Verstappen muss vom Podium: „Strafe zerstört den Sport“

Max Verstappen feiert sein großartiges Überholmanöver, fährt vor auf Platz drei. Doch kurz vor der Siegerehrung wird der Niederländer bestraft und muss Kimi Räikkönen weichen. Das sorgt für Unverständnis bei den Verantwortlichen.

Verstappen setzt sich auf den letzten Metern vor Räikkönen im Ferrari, der vorher noch Sebastian Vettel vorbeiziehen lässt. Nach Abschluss des Rennens stellt der Red Bull-Pilot sein Auto zu den Podiumsfahrern, trägt schon die pinke Kappe für die Pokalübergabe.

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Doch dann der Moment: Eine Strafe über fünf Sekunden wegen Abkürzen der Strecke wirft den Youngster auf Platz vier zurück. Ein Rückschlag nach einem starken Rennen und einem Wochenende, an dem seine Vertragsverlängerung beim britischen Rennstall verkündet wurde.

Das bestrafte Überholmanöver im VIDEO

„Es war ein Abkürzen innen über den Randstein mit allen vier Rädern. Ich habe gedacht er sagt, dass er es macht, um eine Kollision zu verhindern“, schätzt Sky Experte Marc Surer das Überholmanöver auf der finalen Runde ein.

Marko: „Das zerstört den Sport“

Weniger sachlich reagierten die Verantwortlichen bei Red Bull. Motorsport-Chef Helmut Marko übt gegenüber Sky Sport harte Kritik an der Entscheidung: „Solche Entscheidungen zerstören den Sport. Das war ein sensationelles Rennen und eine sensationelle letzte Runde. Ich will da gar nicht ins Detail gehen, aber da waren mehrere Szenen in diesem Rennen, wo andere Autos auch die Strecke verlassen.“

Besonders die für solche Fälle verantwortlichen Renn-Marshalls bekommen den Frust ab. „Diese Marshalls hier waren die gleichen, die letztes Jahr das Desaster in Mexiko verursacht haben. Sofort ist die Entscheidung gekommen, es wurde niemand angehört, nichts. Wenn man Paragraphen reiten will, dann gratuliere – bestens gelungen“, sagt Marko.

Unterstützung erhält er aus dem Mercedes-Lager: Nicki Lauda empfindet das Einschreiten der Offiziellen ebenfalls als übertrieben: „Das ist Rennfahren am höchsten Limit. Nur wenn es gefährlich wird, dann sollen sie einschreiten. Ich verstehe nicht, warum wir wieder in die Steinzeit zurückgefallen sind. Das versteht kein Mensch, er ist ein super Rennen gefahren und steht nicht auf dem Podium. Das kann man der Außenwelt nicht verkaufen“, so Lauda am Sky Mikro.

Horner: „Das ist eine fürchterliche Entscheidung der Stewards“

Aus Red-Bull-Sicht endete das 17. Rennen der Saison daher enttäuschend. „Ich glaube, das ist eine fürchterliche Entscheidung der Stewards. Die Autos waren das ganze Wochenende neben der Strecke“, echauffierte sich Teamchef Christian Horner. „Ich glaube, sie haben die Fans bestohlen.“ Zudem fiel mit Daniel Ricciardo der zweite „Bullen“-Pilot aus. Der Australier hatte sich zu Beginn einen Schlagabtausch mit Bottas geliefert, musste aber später wegen eines Motorschadens aufgeben.