Rassistische Fan-Gesänge gegen Napolis Koulibaly

Mailand (APA/dpa/Reuters) – Napoli-Profi Kalidou Koulibaly hat nach der Auswärtsniederlage bei Inter Mailand (0:1) anhaltende rassistische Beleidigungen durch das Publikum beklagt. Sein Trainer Carlo Ancelotti war höchst verärgert, er habe die Schiedsrichter während des Spiels dreimal aufgefordert, die Partie wegen der Gesänge zu unterbrechen. Der senegalesische Verteidiger sah in der Schlussphase der Partie Gelb-Rot.

„Es gab zwar einige Durchsagen, aber das war nicht genug, sie (die Inter-Fans, Anm.) haben einfach weitergemacht“, sagte Ancelotti nach dem Spiel. „Das nächste Mal hören wir einfach auf zu spielen und treten ab, auch wenn wir dadurch verlieren.“

Koulibaly entschuldigte sich indes via Twitter für die Niederlage. „Vor allem dafür, dass ich meine Brüder im Stich gelassen habe. Aber ich bin stolz auf meine Hautfarbe, darauf, dass ich ein Senegalese bin, ein Franzose, Napolitaner: ein Mann“, twitterte der Verteidiger, der nach einer Gelben Karten gegen sich dem Schiedsrichter applaudiert hatte und daraufhin Gelb-Rot sah. Sein Trainer hatte Verständnis: „Koulibaly war einfach gereizt“, sagte Ancelotti.

In Unterzahl musste Napoli noch eine späte 0:1-Niederlage hinnehmen. Inters Lautaro Martinez gelang der Siegtreffer für Rapids kommenden Europa-League-Gegner erst in der Nachspielzeit (91.). Der Rückstand des Tabellenzweiten Napoli auf Spitzenreiter Juventus Turin beträgt nun schon neun Punkte, Inter liegt auf Rang drei 14 Zähler hinter dem Rekordmeister.

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