Sky Experte Pargfrieder: „Güssinger Energielevel ist Kryptonit für Wien“

  • Manuel Jandrasits: „Es schaut so aus, als ob Wien uns liegt“
  • Andrea Maghelli: „Müssen in der Verteidigung härter spielen“
  • Markus Pargfrieder: „Wien steht ganz stark unter Druck“

Der BC Vienna verliert Spiel 1 der Finalserie mit 79:92 gegen die Güssing Knights. Alle Stimmen zur Partie bei Sky Sport Austria.

(Trainer ):

…über das Spiel: „Heute waren wir sicher nicht aufmerksam in der Verteidigung, besonders in der ersten Halbzeit. Wir waren immer ein bisschen zu spät dort, wir haben zu viele Offensivrebounds zugelassen. Sicher müssen wir besser in der Verteidigung spielen, in der Offensive haben wir 79 Punkte gemacht, das ist genug für ein Playoffspiel, trotz der schlechten Wurfquote. Die Offensive war ok, wir haben vielleicht manchmal ein bisschen improvisiert, aber wir haben genug getroffen. Aber wir müssen in der Verteidigung härter spielen.“

…über mögliche Veränderungen für Spiel 2: „Sicher hat Güssing ein sehr gutes Matchup gegen uns, wir haben Probleme in der Verteidigung gegen Güssing. Aber jetzt haben wir drei Tage Zeit um zu arbeiten, um am Donnerstag besser zu verteidigen und das Spiel zu gewinnen. Es sind Kleinigkeiten, man kann alles besser machen, aber nur zwei kleine Sachen sind schon genug.“

…über die Serie „Es ist schlecht, dass wir den Heimvorteil verloren haben, aber jetzt müssen wir alles geben um am Donnerstag zu gewinnen und mit einem 1:1 nach Güssing zu gehen.“

(Spieler ):

…über das Spiel: „Ich kann es mir gar nicht erklären wie wir aufgetreten sind. Vor allem in der Defense hat gar nichts funktioniert, da sind die Güssinger an uns vorbeigezogen. Das geht einfach so nicht, am Rebound müssen wir auch besser arbeiten und einfach das machen, was der Coach uns sagt. Dann wird es funktionieren, dass wir wieder die Defense zeigen wie gegen Gmunden.“

…über die Serie: „Es ist vollkommen egal, ob Güssing den Heimvorteil gestohlen hat, wir müssen jetzt das nächste Spiel gewinnen, weil wir nicht mit 0:2 nach Güssing fahren wollen.“

(Spieler ):

…über das Spiel: „Ich bin noch immer relativ gut drauf, wir haben viele Fehler gemacht und viele offene Würfe verhauen, mit 25% von der Dreierlinie in der eigenen Halle ist es sehr schwer zu gewinnen. Die Defensive war absolut nicht da, wir haben ein bisschen was zwischen Zone und Manndeckung probiert, wir haben einige Fehler in den Rotationen gemacht und wenn ich mich nicht irre haben sie doppelt so viele Rebounds am Ende, das ist eindeutig zu viel.“

…über die Serie: „Es geht immer um die eigene Mannschaft. Wir spielen unser Spiel, sie spielen ihr Spiel. Sie sind die ganze Saison schon sehr gut und souverän, wir haben heute nicht unbedingt unser Potenzial abgerufen. Ich bin zuversichtlich, dass unsere Chancen viel besser stehen, wenn wir ein bisschen am Rebound arbeiten und die Dreier besser sitzen. Wenn wir den Meistertitel gewinnen wollen, dann müssen wir irgendwie drei Spiele gewinnen. Ich schaue nur auf das nächste Spiel, dass das so gut wie möglich gespielt wird.“

(Trainer ):

…über das Spiel: „Wir haben ein sehr zerfahrenes Spiel gesehen mit unerklärlichen Ballverlusten auf beiden Seiten. Vielleicht waren die Mannschaften ein bisschen nervös, es hat auf mich den Eindruck gemacht. Es ist durchaus möglich, dass das an der langen Pause seit dem letzten Spiel liegt, manchmal hilft so eine Pause, manchmal ist sie schlecht. Offensiv haben wir viel von unserem Konzept umgesetzt, defensiv relativ wenig. Wir haben sehr gut getroffen, dazu haben wir einige sehr gute Entscheidungen getroffen und einige einfache Punkte aus Ballverlusten gemacht, die Wien normal nicht passieren. Umgekehrt war es genauso. Aber das ist abgehakt, wir konzentrieren uns jetzt auf Spiel 2. Wir müssen auf alle Fälle besser spielen, um nochmal eine Chance auf einen Sieg zu haben.“

…über die zahlreichen Fans in der Halle: „Kompliment an die Zuschauer, unglaubliche Stimmung, die sie hier in die Halle gezaubert haben. Für uns sind Auswärtsspiele nur Auswärtsspiele wegen den Reisestrapazen, wir haben fast immer Minimum 50-100 Unterstützer, die einen riesigen Radau machen, egal, gegen wen wir spielen.“

(Spieler ):

…über das Spiel: „Wir haben vor allem die Intensität hoch gehalten, Wien wirkte ein bisschen müde und das haben wir gut ausgenutzt. Es schaut so aus, als ob Wien uns liegt. Wir spielen mit viel Intensität, wir haben uns als Team sehr gut gefunden, die Wiener haben heuer noch zwei Neuverpflichtungen dazugeholt, das dauert dann ein bisschen und da sind wir dann ein bisschen mehr eingespielt.“

…über die lautstarke Unterstützung: „Ein riesiger Dank an alle Fans, das war ein Wahnsinn. Es war von der Stimmung her fast wie ein Heimspiel, ich hoffe, dass am Donnerstag wieder so viele kommen werden.“

(Spieler ):

…über das Spiel: „Wir haben 40 Minuten gekämpft, aber wir müssen auch unseren Spielplan durchziehen. Es kann nicht sein, dass wir zurückstecken, da müssen wir dran bleiben.“

…über die Serie: „Es ist ganz gut, dass wir das Heimrecht jetzt gestohlen haben, jetzt haben wir den ersten Schritt getan. Aber wir müssen jetzt weiter machen und dürfen nicht locker lassen.“

 (Sky Experte):

…über das Spiel: „Souverän war der Sieg nicht, er war klar und deutlich, aber Güssing hat sich in den zweiten 20 Minuten überhaupt nicht souverän präsentiert und die Tür für ein mögliches Comeback von Wien eigentlich von sich aus aufgestoßen. Nur die Wiener haben sie gleich wieder zugehauen und deswegen war es so deutlich.“

…über Wien: „Sie haben mich schon ziemlich enttäuscht. Man hat sehr gut angefangen, sie haben im ersten Viertel gezeigt, wie sie spielen können, sie haben nur das Pech gehabt, dass Güssing das auch gezeigt hat. Nach dem ersten Viertel ging es ein bisschen bergab, man kennt das aus den Spielen von Güssing, dass keine Mannschaft in der ABL in der Lage ist das Energielevel von Güssing 40 Minuten lang zu halten. Aber das es im zweiten Viertel schon anfängt, dass die Defensive müde wirkt, das finde ich dann doch etwas überraschend. Für mich gibt es da kein Argument und keinen Grund, warum man im zweiten Viertel vom ersten Finalspiel müde wirken kann.“

…über Güssing: „Güssing hatte 17 Turnover, das ist wirklich nicht wenig, sie haben wirklich nicht geglänzt. Hätten sie das besser im Griff gehabt, wie in den ersten 20 Minuten, dann wäre locker auch noch mehr drin gewesen. In den zweiten 20 Minuten sind sie nicht einmal meisterlich aufgetreten, weil sie irrsinnig fehleranfällig waren, aber man passt sich ein bisschen auch an den Gegner an und der war genauso fehleranfällig.“

…über mögliche Veränderungen bei Wien: „Für mich sind nach diesem Spiel gar nicht so die Coaches gefragt. Ganz egal, was sich Coach Maghelli ausdenkt, es wurde nicht mit 100% auf das Feld gebracht und da bringen auch Veränderungen nichts. Wenn die Spieler wie Hydranten mit hängenden Armen rumstehen in der Defensive, dann wird keine Veränderung dieser Welt dafür sorgen, dass Güssing ein Spiel verliert.“

…über mögliche Veränderungen bei Güssing: „Coach Zollner hat gar keine so schwierige Situation jetzt. Sie haben eine 1:0 Führung in der Finalserie auswärts, das ist super. Sie haben nicht atemberaubend gespielt, was aus seiner Sicht auch super ist, weil jetzt hat er Gesprächsstoff für die nächsten drei Tage und ich glaube, dass keiner der Güssinger Gefahr läuft jetzt abzuheben, weil jeder Spieler weiß, dass das nicht das Gelbe vom Ei war, aber gut genug um hier zu gewinnen. Und ich denke, dass er an diesem Spiel auch sehr gut zeigen kann, dass Wien besser spielen kann und besser spielen wird. Rein aus Coaching Sicht ein perfektes 1:0, weil es nicht in falscher Sicherheit wiegt.“

…über die starken Leistung von Güssing gegen Wien: „Wir haben es in den Interviews der Güssinger Spieler gehört, dass Wien ihnen vielleicht liegt und ich bin mir nicht sicher, ob das vielleicht nicht einfach streichen sollte. Güssing hat eine große Charakteristik: sie spielen mit sehr viel Energie, mit sehr konstanter Defensive und offensiv spielen sie grundsätzlich schlau und schlagen sich sehr selten selbst. Ich glaube, dass vor allem das Energielevel das Kryptonit ist für Wien: 40 Minuten lang gegen eine Energiewand laufen zu müssen, das liegt ihnen wahrscheinlich wirklich nicht.“

…über Player of the Game Taylor: „Am Anfang hat sich Wien irrsinnig gut auf ihn fokussiert, vor allem in Person von Perkovic. Als dem dann die Luft ausging haben die Taylor-Festspiele begonnen. Er kam überall auf dem Feld hin, wo er hin wollte, er war irrsinnig präsent am Rebound, irrsinnig aktiv, er hat auch oft gut die freien Leute gefunden. 1:0 Güssing gegen Wien und auch 1:0 Taylor gegen Stevens.“

…über Spiel 2: „Wien muss jetzt schon aufpassen. Am Donnerstag ist das ein absoluter Pflichtsieg für Wien, man kann nicht zwei Heimspiele an Güssing und dann glauben, dass man nach Güssing fährt und ein fünftes Spiel erzwingt. Wien steht ganz stark unter Druck und muss unbedingt die Serie ausgleichen, sonst würde ich solche Dinge wie Sweepgefahr schon in den Mund nehmen.“