Sturm lässt in Mattersburg Punkte liegen

(APA) Das Trainerdebüt von Gerald Baumgartner bei Schlusslicht SV Mattersburg ist geglückt. Die Burgenländer feierten am Samstag im Heimspiel der 21. Runde gegen Herbstmeister SK Sturm Graz einen 1:0-Erfolg und holten damit im ersten von 16 „Endspielen“ gleich einmal wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Der Rückstand auf den Vorletzten SKN St. Pölten wurde auf einen Zähler verringert.

Röcher bringt Mattersburg überraschend in Führung

Auch der Achte SV Ried ist nur noch drei Zähler entfernt. Thorsten Röcher avancierte im Pappelstadion schon vor der Pause mit seinem dritten Saisontreffer (35.) zum Matchwinner. Die Grazer verpatzten einen Tag nach der bekannt gewordenen Vertragsverlängerung von Coach Franco Foda bis Sommer 2019 den Frühjahrsstart völlig. Es war ihre erste Niederlage in einem Frühjahrs-Auftaktspiel seit einem Heim-1:3 gegen Kapfenberg 2009. Der Rückstand des Dritten auf das punktgleiche Führungsduo Red Bull Salzburg und SCR Altach wuchs auf vier Punkte an.

Foda: „Waren nicht entschlossen genug“

 

Baumgartner setzte in seinem ersten Pflichtspiel als Ivica-Vastic-Nachfolger auch aufgrund der Sperre von Patrick Bürger an vorderster Front auf Stefan Maierhofer. Der 2,02-Meter-Mann kam zum ersten Mal seit dem 13. Dezember 2014 – einem 0:6 in Ried im Wiener-Neustadt-Dress – in der Bundesliga zum Einsatz. Mit der Salzburg-Leihgabe David Atanga stand auch der zweite von drei Zugängen in der Anfangsformation. Bei den Grazern mussten die Neuen vorerst auf der Bank Platz nehmen.

Von dort sahen sie wie die 3.200 Zuschauer vor der Pause zwar eine optisch überlegene Sturm-Mannschaft, die sich aber kaum gefährlich in Szene setzen konnte. Torgefahr gab es nur durch Weitschüsse, einer von James Jeggo ging hauchdünn vorbei (17.), bei einem von Fabian Koch parierte Markus Kuster mit der Faust (30.). Sonst waren vor allem viele Fehlpässe zu sehen, diese aber auch aufseiten der Hausherren.

Maierhofer erklärt wieso Mattersburg die Klasse halten wird

 

Die Burgenländer präsentierten sich trotzdem im Gegensatz zum Herbst verbessert, waren zweikampfstärker als der Gegner und gingen mit der dritten Chance nach zwei Atanga-Schüssen (22., 32.) auch in Führung. Es war zugleich das einzig wirkliche spielerische Highlight in Hälfte eins. Der von Maierhofer per Kopf bediente Michael Perlak spielte ideal für Röcher in den Lauf, der die Aktion mustergültig ins lange Eck abschloss (35.).

Gleich nach Wiederbeginn gab es beinahe auf beiden Seiten einen Torjubel. Ein abgefälschter Hierländer-Schuss verfehlte nur knapp das Tor (47.), ein Mattersburg-Treffer wurde zurecht wegen Abseits nicht anerkannt (49.). Die über weite Strecken ideenlosen Gäste konnten die Mattersburger erst in der Schlussphase in der eigenen Hälfte einschnüren.

Kuster wehrte einen abgefälschten Baris-Atik-Schuss ab (78.). Die Großchance auf den Ausgleich setzte Andreas Gruber vom Sechzehner drüber (83.). An der Niederlage konnten auch die im Verlauf der zweiten Hälfte eingewechselten Zugänge Seifeddin Chabbi und Atik nichts ändern. Das hatte auch mit der starken Defensivleistung der Burgenländer zu tun, die nun 15 ihrer insgesamt 17 Punkte in dieser Saison zu Hause geholt haben.