Topgesetzte Barty mühelos ins Wimbledon-Halbfinale

Ashleigh Barty ist am Dienstag regelrecht ins Halbfinale des Tennis-Grand-Slam-Turniers von Wimbledon gestürmt. Die Weltranglistenerste fertigte ihre australische Landsfrau Ajla Tomljanovic mit 6:1,6:3 ab. Im Kampf um den Finaleinzug geht es am Donnerstag gegen die Deutsche Angelique Kerber, die den Rasen-Klassiker 2018 für sich entschieden hat. Im zweiten Halbfinale trifft die als Nummer zwei gesetzte Aryna Sabalenka aus Belarus auf die Tschechin Karolina Pliskova.

Barty war ungefährdet und wackelte nur kurz im Finish des zweiten Satzes, wo Tomljanovic beinahe aus einem 1:4-Rückstand noch auf 4:4 gestellt hätte. Die Favoritin erfing sich nach kurzer Schwächephase aber schnell wieder und brachte den Sieg nach nur etwas mehr als einer Stunde in trockene Tücher. „Ein Traum wird wahr, ich genieße jede Minute“, sagte Barty. Ihre eigene Bestmarke schraubte sie weiter nach oben, nach dem zuvor das Achtelfinale 2019 ihr bestes Abschneiden in Wimbledon gewesen war.

Die 33-jährige Kerber hat ihr da einiges voraus, peilt sie doch bereits ihr drittes Endspiel am „Heiligen Rasen“ an. Die Nummer 28 der Welt schaltete die Tschechin Karolina Muchova mit 6:2,6:3 aus und stand dabei auch nur 1:15 Stunden auf dem Platz. Kerber stand auch 2012 und 2016 im Halbfinale, vor fünf Jahren erreichte sie erstmals das Endspiel.

Sabalenka beendete mit 6:4,6:3 den Erfolgslauf der Tunesierin Ons Jabeur, die in London als erste Araberin ins Viertelfinale eingezogen war. Die 23-jährige aus Minsk hat bisher zwei Sätze abgegeben, die auf Position acht gereihte Pliskova hat hingegen nach einem mühelosen 6:2,6:2 gegen die Schweizerin Viktorija Golubic noch eine weiße Weste.

Nach dem 2:2 gewann die Finalistin der US Open 2016 sieben Games in Serie und ging nach 81 Minuten als Siegerin vom überdachten Court. Die 29-jährige Pliskova prolongierte ihren Siegeslauf, nachdem die ehemalige Nummer eins der Welt am Tag zuvor erstmals ins Viertelfinale von Wimbledon eingezogen war.

Im ersten Match des Tages hatte der Pole Hubert Hurkacz für eine weitere Überraschung im Männerbewerb gesorgt. Der Gewinner des Masters-1000-Turniers in Miami im April bezwang den als Nummer zwei gesetzten Russen Daniil Medwedew in einem am Vortag bei 4:3 im vierten Satz wegen Regens abgebrochenen Match mit 2:6,7:6(2),3:6,6:3,6:3. „Ich bin ausgeschieden und weiß nicht warum. Das passiert nicht oft, dass ich keine Erklärung dafür habe, warum ich nicht gut spielen konnte“, resümierte der 25-Jährige. Als Nummer zwei der Welt sei das Erreichen der 4. Runde ein „sehr schlechtes“ Resultat.

Auch die als Nummer drei (Stefanos Tsitsipas), vier (Alexander Zverev) und fünf (Andrej Rublew) eingestuften Spieler sind in Wimbledon schon ausgeschieden. „Ich wusste, dass ich einen starken Start brauchte und ich glaube, ich habe einen recht guten Job gemacht“, sagte der 24-jährige Hurkacz, der die Fortsetzung gleich mit einem Break begonnen hatte. Das gelang ihm zu Null auch zu Beginn des letzten Satzes und nach einem weiteren Aufschlagverlust Medwedews war dessen Schicksal besiegelt.

Nächster Prüfstein für Hurkacz ist der Rekordsieger Roger Federer. „Roger, so wie er auftritt und mit den Titeln, die er gewonnen hat, ist eine echte Inspiration“, erklärte Hurkacz. „Ich hoffe, dass ich auch etwas Unterstützung der Fans bekomme.“

(APA)

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