Topleistung in Moskau bringt WAC Finale gegen Feyenoord

Der WAC hat in der Fußball-Europa-League den nächsten großen Schritt Richtung Sechzehntelfinale gemacht. Die Wolfsberger feierten am Donnerstagabend bei minus fünf Grad und Schneetreiben in Moskau einen verdienten 1:0-(1:0)-Sieg (Spielbericht) über den sechsfachen russischen Meister ZSKA, der auch siebenmal Sowjet-Champion war und 2005 den UEFA-Cup gewann. Dass der Kader der Moskowiter zehn Mal so teuer ist wie jener der Kärntner, davon war erneut nichts zu sehen.

„Das ist für uns ein Riesenerfolg, die ganze Mannschaft hat eine Topleistung gebracht“, betonte WAC-Trainer Ferdinand Feldhofer nach der Partie, auf die er seine Mannschaft wie schon beim 1:1 im Auftaktduell am 22. Oktober in Klagenfurt perfekt eingestellt hatte. Und seine Spieler setzten den Match-Plan genauso perfekt um wie beim fulminanten 4:1-Triumph in Rotterdam gegen den 15-fachen niederländischen Meister Feyenoord.

„Vielleicht waren wir die besseren Skifahrer“

Dieser gastiert nun am Donnerstagabend (21.00 Uhr) beim WAC und steht unter Siegzwang, will er noch seine Zielsetzung Sechzehntelfinale erreichen. Den Lavanttalern genügt dagegen schon ein Remis zum erstmaligen Einzug in die K.o.-Runde der letzten 32. „Wir haben unser Ziel erreicht, das Entscheidungsspiel gegen Feyenoord nächste Woche. Wir dürfen also weiter träumen und sind auf keinen Fall fertig“, versicherte Feldhofer nach der „wirklich sehr reifen und auch sehr disziplinierten Leistung“ seiner Mannschaft.

„Wir haben gewusst, dass wir ZSKA von Anfang unter Druck setzen müssen. Das ist uns sehr gut gelungen“, lautete die Antwort des 41-Jährigen auf die Frage der verdutzten russischen Journalisten, wie es der krasse Außenseiter schaffen konnte, den aktuellen Tabellenzweiten der russischen Premjer-Liga mit wenigen Ausnahmen neuerlich in Schach zu halten. Dazu habe seine Elf aber auch die unwirtlichen Verhältnisse perfekt angenommen. „Vielleicht waren wir heute die ein bisschen besseren Skifahrer“, scherzte Feldhofer.

Doch nicht nur hinten standen die Gäste sicher, sie setzten auch immer wieder vorne Nadelstiche. Das Traumtor von Dario Vizinger (22.), der Russlands Tormann-Routinier Igor Akinfejew mit einem perfekten Schuss aus 25 Metern bezwang, brachte deshalb drei Punkte, wobei der Sieg auch höher hätte ausfallen können. „Wir ließen in der ersten Hälfte generell eher nur Halbchancen des Gegners zu und hätten sogar noch höher in Führung gehen können“, wusste Feldhofer.

Peretz auf neuer Position sehr auffällig

Unmittelbar nach der Pause verhinderte dann eine Glanzparade von Akinfejew das 0:2 (46.). Der 34-Jährige, der schon seit 17 Jahren Stammkeeper bei ZSKA ist und insgesamt 111 Länderspiele für Russland bestritten hat, musste dabei seine ganze Klasse aufbieten, um den Schuss von Eliel Peretz in den Corner zu drehen.

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Der WAC-Legionär aus Israel zählte zu den auffälligsten Spielern auf dem Hybridrasen der Arena in Moskau. Eigentlich war er als „Achter“ verpflichtet worden, doch durch den Ausfall von Mittelstürmer Cheikhou Dieng schlüpfte er nun in eine offensivere Rolle. „Wir hatten da eine neue Idee aus taktischen Gründen, wo er uns einfach wirklich sehr viel bringen kann mit seinen Fähigkeiten. Deswegen bringen wir ihn da, wo er wirklich sehr flexibel und sehr unberechenbar für den Gegner sein kann“, erläuterte Feldhofer.

Zentrumsspieler Mario Leitgeb war „richtig stolz auf die Truppe. Wir haben heute wirklich als Team den Sieg eingefahren“, lautete der treffende Kommentar des 32-jährigen Routiniers. „Wir müssen uns jetzt einfach belohnen für das heute“, forderte indes Linksverteidiger Jonathan Scherzer bereits mit Blick auf das abschließende Match der Gruppe K gegen Feyenoord.

„Nicht viele Leute haben uns das zugetraut, dass wir da am letzten Spieltag mit einem Unentschieden die Gruppe überstehen können. Das ist natürlich unglaublich aus österreichischer Sicht“, meinte Leitgeb. „Jetzt wollen wir den letzten Schritt auch noch machen, ganz klar. Wir haben Feyenoord auswärts schlagen können. Wir haben jetzt den Willen und Glauben, dass wir das auch zu Hause schaffen können.“

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(APA) / Bild: GEPA