Schopp kurz vor Abflug: Hartberg hat bereits Nachfolger im Blick

Hartberg-Sportchef Erich Korherr wartete Dienstagmittag noch auf einen finalen Anruf aus England. Sein abwanderungswilliger Trainer Markus Schopp weilt seit einigen Tagen für Vertragsverhandlungen mit dem englischen Fußball-Zweitligisten Barnsley auf der Insel. Noch am Dienstag erwartete Korherr eine Entscheidung und machte inzwischen seine Hausaufgaben, sollte Schopp den Bundesligisten mittels seiner festgelegten Ausstiegsklausel verlassen.

„Markus verhandelt noch mit Barnsley, es wird definitiv heute im Laufe des Tages eine Entscheidung fallen“, sagte Korherr zur APA. „Wenn es nötig wird, werden wir sicher relativ schnell – noch vor dem Wochenende – einen neuen Trainer präsentieren“, ergänzte Korherr. „Wir haben Ideen und sind in Gesprächen mit möglichen Kandidaten.“

Semlic ein Nachfolge-Kandidat

Ein Kandidat ist Lafnitz-Trainer Philipp Semlic. Dazu meinte Korherr: „Uns ist natürlich nicht verborgen geblieben, welch gute Arbeit er in Lafnitz macht. Er gehört zum interessanten Kreis.“ Aus Lafnitz hieß es, man werde dem erst unlängst bis 2023 verlängerten Trainer bei einer gewissen Ablösesumme keine Steine in den Weg legen. Eine Anfrage habe es bisher aber nicht gegeben.

Wohl auch, weil der Bundesliga-Siebente der abgelaufenen Saison erst Gewissheit braucht. Laut englischen Medienberichten ist Schopp beim recht knapp am Premier-League-Aufstieg gescheiterten Club einer von drei aussichtsreichen Kandidaten auf die Nachfolge von Ex-LASK-Coach Valerien Ismael. Der Franzose wechselte um 2,3 Millionen Euro zu West Bromwich.

Schopp würde Ablöse einbringen

Im Vertragspoker ist nur Schopp und dessen Management involviert. Denn Schopp, der Hartberg während seiner dreijährigen Tätigkeit bis in den Europacup brachte, hat sich zuletzt bei seiner Vertragsverlängerung eine Ausstiegsklausel „herausbedungen“, wie Korherr erzählte. „Dem müssen wir Folge leisten, auch wenn es in dieser Zeit – mitten in der Vorbereitung – schwer ist.“ Dem Vernehmen nach soll Schopp für die Summe von 350.000 Euro zu haben sein.

Barnsley, wo mit Dominik Frieser und Michael Sollbauer auch zwei Österreicher unter Vertrag stehen, hat an Trainern mit Bundesliga-Erfahrung Gefallen gefunden. Vor Ismael schwang schon der ehemalige WAC-Trainer Gerhard Struber dort das Zepter. Der Salzburger verließ den Club im Herbst 2020 nach knapp einem Jahr wieder und wechselte zu den New York Red Bulls. Auch Schopp hat Red-Bull-Vergangenheit, verfolgt als Trainer jedoch eine völlig andere Spielphilosophie.

(APA)/Bild: GEPA