Stimmen zu „Talk & Tore“ mit Damir Canadi und Michael Sollbauer

  • Canadi weiter: „Da fehlen einfach ein paar Positionen in dieser Mannschaft, damit sie um die Meisterschaft mitspielen können“
  • Damir Canadi über Altach: „Es geht seit Jahren im gleichen Trott weiter“
  • Michael Sollbauer über das Unentschieden gegen Vaduz: „Es war unterirdisch“
  • Sollbauer über das kommende Rückspiel: „Die Mannschaft hat schon verstanden, dass es jetzt richtig brennt“
  • Michael Sollbauer über seine Rolle bei Rapid: „Gebe mich aber nicht damit zufrieden, dass ich nicht spiele“
  • Gerhard Struber via Schalte über die MLS: „Es herrscht eine Rieseneuphorie im Soccer“

Der Free-to-Air Montag auf Sky: Zu Gast bei „Talk & Tore“ waren HNK Sibenik-Trainer Damir Canadi und der Rapid-Spieler Michael Sollbauer.

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Alle Stimmen zu „Talk & Tore“

Damir Canadi (Trainer HNK Sibenik):
…über HNK Sibenik: „Es ist ein kleiner Verein, der versucht sich in der Liga zu etablieren. Die letzten zwei Jahre haben sie gegen den Abstieg gespielt und jetzt wollen wir den Klub stabilisieren. Im März kam ein neuer Investor, der den Klub stabilisieren will. Als Sportdirektor wurde Dario Dabac geholt und ich wurde als Trainer verpflichtet. Es ist sehr spannend.“

…über Rapid: „Man dreht nicht an den richtigen Stellschrauben. Es sind noch die selben, die den Verein weiterhin führen. Das kritisiere ich auch. Es liegt nicht immer an der sportlichen Führung, am Sportdirektor, an den Spielern. Ich weiß, wie es bei Rapid ist. Das muss man ganz klar ansprechen. Es sind die selben Leute dort und ich denke, dass dort immer Energie drinnen ist, was für die Spieler echt nicht leicht ist. Die müssen extremen Druck aushalten. Man hat das Gefühl, man muss immer für die Rapid-Fans spielen. Das soll auch so sein, aber es ist wichtig, dass man sich auf Fußball konzentriert. Man darf sich nicht zufriedengeben, wenn man einmal Zweiter wird. Man versucht das immer irgendwie auszureden. Man geht nicht dorthin, wo man wirklich was tun muss. Es ist nicht immer leicht beim SK Rapid Wien.“

…über das Vorarlberger-Derby: „Das Ergebnis war sehr überraschend für mich. Lustenau performt überragend bis jetzt. Sie haben diese Euphorie aus der zweiten Liga mitgenommen. Von den Fans her war es auch überragend. Respekt an den Trainer. Mader macht einen tollen Job. Aber ich hatte mir schon gedacht, dass bei Altach mehr Stabilität jetzt reinkommt.“

…über die Qualität von Altach unter ihm: „Wenn ein Jan Zwischenbrugger heute eine Mannschaft führen sollte, ohne ihn persönlich anzugreifen, sondern einfach von seiner Art her, wie er ist, dann ist er für mich kein Führungsspieler, sondern ein erfahrener Spieler, der 32 Jahre alt ist. Er wird aber nie eine Mannschaft führen. Das habe ich klar angesprochen. Wir haben dann auch mit Casali einen Umbruch gestartet. Das war eine ganz schwere Entscheidung, speziell für mich als Trainer. Es war aber auch die richtige Entscheidung. Nuhiu war unter mir nicht ganz fit und jetzt ist er wieder fit und kann der Mannschaft auch helfen. Damals habe ich es ganz klar angesprochen. Ich denkem dann reicht es auch nicht aus mit diesen Verpflichtungen. Die Mannschaft hat dann auch gewisse Dinge entschieden, die ich nicht hingenommen habe und auch nicht hinnehmen kann. Der Verein hat sich dann gegen mich entschieden. Das ist auch Ordnung. Es passiert aber wieder dasselbe. Es geht seit Jahren im gleichen Trott weiter. Ich wünsche dem SCR Altach nur das Beste, der hat mir eine Trainerkarriere ermöglicht.“

…über den LASK und Marin Ljubicic: „Ein Spieler, den ich auch zu Sibenik holen wollte. Ich war im Kampf mit dem LASK. Leider konnte ich ihn nicht motivieren, dass er zu Sibenik geht. Er wollte unbedingt den Schritt ins Ausland machen. Er macht einen richtig guten Job bis jetzt. Ich ärgere mich natürlich, dass ich ihn nicht bekommen habe.“

…über den Stress des Trainerberufes: „Es kommt relativ schnell die Kritik. Es gibt auch kaum mehr Geduld. Es geht dann schon ins Eingemachte, wenn man liest, es ist immer dieselbe Person dran schuld. Man nimmt es dann mit. Speziell bei Rapid kann keiner so hart sein und sagen, er steckt es alles weg. Man braucht Zeit. Wenn mal Stabilität gegeben ist, dann kommt auch Erfolg. Leider werden aber viele andere Menschen sehr nervös. Sie wollen alle Erfolg haben und in den nächsten zwei Monaten gleich mal Meister werden. So funktioniert es nicht. Red Bull hat es uns vorgemacht, wie Erfolg richtig geplant werden kann. Und daran sollten wir uns mal halten und vom eigenen Ego mal runtertreten. Das ist für jeden Verein in Österreich mal wichtig. Was aber in der Vergangenheit passiert ist, interessiert auch keinen mehr. Wer wen gebracht hat oder wer wen verkauft hat. Es geht immer nur ums persönliche Ego. Es geht immer um den Ist-Zustand der sportlichen Entwicklung. Wo steht die Mannschaft heute? Ist Rapid so gut? Wenn ich auf den linken Außenverteidiger schau, ohne irgendwen anzugreifen, da fehlen einfach ein paar Positionen in dieser Mannschaft, damit sie um die Meisterschaft mitspielen können. Da darf man sich nicht selbst irgendwo starkreden.“

…über die Wertschätzung im Ausland: „Im Ausland gibt es keine Vorurteile. So lernst du auch die Menschen kennen auf jeder Ebene. Da fängt man bei null an und man muss sich diese Dinge auch erarbeiten. Im eigenen Land ist es dann vielleicht ein bisschen anders. Da hat man viele Kenntnisse und weiß, mit wem man es zu tun hat. Es ist wahrscheinlich am schwierigsten in der eigenen Stadt oder im eigenen Dorf zu arbeiten. So war es ja bei mir damals bei Rapid. Wenn du genau weißt, wie jeder zu seinem Job gekommen ist, und das habe ich gewusst, weil ich 10 Jahre lang im Amateurbereich gearbeitet habe, dann ist es nicht immer gut. Dann geht man vielleicht auch zu direkt damit um. Vor allem wenn dann vom jemanden was kommt, der dir was erklären will, aber selber nie in dieser Verantwortung gestanden ist. Es ist immer leicht von der Seite zu reden, aber in dieser Verantwortung zu stehen ist das Entscheidende.“

Michael Sollbauer (SK Rapid Wien):
…über das Euro-League Spiel gegen Vaduz: „Es war schon während dem Spiel in der Halbzeitpause und nach dem Spiel ganz klar, das es alles andere als gut war dieses Spiel. Das brauchen wir nicht gut reden. Das war bei weitem nicht das, was Rapid zeigen sollte. Es war unterirdisch unsere Leistung. Dementsprechend haben wir jetzt auch die Zeit genutzt seit Donnerstag, um dieses Spiel aufzuarbeiten. Also es hat ganz klare Ansagen vom Trainerteam gegeben. Es wurde uns auch ganz klar gezeigt, woran es gefehlt hat. Dementsprechend haben wir uns auch ziemlich viel angeschaut. Da haben wir dann auch ein Gefühl dafür bekommen, wie schlimm es war.“

…warum es so schlecht lief: „Ich hatte schon ein Gefühl im Spiel, dass wir null Zugriff hatten. Wir waren gefühlt nicht am Platz. Wir waren nicht vorbereitet darauf. Natürlich haben wir im Vorfeld Videomaterial bekommen und sind vorbereitet worden, aber wir waren, als das Spiel begonnen hat, nicht am Platz. Wir können froh sein, dass das Ergebnis so ist, wie es jetzt ist. Mit 1:1 haben wir noch super Chancen im Rückspiel. Ganz klar ist, so eine Leistung sollte in Zukunft nicht mehr passieren.“

…über das kommende Rückspiel: „Es ist die Erwartungshaltung schon so, dass wir da drüber kommen wollen. Die Qualität stimmt mich zuversichtlich. Auch wenn es bei diesem Spiel nicht ersichtlich war. Ich weiß aber, dass genug Qualität in der Mannschaft da ist. Fakt ist, dass wir es am Platz bringen müssen. Die Mannschaft hat schon verstanden, dass es jetzt richtig brennt. Es geht jetzt deutlich mehr zur Sache im Training. Ich denke schon, dass es vielleicht sogar gut war. Vielleicht können wir was Positives daraus jetzt schließen und vielleicht war es zum richtigen Zeitpunkt. Wir sind voller Zuversicht dieses Spiel zu gewinnen.“

…ob die Rotation bei Rapid zu groß ist: „Das muss man so nehmen, wie es kommt. Es wird halt darauf geschaut, dass die Mannschaft frisch bleibt und die Spieler verletzungsfrei bleiben. Trotzdem glaube ich, dass es gut wäre, wenn man sich öfters einspielt und es mehr Abläufe, Automatismen gibt. Wir sind aber alle Profis und ich kenne das aus meinen Stationen im Ausland, dort wurde auch dreimal die Woche gespielt, da gab es auch keine 30 Spieler Kader und mann konnte zwei Mannschaften daraus machen. Sondern wir haben gespielt und gespielt, solange es ging. Ich glaube es wäre ganz gut, wenn gewisse Mechanismen und Abläufe reinkommen. Wir haben es bis jetzt immer relativ gut durchgemischt.“

…über die ständig wechselnde Innenverteidigung bei Rapid: „Das ist ganz schwierig. Vor allem für mich als neuen Spieler ist es dann noch ein Stück schwieriger. Die anderen sind schon länger da und wissen, wie die anderen ticken. Es dauert einfach, bis man die Spieler kennenlernt. Ich habe bis jetzt mit Kevin am öftesten gespielt und vom Gefühl her tue ich mir mit ihm am leichtesten. Ich nehme es aber so wie es ist.“

…über Gerhard Struber: „Er investiert sehr viel Energie, Entschlossenheit und Vertrauen in eine Saison. Er betreibt sehr viel Aufwand und ist sehr akribisch. Er vermittelt auch sehr gut, was er haben will. Das, was ihn ausgemacht ist, dass er es schafft, Spieler für seinen Weg zu begeistern. Das war für mich wie eine Art Magnet. Er hat mich mit seiner Art und Weise gefangen. Für mich die wichtigste Trainerperson in meiner Karriere. Ich konnte sehr viel lernen unter ihm.“

…über seine Rolle bei Rapid: „Ich bin schon immer bei meinen Stationen, um zu spielen. Es ist immer mein Anspruch an mich selber, dass ich so viel als möglich Spiele in den Beinen hab und am Platz stehe. Die Entscheidung obliegt dann immer dem Trainer. Ich gebe mich aber nicht damit zufrieden, dass ich nicht spiele. Ich bin aber da kein Unruhestifter, denn die Mannschaft und der Erfolg des Vereins stehen über allem. Für mich ist es aber nicht zufriedenstellend. Ich kann aber schon damit umgehen.“

Gerhard Struber (Trainer New York Red Bulls) via Schalte:
…über seine Zeit bei Barnsley mit Michael Sollbauer: „Es waren magic moments mit ihm. Solche Momente schweißen auch zusammen. Es war auch nicht immer alles lustig in dieser Phase. Er hat einen wahnsinnigen Einfluss gehabt in der Kabine, dass wir dann in der Liga geblieben sind. Neben seiner fußballerischen Qualität hat er auch unter Beweis gestellt, dass er ein Mentalitätsmonster ist in allen Richtungen.“

…über die kommenden Playoffs in der MLS: „Wir sind gut dabei. Die Experten haben uns nicht in diesem Bereich gesehen. Wir haben in viele Richtungen überraschen können. Wir sind stabil in den Playoffs drinnen, aber wir wissen, wie eng da jedes einzelne Spiel ist. Wir müssen da auf Anschlag sein, um es dann am Ende zu realisieren. Unser großes Ziel ist es mal die Playoffs zu realisieren und dafür hauen wir alles in die Waagschale.“

…über die Entwicklung der MLS: „Immer mehr amerikanische Jungs gehen den Weg über die MLS in eine europäische Top-Liga. Die Entwicklung ist riesig hier, weil durch die Weltmeisterschaft 2026, die hier stattfinden wird, investieren viele Vereine auf einem sehr hohen Niveau in die Ausstattung und die Spieler. Es herrscht eine Riesenaufbruchstimmung. Die Stadien sind ausverkauft. Wir spielen teilweise vor 50.000 Zuschauern. Es herrscht eine Rieseneuphorie im Soccer.“

…ob er über nach Europa wieder zurückkehren wird: „Als Trainer so weit in die Zukunft zu schauen ist ein gefährliches Spiel, weil man sollte immer im Hier und Jetzt sein. Es geht zu schnell in alle Richtungen. Man sollte relativ demütig sein und nicht von den großen Ligen reden, wenn man die Hausaufgaben noch nicht realisiert hat.“