Ski-WM: Die Flops der WM 2015 in Vail/Beaver Creek

ÖSV-Abfahrer: Im traditionell wichtigsten Rennen bei einem Großereignis schlitterten Österreichs Herren in ein historisches Debakel. Matthias Mayer belegte als bester ÖSV-Athlet Rang zwölf – es war das schlechteste WM-Ergebnis der Geschichte in der Königsdisziplin Abfahrt.

Kjetil Jansrud: Der Norweger Kjetil Jansrud hat die Speed-Bewerbe in der bisherigen Weltcup-Saison fast nach Belieben beherrscht. Bei der WM blieb der „Superelch“ im Super-G und in der Abfahrt aber ohne Medaille. Als Trostpflaster gab es dann aber immerhin noch Silber in der Kombination.

US-Speed-Girls: Die Heim-WM ist alles andere als nach Wunsch fürs US-Damen-Speedteam verlaufen. Lokalmatadorin Lindsey Vonn gewann zwar vor den Augen ihres Freundes Tiger Woods Bronze im Super-G, ansonsten ging die – allerdings von Knieschmerzen geplagte – Weltcup-Rekordsiegerin leer aus. Julia Mancuso, normalerweise bei Großereignissen eine Medaillenbank, stand am Ende überhaupt mit leeren Händen da.

Italien: Im Weltcup-Nationencup ist Italien hinter Österreich die aktuelle Nummer zwei. Vor dem abschließenden Herren-Slalom waren die Italiener aber noch gänzlich ohne Medaille. Offenbar kein Zufall, denn für sie sind die USA ein ganz schlechter Boden. Weder 1980 in Lake Placid noch 1989 und 1999 bei den Weltmeisterschaften in Vail hat es für die Azzurri Edelmetall gegeben.

Preise: Vail/Beaver Creek ist ein teures Pflaster. Die Lift-Tageskarte für einen Erwachsenen kostet 145 Dollar (128,60 Euro). Eine Nacht im Hotel „Charter“, wo die ÖSV-Stars wohnten, bekommt man ab 315 Dollar (279,38 Euro). Auch die Journalisten mussten bei der WM „bluten“. Im Pressezentrum am Fuße der WM-Pisten legte man für einen Cheeseburger, Pommes und ein Getränk 35 Dollar (31,04 Euro) ab. So mancher nach Colorado mitgereister ÖSV-Fan sprach da von echten „Opernballpreisen“.

Hymnendiskussion: Mit großer Mühe hat der Colorado-Kinderchor die Hymnen der alpinen Topnationen einstudiert. „Land der Berge“ durften die Kids bei den traditionellen Siegerehrungen auf der Solaris-Plaza in Vail mit Abstand am öftesten zum Besten geben. Besungen wurden dabei aber lediglich die „großen Söhne“ Österreichs. Eine lebhafte Diskussion in Österreich war die Folge.