Salzburg nach Kantersieg gegen Austria „nicht mehr einzuholen“

Salzburg (APA) – Das erste von zwei Schlüsselspielen um die Titelverteidigung hat Red Bull Salzburg dank einer Leistungssteigerung in imposanter Manier für sich entschieden. 5:0 deklassierte der Meister am Sonntag die sich zuvor leise Hoffnungen auf Platz eins machende Austria. Deren Trainer Thorsten Fink meinte: „Salzburg kann man zur Meisterschaft bereits gratulieren.“

Nach dem in der zweiten Spielhälfte einseitig verlaufenen Schlager haben die Salzburger den Vorsprung auf den ersten Verfolger Altach ausgebaut. Siegen die „Bullen“ am 2. April auswärts beim Winterkönig, könnten sie mit zehn Zählern Vorsprung auf die Vorarlberger ins letzte Saisonviertel gehen. Die aktuell neun Zähler hinter Salzburg liegende Austria ist in der 27. Runde zu Hause gegen die im Frühjahr noch besiegte Admira im Einsatz.

Fink: „Neun Punkte sind nicht aufzuholen“

 

„Ich hoffe, wir lassen uns das nicht mehr nehmen“, meinte Salzburgs Neo-Teamspieler Stefan Lainer. In Altach soll an der Vorstellung der zweiten 45 Minuten gegen die Austria angeschlossen werden. „Wir werden voll fokussiert dort spielen und ihnen nichts schenken“, kündigte der Rechtsverteidiger an. Torschütze Valon Berisha stellte nach dem neunten Sieg in den vergangenen zehn Runden – nur die Admira rang Salzburg ein Remis ab – klar: „Wir werden weiter Vollgas geben.“

Garcia: „Noch ist nichts entschieden“

 

Dass im Duell der treffsichersten Teams der Liga am Ende nur Salzburgs Torfabrik auf Touren kam, war der Effizienz der Hausherren zuzuschreiben. Nachdem die Gäste aus Wien die erste halbe Stunde dominiert hatten, stellte Berisha (33.) den Spielverlauf auf den Kopf. Nach Seitenwechsel legte der Titelverteidiger durch Andreas Ulmer (48.) rasch nach, zeigte „richtig viel Spielwitz“ (Ulmer) und traf in Folge durch Hwang Hee-chan (78., 90.) und Josip Radosevic (84.) scheinbar nach Belieben.

„Wir waren ganz einfach effizienter“, urteilte Salzburgs Trainer Oscar Garcia. Der Spanier erwies sich gewohnt höflich dem Gegner gegenüber. Die Austria sei in der ersten halben Stunde deutlich besser gewesen. „Deshalb mussten wir etwas ändern, woraufhin wir richtig gut gespielt haben“, meinte Oscar, der seine hervorragende Bilanz gegen die Favoritner weiter aufbesserte. Seit der Ex-Barcelona-Profi am Werk ist, halten die Mozartstädter bei sechs Siegen in sechs Pflichtspielen in Liga und ÖFB-Cup mit einem Torverhältnis von 23:5.

Mit dem jüngsten Erfolg gab Salzburg auf dem Weg zum vierten Meistertitel in Folge ein Statement ab. Nach dem Abgang von Torjäger Jonatan Soriano hoffte vor allem die Austria auf einen schwächelnden Tabellenführer, der beim 1:0 bei Rapid und dem 1:1 bei der Admira nicht zu hundert Prozent überzeugen konnte. Am Ende schlichen die Violetten in Wals-Siezenheim aber wieder einmal schwer geschlagen vom Rasen.

Ulmer: „Die Richtung stimmt“

 

„Die zweite Hälfte war ganz einfach schlecht“, erklärte Alexander Grünwald. Der Kapitän hatte in der 18. Minute die Riesenchance auf die Führung ausgelassen. Ob diese die Austria weiter beflügelt hätte, blieb Theorie. Nach dem zweiten Gegentor brachen die Wiener auseinander. „Nach dem 0:2 bzw. 0:3 müssen wir uns hinten reinstellen und das Ergebnis verwalten, aber unser Naturell ist eben nach vorne zu spielen“, versuchte sich Grünwald in einer Erklärung.

Holzhauser: „So kannst du kein Spiel gewinnen“

 

Trainer Fink hat den „Bock“ wie im Vorfeld der Partie verlautbart, damit weiter nicht umgestoßen. Seit der Deutsche bei der Austria am Ruder ist, wartet der ehemalige Assistent von Giovanni Trapattoni (2007/08) auf einen Erfolg gegen seinen Ex-Arbeitgeber. Nach zwei Unentschieden zu Beginn seiner Amtszeit in Wien folgten seit Oscars Ankunft herbe Niederlagen. Fink betonte einmal mehr, dass sein Team aus der Niederlage lernen müsste.

Schwarzmaler wollte er nicht mit zusätzlichem Stoff bedienen. „Wir sind nach wie vor im Soll“, betonte Fink demonstrativ. Platz zwei ist weiter das Ziel, dazu die Cup-Trophäe. Im Viertelfinale des Bewerbs trifft die Austria in zwei Wochen (5. April) daheim ebenfalls auf die Admira. Auch Salzburg darf noch auf das neuerliche Double hoffen. Der regierende Champion bekommt es zu Hause nun einmal mit Zweitligist Kapfenberg zu tun.

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