Titel als Ziel: Österreich startet EM-Reise in Frankreich

Das österreichische American-Football-Nationalteam startet am Sonntag (14.00 Uhr) ins Abenteuer Europameisterschaft. Angestrebt wird von der Mannschaft von Cheftrainer Max Sommer eine – Modus-bedingt – lange Reise, an deren Ende im kommenden Jahr der erste EM-Titel für Rot-Weiß-Rot stehen soll. Zum Auftakt wartet in Marseille mit Frankreich ein schwerer Brocken. „Wir wollen Geschichte schreiben“, ließ Sommer aber keinen Zweifel an den großen Ambitionen des AFBÖ.

Mit Frankreich haben die Österreicher noch eine Rechnung offen, 2018 setzte es im EM-Finale in Finnland eine 14:28-Pleite. Um die Chance auf Gold zu wahren, muss zum Auftakt ein Sieg her. „Das ist ‚win or go home‘. Mit einer Niederlage in Frankreich wissen wir, dass die Kampagne vorbei ist. Dementsprechend ist es wie ein Finale für uns“, erklärte Sommer, der die Stärken des Gegners kennt. „“Groß, schwer, schnell – das sind die Trademarks von Frankreich. Sie sind meist das athletischere und schnellere Team am Platz. Darauf müssen wir uns vorbereiten.“

Den letzten Schliff erhält das Nationalteam, dass sich aus der heimischen ELF- und AFL-Elite zusammensetzt, im dreitägigen Trainingscamp in Wien seit Donnerstag. Fehlen wird Verteidiger Thomas Schaffer, der derzeit Gespräche über ein NFL-Engagement führt. Zwei Wochen später (23. Oktober) empfängt die AFBÖ-Truppe, die 2021 EM-Fünfter war, dann Ungarn in Wien. Werden beide Spiele gewonnen, haben Sommer und Co. in einem Jahr die Gelegenheit, in zwei weiteren Spielen den EM-Titel zu holen. Im Falle einer oder zwei Niederlagen finden 2023 Platzierungsspiele statt.

AFBÖ-Generalsekretär Christoph Seyrl bezeichnete diesen Modus als „katastrophal, aber geringstes Übel“. Nicht glücklich damit ist auch Sommer, der den Turnier-Charakter vermisst. „Dieses übers Jahr verteilte ‚ein Spiel hier, ein Spiel da‘ macht es sehr schwierig, Bestleistungen aufs Feld zu bringen. Internationales Flair fehlt diesem Turniermodus zur Gänze.“ Man sei dennoch hochmotiviert, den Titel endlich nach Österreich zu holen. Amtierender Europameister ist übrigens Italien.

(APA)/Bild: GEPA