Thorsten Fink zwischen „Kulturschock“ und Corona-Krise

Auch in Japan steht der Fußball aktuell still. Vissel Kobe-Trainer Thorsten Fink befindet sich immer noch in seiner neuen Wahlheimat. Im Videopodcast mit Sky-Reporter Johannes Brandl spricht er über die momentan sehr schwierige Situation aufgrund der Corona-Krise, den Meisterschaftstart und eine respektvolle Kultur, die er so nicht erwartet hatte.

Die Meisterschaft wurde zwar auch unterbrochen, die gesellschaftlichen Einschränkungen sind in Japan jedoch um einiges lockerer als in Europa. „Die Geschäfte sind noch auf. Jeder ist natürlich vorsichtiger [..] aber wir können hier noch viel machen. Bis auf das, dass die Saison noch nicht begonnen hat, ist es relativ normal hier.“, erzählt Fink.

Japanische Meisterschaft soll am 09. Mai weitergehen

Es gibt auf der ganzen Welt viele Fragezeichen rund um die aktuelle Situation. Auch der 52-Jährige ist ratlos, wie und ob es mit dem Fußball weitergehen wird. Fink hofft zwar, dass der Meisterschaftsstart wie geplant am 09. Mai stattfinden kann, zweifelt jedoch stark daran.

Der Ligastart wurde bereits des Öfteren nach hinten verschoben: „Erst hieß es, dass es auf 3. März verschoben wird, dann auf 18. März, dann irgendwann im April und jetzt auf einmal Mai. Man muss sich immer neu einstellen.“, so Fink. Für den Trainer eine durchaus herausfordernde Situation: „Es war sicherlich nicht einfach, du musst die Mannschaft ja bei Laune halten.“

Fink über den – nicht vorhandenen – Kultur-Schock

Thorsten Fink war anfangs überrascht über das Leben in seiner neuen Heimat: „Das Leben ist auch nicht anders als bei uns in Deutschland. Es ist sicherlich andere Kultur, das ist ganz klar. Die Leute sind sehr respektvoll, wenn man in ein Geschäft oder ein Restaurant geht. Auch die Spieler sind sehr respektvoll.“

Einen Punkt, den der Ex-Austria Wien-Trainer so gar nicht kennt: „Die Fans sind nicht so, dass du ausgebuht wirst, auch wenn man verliert, weil man verliert ja nicht extra. Die sehen das so, das ist ein Event und wenn man verliert, dann geht man davon aus, dass wir das beste gegeben haben“, zeigt sich der Deutsche von der japanischen Fankultur begeistert.