Vlhova führt in Soldeu-Slalom – ÖSV-Läuferinnen außerhalb der Top Ten

Petra Vlhova könnte ihre maue Saison doch noch mit einem weiteren Sieg beenden. Die Slowakin führt nach dem ersten Durchgang des Weltcup-Slaloms in Soldeu mit 0,32 Sek. Vorsprung auf die Kroatin Leona Popovic und 0,56 auf die Schwedin Anna Swenn Larsson.

Vlhova hat heuer bisher nur einmal gewonnen. Weltcup-Dominatorin Mikaela Shiffrin, die bereits als Gewinnerin der Slalomwertung feststeht, blieb nicht ohne Fehler, und liegt vor der Entscheidung (13.30 Uhr) nur auf Platz vier (+0,59).

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Österreichs Slalom-Trio beim Saisonfinale erlebte ein Spiegelbild der schwachen Saison. Franziska Gritsch war als 13. (+2,02) im 26er-Feld einmal mehr die Beste. Katharina Liensberger folgte auf Platz 17 (+2,28), Katharina Truppe als Vorletzte (21./+3,02). Bei frühlingshaften Bedingungen in Andorra gab die Piste schon nach wenigen Läuferinnen stark nach. Vlhova nützte ihre Startnummer 1, bereits Paula Moltzan (6) und Lena Dürr (7) hatten wesentlich schlechtere Chancen, die Spitze zu attackieren.

Umbruch im Trainerteam der ÖSV-Frauen steht bevor

Kurskorrektur statt Kontinuität: Im Frauen-Team der ÖSV-Alpinen bahnt sich das zweite Jahr in Folge eine Trainer-Rochade an. Unbestätigten Informationen zufolge wollen sich Speed-Chef Alexander Hödlmoser und Speed-Gruppentrainer Florian Scheiber verändern, dazu ist Technik-Chef Georg Harzl angezählt. „Es wird dort sicher Änderungen geben. Wenn die ganze Mannschaft eigentlich eine Talwärtsfahrt erlebt, dann muss man sicher handeln“, sagte ÖSV-Alpinchef Herbert Mandl.

Zunächst würden noch die beiden ausständigen Rennen beim Weltcup-Finale in Andorra über die Bühne gebracht, dann werde es Gespräche geben, bestätigte der Niederösterreicher. „Dann muss man für sich überlegen, wo es nicht so funktioniert hat. Wir brauchen uns da nichts vormachen, speziell bei den Technik-Damen haben wir überhaupt nicht reüssiert. Im Speed-Bereich hat die Mannschaft auch mehr Potenzial, als sie gezeigt hat. Aber es war durchaus eine gute Saison auf der Speed-Seite“, erklärte Mandl.

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Österreich wird in dieser Saison im Nationencup mit Respektabstand hinter der Schweiz den zweiten Platz belegen. Bei den Männern ist man ebenfalls Nummer zwei, bei den Frauen nur Dritter hinter der Schweiz und Italien. „Das ist nicht unser Anspruch, keine Frage. Wir haben so viele Jahre den Nationencup gewonnen, jetzt haben wir in Folge zwei Jahre, wo wir hinten dran sind“, führte Mandl aus. „Aber ich denke, dass wir gutes Potenzial haben, das auch schnellstmöglich wieder umzudrehen. Das ist auch eines unserer Ziele für die nächste Saison schon.“

Die aktuelle Trainerstruktur und die darin agierenden Personen waren erst nach dem Ende der Vorsaison installiert worden. Hödlmoser und Karlheinz Pichler, der die Gruppe WC3 mit den Allrounderinnen betreut, kehrten zum ÖSV zurück, Harzl übernahm statt Hannes Zöchling die Technikerinnen. Als Betreuer für Katharina Liensberger kam Livio Magoni dazu, der den ÖSV inzwischen im vergangenen Jänner wieder verlassen hat. Als neuer Rennsportleiter für die Frauen wurde Thomas Trinker eingesetzt. Auch Mandl selbst ist erst seit rund einem Jahr erneut für den ÖSV tätig.

Hödlmoser dürfte von sich aus Abschied nehmen. „Das ist absolut schade, keine Frage. Ich sehe Alex als Topmann in der Abfahrt, vor allem mit sehr viel Erfahrung“, würdigte Mandl den langjährigen Trainer der US-Frauen um Lindsey Vonn. Scheiber habe letztes Jahr auch schon wechseln wollen. „Vielleicht interessiert den auch einmal ein Job bei den Herren. Jeder muss für sich seine Interessen auch wahrnehmen, wo er sich gut aufgehoben fühlt“, meinte Mandl.

Zu sagen, es werde sich alles ändern, wäre aber jedenfalls verfrüht. Bei den Männern dagegen dürfte es keine bedeutenden Wechsel geben, Mandl ortete „ein gutes Miteinander“ in den Gruppen. „Ich denke, das sollte man beibehalten.“

(APA).

Beitragsbild: GEPA.