Österreichs Davis-Cup-Team steht nach dem ersten Tag der Qualifikationsrunde in Rijeka gegen Kroatien nach zwei Niederlagen überraschend schon mit dem Rücken zur Wand. Nach der eingeplanten 3:6,5:7-Niederlage von Dennis Novak gegen den Weltranglisten-23. Borna Coric, musste sich auch Dominic Thiem im zweiten Einzel geschlagen geben. Der Ex-US-Open-Sieger unterlag dem im Ranking 22 Plätze hinter ihm liegenden Borna Gojo vor rund 2.000 Fans mit 3:6,6:7(2).
Damit ist der Traum vom zweiten Aufstieg in die Finalrunde der Weltgruppe nach 2021 in weite Ferne gerückt. Denn die Truppe von Davis-Cup-Kapitän Jürgen Melzer muss nun am Sonntag (ab 13.00 Uhr) sowohl das Doppel als auch die beiden ausständigen Einzel gewinnen, um den Spieß noch umzudrehen. Gelingt dies nicht, muss wie im Vorjahr im September gegen den Abstieg aus der Weltgruppe I gespielt werden.
Novak unterliegt Coric: ÖTV-Team gegen Kroatien im Rückstand
Für Thiem begann sein Comeback nach fast dreieinhalb Jahren für den ÖTV schon nicht nach Wunsch: Zunächst konnte er im Auftakt-Game einen Breakball nicht verwerten, dann musste er zum 1:3 selbst sein Service abgeben. Bei 2:4 fand Thiem zwei Rebreak-Möglichkeiten vor, doch es war Gojo, der auf 5:2 davonzog. Nach 41 Minuten stellte der Außenseiter, der unter anderem mit krachendem Service beeindruckte, mit einem Zu-Null-Aufschlag-Game auf 6:3.
Kompromisslos und mit enormem Druck war die Nummer 121 der Welt und nach dem Ausfall von Marin Cilic kroatische Nummer zwei gegen Thiem letztlich nie in Gefahr. Ein teilweise auch verkrampft wirkender Thiem fand in dem Match auf hohem Niveau kein Mittel gegen den 1,96-m-Mann, auch wenn Satz zwei weit enger verlief.
Thiem gibt Wende in zweitem Satz aus der Hand
Während Gojo bei seinen Aufschlag-Spielen ungefährdet war, verhinderte Thiem bei 3:3 das Break gerade noch. Bis zum 5:5 ging es in der Tonart weiter, wobei Thiem bei einer 5:4-Führung zumindest einmal in die Nähe einer Breakchance, nämlich auf Einstand, kam. Thiem wehrte bei 5:5 drei Breakballe ab und stellte das 6:5, her. Unbeeindruckt auch vom engeren Zwischenstand servierte sich Gojo ins Tiebreak, in dem Thiem nach einem Doppelfehler zum 1:3 in Rückstand geriet und sich bei 2:6 nach 1:45 Stunden vier Matchbällen gegenübersah. Gojo verwertete gleich den ersten mit einem krachenden Returnwinner.

(APA).
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