Transferfenster in Österreich: Niemand lehnt sich weit hinaus

Österreichs Bundesligisten haben im sommerlichen Transferfenster bisher eine eher abwartende Haltung eingenommen.

Meister Salzburg fiel zunächst nur durch Verkäufe von Leistungsträgern auf, ehe die „Bullen“ erst vergangene Woche mit dem Dänen Rasmus Kristensen einen namhaften Zugang vermeldeten. Die Konkurrenz besserte nach Abgängen zumeist durch ablösefreie Spieler nach.

Die Vereine könnten in den ersten Wochen nach dem Ligastart am Wochenende noch Spieler verpflichten. Die Sommer-Transferzeit endet heuer am 2. September um 24.00 Uhr. Danach können nur noch vertragslose Kicker geholt werden.

„Augen und Ohren offen“

„Ich bin sicher, dass alle Vereine noch Augen und Ohren offen haben“, vermutete Admira-Trainer Reiner Geyer, der in seiner Meinung nicht alleine war. „Nach drei, vier Runden kann sich schon noch etwas ändern, da wird die eine oder andere Mannschaft noch reagieren“, meinte auch Mattersburgs Franz Ponweiser.

Der LASK und Rapid füllten die Taschen mit Verkäufen. Joao Victor brachte den Linzern nach seinem Transfer zu Wolfsburg mit kolportierten 3,5 Mio. Euro in etwa die Summe ein, die die Wiener für Boli Bolingoli von Celtic Glasgow erhielten.

Die Hütteldorfer füllten die Lücke mit einer Stammkraft der Oberösterreicher. Maximilian Ullmann kam dank einer Ausstiegsklausel. Beim LASK – der für den bevorstehenden Abgang des Linksverteidigers bereits Flügelspieler Rene Renner von Mattersburg verpflichtet hatte – war man darüber wenig erfreut.

LASK stellt sich breiter auf

Ansonsten versuchten die im Herbst fix in einer Europacup-Gruppenphase stehenden Linzer, den Kader breiter aufzustellen. Außer Renner stießen noch Thomas Sabitzer, Valentino Müller und David Schnegg zu den Athletikern.

Gerade für Vereine wie Rapid, Austria und Sturm scheint es schwieriger geworden zu sein, tiefer in die Taschen zu greifen. Bei Rapid monierte Trainer Dietmar Kühbauer, dass Spieler automatisch teurer würden, wenn Interesse vonseiten der Grün-Weißen bestünde. Zoran Barisic nahm das große Ganze ins Auge.

Barisic: „Preise explodieren“

„Ich habe bemerkt, wie die Preise explodiert sind. Nicht nur auf dem heimischen, sondern auf dem internationalen Markt. Da geht es schon immer wieder im Summen, wo wir uns die Haare raufen alle miteinander“, erklärte Rapids Sportchef.

„Ablösefrei“ war demnach das Wort, das bei den meisten Transfers der drei Traditionsclubs aufschien. Die Austria gab für ihre Neuzugänge praktisch nichts aus, bei Sturm erregte die Rückkehr des nach seinem Abschied aus Salzburg vereinslosen Christoph Leitgeb das größte Aufsehen. Dazu wurde Thorsten Röcher leihweise von Ingolstadt zurück an die Mur gelotst.

„Bei uns, Austria und Rapid ist es brutal abhängig von Vertragslaufzeiten“, meinte Sturm-Trainer Nestor El Maestro. So versuchte sein Verein bisher erfolglos, überzählige Spieler wie Emeka Eze oder Philipp Hosiner anzubringen.

Abseits der Topvereine verbuchte die Admira mit dem Verkauf von Sasa Kalajdzic zum VfB Stuttgart kolportierte 2,5 Millionen Euro auf das Vereinskonto.

Altach holte ein Dutzend neue Spieler und krempelte den Kader kräftig um.

Transfersperre „blockiert“ St. Pölten

Zur Untätigkeit gezwungen wurde indes der SKN St. Pölten. Die von der FIFA auferlegte Transfersperre beschäftigt die Niederösterreicher weiterhin. Nur letzte Saison verliehene Profis sind davon ausgenommen. Dabei hätte St. Pölten Verstärkungen an der Angel. „Natürlich haben wir den einen oder anderen im Auge. Wir haben auch Spieler, die schon länger mittrainieren“, berichtete Trainer Alexander Schmidt.

(APA)

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