“, sagte Rapids Sport-Geschäftsführer Fredy Bickel. Da nach einem guten Saisonstart zuletzt alles wieder ziemlich schnell in Schieflage geraten sei, sei jetzt auch keine Euphorie angebracht. „Wir schauen uns im September an, wie wir in die Saison gestartet sind“, verlautete der Schweizer. Bis zur ersten Länderspielpause wollen die Hütteldorfer in die Gruppenphase der Europa League einziehen und in der Liga so viel wie möglich punkten.

Vorerst gilt es einmal unter Beweis zu stellen, dass die starke Leistung im Qualifikations-Rückspiel der dritten Runde gegen Slovan keine Eintagsfliege war, nachdem es zuvor drei Pflichtspiele keinen Sieg und am Sonntag das enttäuschende 0:0 gegen den WAC gegeben hatte. „Die Jungs müssen demütig bleiben und eine Leistung wie gegen Slovan so oft wie möglich abrufen“, gab Djuricin die Marschroute vor. Ziel ist es, in einen Lauf zu kommen. „Ich will sehen, dass die Spieler nicht nur, wenn der Megadruck da ist und wir mit dem Rücken zur Wand stehen, so eine Leistung bringen“, sagte der Wiener.

Vergangene Saison war der LASK ein gern gesehener Gegner, mit 1:0, 2:1 und zweimal 2:0 konnte das Punktemaximum geholt werden. „Wir dürfen nicht auf die Vergangenheit schauen, das ist völlig egal“, betonte Djuricin. Und Offensivspieler Thomas Murg ergänzte: „Man darf auch nicht vergessen, dass drei von vier Partien auf der Kippe waren.“

Das weiß auch noch LASK-Trainer Oliver Glasner, dessen Ziel sich nicht erfüllt hatte, in der Aufstiegssaison gegen jedes Team zu punkten. „Gott sei Dank kommt Rapid mit einem Erfolgserlebnis. Im letzten Jahr waren wir immer Seelentröster. Das wollen wir heuer nicht mehr sein. Es ist an der Zeit, dass wir gegen Rapid gewinnen“, betonte der 43-Jährige.

Beide Teams kämpfen um ihren zweiten Saisonsieg, Rapid hat mit fünf Punkten einen Zähler mehr als der LASK auf dem Konto. Die Startformationen werden anders ausschauen als bei den Donnerstagpartien. Auch aufgrund der Hitze ist Rotation gefragt. „Ich glaube, dass es zuletzt ein ganz schlechtes Spiel von uns war, es nicht an der Rotation gelegen ist“, nahm Djuricin noch einmal Bezug auf das WAC-Match. Der eine oder andere Spieler werde sicher eine Pause erhalten.

Kandidat Nummer eins ist Kapitän Stefan Schwab, der gegen Slovan die Zähne zusammenbiss. „Es schaut nicht so schlimm aus, wir werden morgen entscheiden, ob er mitfährt“, hielt sich Djuricin alles offen. Angesichts des am Donnerstag anstehenden Play-off-Hinspiels gegen Steaua Bukarest ist eine Pause des Mittelfeldspielers sehr wahrscheinlich.

Vor den Linzern haben die Wiener großen Respekt. „Sie haben eine hervorragende Leistung gegen eine sehr gute Mannschaft in Europa gebracht, das zeugt von hoher Qualität“, sagte Djuricin. Er bezeichnete das Gastspiel in Pasching daher als „Riesenherausforderung“. Die Rapidler starten dort mit einem Mentalvorteil, da die Aufstiegsträume des LASK gegen Besiktas erst in der 90. Minute zerstört wurden. „Das ist ein Riesendämpfer und sicher schwierig zu verkraften“, vermutete Djuricin.

Auf sein Gegenüber wartete viel Arbeit. „Meine Aufgabe ist, die Spieler bei der Verarbeitung zu unterstützen. Bis Sonntag ist aber keine Zeit für Trauer und Niedergeschlagenheit“, betonte Glasner. Man habe zwar den Vergleichskampf mit Besiktas verloren, aber das Heimspiel gewonnen und mit Respekt und Wertschätzung Dinge, die man sich nicht kaufen könne. Am Ende konnten auf europäischer Ebene drei von vier Spielen gewonnen werden. „Wir haben gesehen, dass wir auch international konkurrenzfähig sind“, sagte der 43-Jährige.

Darauf gilt es aufzubauen. „Wir sind auf den Geschmack gekommen. Wir wollen in die Meisterrunde, wo es um die Europacup-Plätze geht. Wir sind körperlich in einer sehr guten Verfassung, aber auch mental. Wir haben unser Spiel durchgezogen. Deswegen bin ich sehr positiv gestimmt“, verlautete der LASK-Coach. Der Optimismus ist aber auch im Rapid-Lager groß. „Wenn wir am Sonntag wieder so eine Leistung wie gegen Slovan abliefern, kann nichts schiefgehen“, war sich Offensivspieler Christoph Knasmüllner sicher.

Beitragsbild: Getty Images