Vor Slalom-Jänner: Lebenszeichen der ÖSV-Athleten

Mit den Plätzen fünf, sechs, acht und neun hat Österreichs Torlauf-Elite beim Weltcup-Klassiker in Madonna di Campiglio vor dem traditionell starken Slalom-Jänner ein kräftiges Lebenszeichen abgegeben. Manuel Feller war nach Rang zwei von Val d’Isere erneut bester Österreicher, Marco Schwarz bewies nach zwei Top-Sieben-Resultaten in den Alta-Badia-Riesenslaloms erneut gute Form. Es folgten Fabio Gstrein und Adrian Pertl. ÖSV-Rennsportleiter Marko Pfeifer war daher zufrieden.

„Sie sind richtig stark skigefahren“, sagte der Coach. Nur habe es aus diversen Gründen nicht sein sollen, dass es weiter nach vor geht. Vor allem wurmte ihn der Ausfall von Johannes Strolz, dem Vorarlberger war unverschuldet eine aus der Verankerung gerissene Torstange in die Quere gekommen. „Er hat sehr, sehr schnell ausgeschaut, er war heiß“, hatte Pfeifer auch ihn bereits mit einem Top-Ergebnis gesehen. „Ich weiß, dass wir jeder Zeit auch gewinnen können im Slalom. Es ist dicht an dicht.“

Auch generell über den bisherigen Saisonverlauf zog der Kärntner durchaus zufrieden Bilanz, auch wenn es durch Vincent Kriechmayr in der ersten Gröden-Abfahrt erst einen Sieg gegeben hat. „Wir sind in jeder Disziplin auf das Podium gefahren, das muss eine Nation erst machen.“ Überflieger wie der Schweizer Marco Odermatt oder der Norweger Aleksander Aamodt Kilde seien zwar eine andere Liga, aber auch schlagbar. Kriechmayr habe das bewiesen.

Aus schwächeren Rennen wie die zweite Gröden-Abfahrt oder auch die Riesentorläufe von Alta Badia wolle man lernen. Pfeifer: „Jetzt freuen wir uns auf Bormio und auf Jänner und Februar. Wir sind alle heiß und hungrig. Wir werden uns schon so präsentieren, dass wir auch zu Siegen kommen.“ Feller ist da im technischen Bereich neben Schwarz vielleicht der erste Anwärter darauf. „Wir orientieren uns nach vorne, das Slalomfahren passt“, meinte auch der Tiroler. „Wir freuen uns auf den Slalom-Jänner.“

Für sich persönlich mache er sich keine Sorgen, wenn er es so auf den Punkt bringe, wie er es momentan draufhabe. „Dann steht einem Sieg nichts im Weg – außer 30 andere, die auch gerne gewinnen wollen“, sagte Feller lachend. Seine zwei schwierigsten Rennen habe er nun aber schon bravourös gemeistert. „Die Rennen, die jetzt kommen, kommen mir eindeutig mehr entgegen. Da bin ich immer meine besten Rennen gefahren.“

Darauf befragt, nahmen Pfeifer und Feller auf jüngste Aussagen von ÖSV-Finanzreferent Patrick Ortlieb Stellung, wonach in Österreichs Ski-Team eine zu große Komfortzone herrsche, Kadergrößen und Traineranzahl verringert werden müssten. „Trainer wie Läufer arbeiten sehr hart. Es braucht eine gewisse Qualität an Training“, sagte Pfeifer. „Auch wenn ich zu den anderen Nationen schaue, da ist der Trainer-Staff ähnlich. Wir sind natürlich sehr froh, sehr glücklich, dass wir das bieten können.“

Um an der Weltspitze dabei zu sein und individuell zu arbeiten, brauche man das, wie Pfeifer erklärte. Feller gab nur an, sich definitiv nicht überbetreut zu fühlen. „Seine Tochter hat auch nicht zu wenig Unterstützung“, ließ der 30-Jährige in Bezug auf Speed-Fahrerin Nina Ortlieb wissen. Pfeifer wies aber darauf hin, das man sich die Situation nach der Saison in Ruhe anschauen werde. „Man wird eruieren bis in den Nachwuchskader, wo man Sachen schlanker machen könnte.“

(APA) / Bild: GEPA