Schwung vom Nationalteam in die Saison mitnehmen

Wien (APA) – Auch die will von der Euphorie um die greifbar nahe Qualifikation des ÖFB-Nationalteams für die EM 2016 in Frankreich profitieren. Die Zuschauerzahlen sollen in der am Wochenende beginnenden Saison 2015/16 erneut gesteigert werden. Als Schlüssel dazu sieht Bundesliga-Präsident Hans Rinner aber auch notwendige Investitionen in die Stadioninfrastruktur.

Fünfter Europacup-Startplatz als Ziel

Zudem gilt es, den fünften Europacup-Startplatz, den es kommende Saison nicht mehr gibt, zurückzuerobern. Dazu wäre eine Verbesserung von derzeit Rang 16 in der UEFA-Fünfjahreswertung nötig. „Unser großes Ziel für die nächsten Jahre ist ein Fixplatz in der Champions League“, erklärte Rinner am Montag bei der Saisonstart-Pressekonferenz der Liga in Wien. „Da müssen wir noch arbeiten und uns verbessern, aber wir sind auf einem sehr guten Weg.“

Rang 12 oder 13 im Länderranking wäre dafür vonnöten. Vorerst freute sich Rinner aber auch über den Vorstoß des ÖFB-Teams auf Platz 15 der FIFA-Weltrangliste. „Darauf können auch wir von der Bundesliga stolz sein“, meinte der Präsident, der die „partnerschaftliche Arbeit“ mit dem ÖFB hervorhob. „Das war ja nicht immer so. Wir haben es geschafft, an einem Strang zu ziehen – und sogar in die gleiche Richtung.“

„Großteil in Österreich ausgebildet“

Rinner betonte, dass mit Ausnahme von Marko Arnautovic und Martin Harnik alle Spieler des jüngsten Teamkaders einmal in der heimischen Liga gespielt haben. „Der Großteil des 23-Mann-Kaders wurde in Österreich ausgebildet“, erinnerte der Steirer. Auch wenn fast alle Teamspieler ihr Geld mittlerweile im Ausland verdienen.

Die Erfolge der ÖFB-Auswahl sollen auch im nationalen Fußball ihren Niederschlag finden. „Den Schwung, den das Nationalteam für die Bundesliga bringt und hoffentlich weiter bringt, den muss man einfach mitnehmen“, erklärte Liga-Vorstand Christian Ebenbauer. „Das Nationalteam steht an der Spitze der Pyramide. Wenn dann auch noch die Clubs international erfolgreich sind, werden die Zuschauer kommen.“

Bis 2020: 10.000 Zuschauer im Schnitt als Ziel

6.576 waren es in der vergangenen Saison durchschnittlich bei den 180 Bundesliga-Spielen – ein Anstieg um 6,7 Prozent gegenüber dem Jahr davor. Bis 2020 soll der Wert sogar auf über 10.000 gesteigert werden. In der Vorsaison lagen mit Rapid (Zuschauerschnitt 16.770), Sturm Graz (10.132) und Meister Salzburg (10.013) lediglich drei Teams über dieser Marke. „Sportlicher Erfolg ist das Wesentlichste, um die Zuschauer in die Stadien zu bringen“, meinte Ebenbauer.

Dazu gelte es, die Infrastruktur weiter zu verbessern. „Wir müssen hier schnell sein und Versäumnisse der Vergangenheit aufholen“, meinte Rinner. Daher werden die Anforderungen im Rahmen der Lizenzierung Jahr für Jahr erhöht. „Und wir werden sie weiter erhöhen“, versicherte der Liga-Chef. „Es werden vielleicht nicht alle Clubs vollauf glücklich sein, weil es eine Investition ist, aber auf Sicht wird es Früchte tragen. Die Infrastruktur ist im Fußball der Schlüssel zum Erfolg.“

Lechner zum Schiedsrichter der Saison gewählt

Als Schiedsrichter der Saison wurde zum zweiten Mal in Folge der Wiener Harald Lechner ausgezeichnet. Dazu präsentierte die Bundesliga eine gemeinsame Kampagne mit der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA Austria). In Werbespots mit den Bundesliga-Vereinen, die ab Ende August in Stadien und im TV zu sehen sind, soll die Öffentlichkeit für einen sauberen Sport sensibilisiert werden.