Von Leopoldsdorf bis Rapid: Die Trainerkarriere von Damir Canadi

Der SK Rapid hat soeben die Verpflichtung von Trainer Damir Canadi bekannt gegeben (wir berichteten). Für den 46-Jährigen ist es die dritte Station als Trainer einer Profimannschaft, die erste in seiner Heimat Wien. Canadi, der als Spieler eine Partie für Stadtrivale Austria Wien absolvierte, arbeitete sich aus dem Amateurbereich bis in die österreichische Bundesliga hoch.

Rapid bestätigt Verpflichtung von Canadi – die ersten Stimmen

 

Zum Profi-Trainer hochgearbeitet

Canadi hat es als einer von nur wenigen österreichischen Trainern geschafft, den Sprung aus dem Amateurbereich ins Profigeschäft nachhaltig zu schaffen. 2001 begann er seine Trainerkarriere als Spielertrainer beim SC Leopoldsdorf, darauf folgten Engagements bei DSV Fortuna 05, SV Donau und PSV Team für Wien (heute FAC). Nach seiner bisher einzigen Auslandsstation 2008/09 als Co-Trainer von Lokomotive Moskau, kehrte er nach Wien zum SC Simmering zurück. Dort wurde er zum zweiten Mal Meister in der Wiener Liga.

 

 

Canadis Weg führt nach Vorarlberg

Nach zehn Spielen in der Regionalliga klopfte im Oktober 2011 erstmals ein Profi-Verein bei Canadi an. Der FC Lustenau verpflichtete den Wiener mit dem Ziel: Klassenerhalt. Das Debüt war äußerst erfolgreich, Lustenau gewann bei Blau Weiß Linz mit 6:1. Sportlich gesehen hätte Lustenau am Saisonende in der Relegation spielen müssen, doch der LASK bekam keine Lizenz, so blieb der FC Lustenau in der Liga. Im Frühjahr 2013 wechselte Canadi zu Erste-Liga-Konkurrent SCR Altach und belegte nach einem starken Saisonfinish noch Rang zwei. Der Aufstieg in die Bundesliga folgte dann in der Saison 2013/14.

 

Erfolgreichster Altach-Trainer der Bundesliga-Geschichte

Der Erfolgslauf von Canadi hörte auch in der Bundesliga nicht auf. Mit einer Siegquote von 43% ist Canadi der erfolgreichste Altach-Trainer der BL-Klubgeschichte. Der heute 46-Jährige gewann 37 BL-Spiele mit Altach, mehr als alle anderen Altacher Trainer zusammen. In den 86 BL-Spielen holte Canadi mit den Altachern 128 Punkte und damit die viertmeisten aller Teams in diesem Zeitraum, mehr als zum Beispiel Austria Wien (127). Nur Rapid (44) und Salzburg (50) feierten in diesem Zeitraum mehr Siege als Altach. Im Schnitt holte Canadi als BL-Trainer 1.49 Punkte pro Spiel und damit mehr als der bisherige Rapid Trainer Mike Büskens (1.43). Eine Kuriosum am Rande: Das Torverhältnis der Altacher ist seit dem Wiederaufstieg im Sommer 2014 ausgeglichen. 112 Tore wurden erzielt, 112 Gegentore kassiert.

 

 

Videos und Aussagen

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Fotos: GEPA