Viertes Finale in fünf Jahren: Leipzig bleibt im DFB-Pokal erfolgreich

Vier Finalteilnahmen in fünf Jahren: RB Leipzig hat am Dienstag einmal mehr untermauert, dass der DFB-Pokal für den Club aktuell weiter eine Erfolgsgeschichte ist. Konrad Laimer und Co. fertigten den SC Freiburg auswärts mit 5:1 ab (Spielbericht + VIDEO-Highlights) und haben damit beste Chancen, den Titel aus dem Vorjahr erfolgreich zu verteidigen. „Wir sind letztes Jahr auf den Genuss gekommen, den Titel zu gewinnen und wollen den Pokal wieder haben“, sagte der zum „Man of the match“ gekürte ÖFB-Teamspieler.

Für den 25-Jährigen wäre es ein toller Abschluss, sein Vertrag bei den „Bullen“ läuft nach sechs gemeinsamen Jahren im Sommer aus, sein Wechsel zum Ligarivalen Bayern München soll beschlossene Sache sein. „Man merkt es immer wieder, der Pokal ist ein anderer Wettbewerb, ein so geiler, da sind um einen Tick mehr Emotionen dabei“, verlautete Laimer im ServusTV-Interview. Im Endspiel in Berlin am 3. Juni antreten zu dürfen, sei der Wahnsinn. „Ich freue mich, dass wir es wieder machen dürfen. Es macht immer Spaß dort, aber am meisten Spaß macht es, wenn man dann auch den Pokal gewinnt.“

Vergangenes Jahr wurde mit einem Erfolg im Elfmeterschießen der Premierentitel eingefahren. Zuvor hatte es 2019 gegen Bayern München (0:3) und 2021 gegen Borussia Dortmund (1:4) relativ klare Niederlagen gesetzt. Diesmal wartet entweder der VfB Stuttgart oder Eintracht Frankfurt mit Trainer Oliver Glasner. Der Oberösterreicher hat wie Leipzig-Coach Marco Rose lange Salzburg-Vergangenheit. Rein von der Papierform gilt Leipzig jedenfalls als Favorit.

Das vor allem nach einer packenden Vorstellung mit vier Toren vor der Pause in Freiburg. „Man hat gesehen, welche Qualität im Kader steckt und wie gut wir Fußball spielen können. Es war von vorne bis hinten souverän“, resümierte Laimer. Dominik Szoboszlai traf doppelt (37., 97./Elfmeter), zudem trugen sich der dreifache Assistgeber Dani Olmo (13.), Benjamin Henrichs (14.) und Christopher Nkunku (45.+1) in die Schützenliste ein. Mit Laimer wurde trotzdem ein anderer Akteur als Spieler des Spiels ausgezeichnet. „Koni hat sehr stark gearbeitet, viele Umschaltsituationen eingeleitet“, lobte Rose seinen Mittelfeldspieler.

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Rose von RB-Auftritt begeistert

Begeistert war er aber grundsätzlich vom Auftritt seines Teams. „Ich bin erst seit acht Monaten dabei, aber vielleicht hat der Club ein gewisses Selbstverständnis entwickelt. Es wird immer daran geglaubt, es gibt die Erfahrungswerte der vergangenen Jahre, und deswegen freuen wir uns über das Weiterkommen. Es ist aber keine Selbstverständlichkeit und etwas ganz Besonderes“, meinte Leipzigs Coach.

Nur zwei Aktionen waren nicht nach seinem Geschmack, die Rote Karte für Josko Gvardiol (58.) und der Ehrentreffer von Michael Gregoritsch in der 75. Minute. „Wir waren leider zum falschen Zeitpunkt chancenlos, das ist sehr schade“, sagte der ÖFB-Teamstürmer. Der 15. Pflichtspieltreffer in dieser Saison war für den 29-Jährigen ein schwacher Trost.

Münzwürf sorgt für Aufregung

Für Aufregung hatte in der zweiten Hälfte ein Münzwurf gegen Leipzigs Andre Silva beim Aufwärmen gesorgt. „Das ist beschissen. Egal welche Situation vorher war oder wie es sich auch hochschaukelt, das hat im Stadion nichts verloren“, sagte Freiburgs Sportvorstand Jochen Saier. Auch deshalb ist am Samstag für Brisanz gesorgt. Da treffen die beiden Teams in der Liga in Freiburg gleich wieder aufeinander. Der Fünfte RB hat zwei Zähler weniger als der Vierte Freiburg, könnte also im Rennen um einen Champions-League-Startplatz am Konkurrenten vorbeiziehen.

“Beschissen“ – Saier zum Münzwurf

Die Leipziger Feierlichkeiten nach dem Cup-Erfolg fielen deshalb „nicht so stark“ aus, wie Laimer betonte. „Am Samstag wollen wir noch einmal gewinnen. Da bringt uns das 5:1 nichts mehr, da müssen wir mit der gleichen Energie spielen“, forderte der Salzburger. Freiburgs Trainer Christian Streich glaubt, dass die Niederlage keine Spuren bei seiner Mannschaft hinterlassen wird. „Das Ergebnis ist nicht schön, aber das Spiel heute bedeutet nicht, dass wir da wieder chancenlos sind“, sagte der 57-Jährige. Am Samstag gelte es wieder zu versuchen, „etwas Unmögliches“ zu schaffen. Wohl wieder mit Philipp Lienhart und Gregoritsch in der Startelf.

(APA) / Bild: Imago