Souveräner Abschluss für Salzburg gegen schwache WSG

Fußball-Serienchampion Salzburg hat das Bundesligajahr am Samstag standesgemäß zu Ende gebracht. Beim 5:0 über die WSG Tirol (Spielbericht + Video-Highlights) wurden die Gäste endgültig zum Lieblings-Heimgegner der „Bullen“, die an der Tabellenspitze den Vorsprung auf Platz zwei auf 14 Punkte ausbauten und sich nur drei Tage nach dem vielumjubelten Achtelfinaleinzug in der „Königsklasse“ keine Blöße gaben. Karim Adeyemi glänzte als „Joker“ mit einem Triplepack.

Adeyemi, nunmehr 14-facher Saisontorschütze, durfte sich erstmals im Salzburg-Dress über einen Hattrick freuen, nach genau fünf Wochen ohne Treffer umso schöner. „Anderen Leuten muss ich nichts beweisen“, meinte der von Topclubs umworbene deutsche Teamstürmer, der derzeit besonders mit Borussia Dortmund in Verbindung gebracht wird. „Es ist noch nichts fix“, meinte Adeyemi nach dem Triplepack. „Ich bin mit dem Kopf hier in Salzburg und freue mich auf die Champions League mit Salzburg.“

Für Trainer Matthias Jaissle war es wenige Tage nach dem Freudentaumel in der Champions League ein perfekter Abschluss – mit einer in der ersten Hälfte an sechs Positionen veränderten Mannschaft. Stammkräfte wie Adeyemi, Nicolas Seiwald, Luka Sucic und Noah Okafor brachte er erst in der zweiten Hälfte. Lange schaute es nach einem 2:0 aus, ehe die Hausherren im Finish dank Adeyemi (80., 83.) und Okafor (85.) noch einmal aufdrehten.

Der Vorsprung auf die Verfolger ist beeindruckend, Jaissle warnte dennoch. „Ich bleibe dabei, es kommt noch die Punkteteilung, dann schaut es nicht mehr ganz so deutlich aus“, sagte der Deutsche. „Es kann auch schnell in die andere Richtung gehen. Wir hatten ja schon eine Phase, wo wir nicht permanent drei Punkte gemacht haben.“

Diesen Abschnitt hat man letztlich souverän überwunden, nachdem von Mitte Oktober bis Ende November in der Liga einige Male Punkte liegengelassen wurden und bei Austria Klagenfurt die erste Saisonniederlage kam. „Entscheidend ist es, wenn es nicht so läuft. Deshalb war es wichtig, dass wir so eine kleine Phase durchgemacht haben“, meinte Jaissle dazu.

„Gegen Sevilla ist uns ein großer Ballast abgefallen. Es war ein super Abschluss eines erfolgreichen Jahres“, gestand er und richtete gleich den nächsten Appell an seine Truppe, die nun drei Wochen durchschnaufen darf. „Wenn am Ende kein Titel herausschaut, dann war es einfach keine gute Saison. Deshalb müssen wir dranbleiben.“

Jaissle: „Gewisser Ballast ist abgefallen“

Dranbleiben will auch die WSG, allerdings an den Top-Sechs, die vor den Sonntagsspielen zwei Punkte entfernt waren. Die Ligalage machte Trainer Thomas Silberberger nach der Partie freilich weniger Sorgen, viel mehr stimmte ihn die Art und Weise der Niederlage nachdenklich. „Wie wir uns vor den Gegentoren anstellen, das ist katastrophal“, ärgerte er sich. Am Ende stand die vierte empfindliche Niederlage in Wals-Siezenheim in Folge – Gesamttorverhältnis 1:19.

Dabei hatte Silberbergers Team im Rahmen seiner Möglichkeiten durchaus couragiert und offensiv agiert. „Da nützt mir auch die ganze Statistik nichts. Wir haben 13 Mal aufs Tor geschossen. In der ganzen Champions League haben die Salzburger keine 13 Torschüsse verteidigen müssen – aber wir schaffen es, mit 0:5 zu verlieren“, merkte Silberberger an. „Das ist extrem bitter und frustrierend (…) Das stößt mir extrem sauer auf. Vor allem die Vorstellung meiner Führungsspieler, die sich heute nur als Mitläufer präsentierten.“

Silberberger: „Wir haben uns fast alle Tore selber geschossen“

(APA) / Bild: GEPA