Sportler des Jahres Tschofenig will auch bei Olympia abräumen
Eine komplikationslose Vorbereitung ist Skispringer Daniel Tschofenig wie im Vorjahr verwehrt geblieben. Österreichs Sportler des Jahres ist dennoch zuversichtlich, dass er nach dem Gewinn des NIKI-Awards auch im Winter auf den Schanzen glänzen wird.
„Gut trainieren und so stark wie möglich zu Olympia fahren und hoffentlich mit etwas Schönem nach Hause kommen“, lautet der Plan des Vierschanzentournee- und Gesamtweltcupsiegers, der bei der WM ohne Einzelmedaille geblieben war.
Auch wenn er noch einiges an „gutem Training“ braucht, hat der 23-jährige Kärntner aus der Vergangenheit gelernt. „Der letzte Sommer war mit der Verletzung relativ schwierig. Mit Weltcupbeginn habe ich gesehen, eigentlich ist es nicht so schlecht. Ich bin einfach drangeblieben und habe gemerkt, wenn es so weitergeht, kann es zu einer richtig coolen Saison werden.“ Gesagt, getan. „Letztes Jahr habe ich (im Sommer/Anm.) einen Muskelfaserriss gehabt, heuer zwei. Ich habe mir gedacht, wenn einer schon gut ist, warum nicht zwei probieren“, nimmt er die Parallele mit Humor.
Er werde es daher heuer ziemlich ähnlich angehen wie im vergangenen Jahr. „Ich habe wieder etwas Zeit verloren. Jetzt muss ich schauen, dass ich meine Sachen beieinander habe, dann wird es hoffentlich funktionieren.“ Definitiv gut zu springen und so viel zu gewinnen wie möglich, wäre der Plan. „Aber leider kann man in unserem Sport relativ wenig planen. Wir müssen schauen, dass wir so gut wie möglich in Form in die Saison reingehen und niemandem hinterherspringen, sondern wirklich gleich wieder die Vorreiter sind.“ 2024/25 endete für Österreichs Männer mit dem Gewinn des Nationencups mit Rekord-Punktezahl, bei den NIKI-Awards gab es dafür Rang drei hinter dem Eishockey-Männerteam und den Synchronschwimmerinnen Anna-Maria und Eirini-Marini Alexandri.
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Schon als Olympia-Ersatzmann an Medaillen gedacht
Vorgenommen hat Tschofenig einen Materialwechsel, denn für das Großereignis im Februar in Predazzo will er nichts dem Zufall überlassen. „Ich will nochmals alles rausholen, um bei Olympia so gut wie möglich dazustehen. Der Ski hat von Anfang an sehr gut funktioniert, ich war relativ schnell sehr positiv gestimmt.“ Bei den Olympischen Spielen 2022 in Peking ist Tschofenig als Ersatzmann dabei gewesen. Damals habe er sich gedacht, er will künftig bei Winterspielen auch um Medaillen kämpfen. „Ich glaube, das ist auch der Plan für diese Saison.“
Die Schanzen in Predazzo hat er wie die Kollegen und Kolleginnen im September beim Sommer-Grand-Prix getestet. Für seine Freundin endete der Probelauf mit einem Kreuzbandriss, für die kanadische Ex-Weltmeisterin Alexandria Loutitt ist damit wie für die ebenfalls gestürzten und mit ähnlichen Verletzungen aus dem Rennen geworfenen Eva Pinkelnig und Haruka Kasai aus Japan die Saison vorbei.
„Leider hat es viele Verletzungen gegeben. Die Schanzen sind tricky, es wird ein bisschen abgeändert. Die kleine hat mir nicht so schlecht getaugt. Auf der großen muss ich mir anschauen, was ich da noch tun muss, dann wird es schon passen“, sagte Tschofenig. „Sie geht extrem hoch und man ist extrem schnell. Normalerweise fährt man mit 90 oder 91 km/h und nicht mit 97, was wir teilweise gehabt haben.“
(APA) / Bild: Gepa
